Ein Kölner erhält die schnellste Rote Karte der Bundesliga-Geschichte, die Aufsteiger Kaiserslautern und St. Pauli überraschen zum Auftakt und Bremen geht in Hoffenheim baden, Ballack zeigt ein glanzloses Comeback. Die Bilder des ersten Spieltags. 90 Minuten können richtig lang sein, vor allem bei derart hohen Temperaturen wie am späten Sonntagnachmittag. Wenn man - wie Michael Ballack - noch dazu nach langer Verletzungspause erstmals durchspielt, braucht es zwischendurch eine Erfrischung. Weil die gesamt Leverkusener Mannschaft ...
... nicht nur beim Jubelturm-Bau nach Renato Augustos Tor zum 2:0 äußert routiniert zu Werke ging, mussten auch die Dortmunder Gegner trotz eines fälschlicherweise aberkannten Tores am Ende einräumen: Verdienter 2:0-Sieg für Leverkusen und Michael Ballack.
Dieser Mann war richtig gut gelaunt: Der Mainzer Torwart Christian Wetklo durfte nach einem gehaltenen Elfmeter mit den Teamkollegen Sami Allagui (links) und Nikolce Noveski jubeln.
Und dieser Mann hier war der Leidtragende von Wetklos guter Laune: Cacau hatte den Elfmeter für Stuttgart geschossen und trug zumindest eine Teilschuld daran, dass sein Klub nach Toren von Allagui (26.) und Morten Rasmussen (47.) am Ende mit 0:2 gegen die Mainzer unterlag.
Der erste Bundesliga-Samstag der neuen Saison war noch keine eineinhalb Minuten alt, da sorgte Kölns Kapitän Youssef Mohamad (re.) gleich für den ersten Paukenschlag: Seine Notbremse gegen Lauterns Stürmer Erwin Hoffer nach nur 87 Sekunden hatte die schnellste Rote Karte in der Geschichte des deutschen Profifußballs zur Folge.
Doch die frühe Schwächung hinderte die Kölner nicht am Toreschießen. Nur kurze Zeit später spitzelte Milivoje Novakovic den Ball zum 1:0 über die Linie, nachdem Kaiserslauterns Keeper Tobias Sippel den Ball fallen gelassen hatte.
Dass es doch nichts mit einem Kölner Auftaktsieg wurde, lag vor allem an Lauterns Sdrjan Lakic, der in der zweiten Halbzeit zwei Tore schoss, ehe Ivo Ilicevic mit dem 3:1 den Sack zu machte - Kölns Saisonstart ist also ziemlich missraten, während der FCK vorerst Tabellenzweiter ist.
Beim Spiel des zweiten Aufsteigers St. Pauli in Freiburg sah es lange Zeit nach einer Nullnummer aus, doch dann entwickelte sich doch noch ein sehenswerter Schlagabtausch. In der 78. Minute brachte Freiburgs Papis Cissé die Breisgauer in Führung, doch ...
... nur fünf Minuten später schlugen die Hamburger durch Fabian Boll (re.) zurück - es stand 1:1.
Aber der Aufsteiger vom Millerntor gab sich mit dem Remis nicht zufrieden und schaffte im Endspurt sogar noch den Sieg. Zwei Tore von U-21-Nationalspieler Richard Sukuta-Pasu und Fin Bartels drehten das Spiel - am Ende stand es 3:1 für den FC St. Pauli, und Trainer Holger Stanislawski konnte sich freuen.
Jubeln konnte auch Nürnbergs Mittelfeldmann Jens Hegeler: Der Leihspieler aus Leverkusen köpfte den "Club" in Mönchengladbach früh in Führung. Die Franken zeigten eine engagierte erste Halbzeit und kamen zu mehreren guten Gelegenheiten.
Doch auch die Borussia musste sich nicht verstecken. Mohamadou Idrissou (li.), der aus Freiburg kam, nutzte eine seiner zahlreichen Chancen zum Ausgleich in der 31. Minute. Der Kameruner hatte gleich mehrere Nürnberger Abwehrspieler stehen gelassen. Im zweiten Durchgang dominierte die Borussia die Partie, doch es blieb beim 1:1.
Werder Bremen erlebte in Hoffenheim ein blaues Wunder - und das, obwohl es zunächst ganz anders aussah. Torsten Frings brachte die Schaaf-Elf mit einem Elfmeter früh in Führung und alles deutete auf einen Bremer Auswärtssieg hin.
In der Folge brannten die Kraichgauer aber ein wahres Offensivfeuerwerk ab: Aus dem 0:1-Rückstand machten sie noch in der ersten Halbzeit ein 4:1 - der Saisonstart von Ralf Rangnicks Elf hätte besser nicht sein können.
Beim Duell Hannover gegen Frankfurt erwischten die Niedersachsen den besseren Start. Konstantin Rausch brachte die 96er in Führung, ehe ...
... der Frankfurter Benjamin Köhler mit einem "Bloemfontein-Tor" das 1:1 machte. Der Ball ging an die Unterkante der Latte, von dort knapp hinter die Torlinie - und von dort aus zum Glück für die Frankfurter ins Tor und nicht mehr zurück ins Spielfeld, so dass der Treffer auch zählte.
Nach der Pause nutzte 96-Stürmer Didier Ya Konan eine Unachtsamkeit in der Frankfurter Abwehr per Kopf zum 2:1. Mit dem Sieg dürfte die Trainerdebatte um Mirko Slomka vorerst verstummt sein.
Der Hamburger SV erwischte beim 2:1 gegen Schalke ebenfalls einen guten Start in die neue Spielzeit. Garant für den Sieg in der Spitzenbegegnung des ersten Spieltags war der Holländer Ruud van Nistelrooy, der beide HSV-Tore erzielte.
Schalkes neuer Hoffnungsträger Raúl kam noch nicht so recht zur Geltung. Der Spanier hatte nur 18 Ballkontakte und wurde Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt.
Bereits am Freitag besiegte der FC Bayern zum Saisonauftakt den VfL Wolfsburg mit 2:1. Ein Tor in letzter Minute von Bastian Schweinsteiger sicherte den Münchnern den ersten "Dreier" der neuen Spielzeit.