Bundesliga:Schuster folgt Weinzierl

Augsburg und Schalke haben neue Trainer, Darmstadt das Nachsehen: Dirk Schuster geht nach Augsburg, Markus Weinzierl zum FC Schalke 04.

Von Kathrin Steinbichler

Für den einen hatte es Monate, für den anderen immerhin Wochen gedauert. Kurz vor 18 Uhr am Donnerstagabend war es dann endlich so weit: "Offiziell: Schuster kommt, Weinzierl geht! Herzlich willkommen beim FCA, Dirk Schuster!", verkündete der FC Augsburg in den sozialen Netzwerken. Wenig später vermeldeten alle Beteiligten auch offiziell, was sich seit Wochen angebahnt hatte: Trainer Markus Weinzierl, 41, wechselt vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg zum Europa-League-Starter FC Schalke 04, wo er André Breitenreiter nachfolgt. In Augsburg wiederum übernimmt Dirk Schuster, 48, der dafür den SV Darmstadt 98 verlässt. Einer der langwierigsten und zugleich wohl auch kuriosesten Trainerwechsel der Bundesligageschichte ist damit zu einem Ende gekommen.

Schließlich war Weinzierl zuletzt immer offensiver mit seinem beruflichen Neuanfang an die Öffentlichkeit gegangen, obwohl sein Wechsel formal längst nicht feststand. Schon früh, im Januar, hatte Weinzierl dem FCA mitgeteilt, den Verein verlassen zu wollen. Es werde Zeit, dass ein neuer Trainer mit neuen Ideen und Zielen die Mannschaft übernehme, hatte er erklärt. Dass er bei einem entsprechenden Angebot gehen dürfe, obwohl er noch bis 2019 unter Vertrag stand, hatten ihm die Verantwortlichen des FCA nach der überraschenden Europa-League-Qualifikation im Sommer 2015 per Handschlag versprochen. Die Schwaben allerdings hatten sich bis zu diesem Donnerstag stets als Spielverderber präsentiert, nachdem es ihrerseits länger als erwartet gedauert hatte, einen Nachfolger für den Trainerposten zu finden und zu verpflichten.

Dirk Schuster

Bald Trainer in Augsburg: Dirk Schuster, 48, der den SV Darmstadt zuletzt in der Bundesliga hielt, folgt beim FCA auf Markus Weinzierl, der den FC Schalke 04 übernimmt.

(Foto: Arne Dedert/dpa)

Selbst noch am Mittwoch dementierte der FCA abermals Meldungen, Weinzierls Weggang zu Schalke sei bereits perfekt. In der Tat fehlte da noch immer die Freigabe aus Augsburg - auch Darmstadt nämlich hatte beschlossen, Dirk Schuster trotz seiner Verdienste wegen seines bestehenden Arbeitsverhältnisses nur gegen eine hohe Summe gehen zu lassen. Am Ende stehen nun zwei Einigungen: Bis zu drei Millionen Euro Ablöse soll Augsburg für Weinzierl bekommen, noch nie wurde in der Fußball-Bundesliga mehr für einen Trainer bezahlt; Darmstadt wiederum soll den Abschied seines mehrmaligen Aufstiegstrainers Schuster, der noch bis 2018 gebunden war, mit 1,1 Millionen Euro versüßt bekommen haben.

"Es war eine tolle Zusammenarbeit und unglaublich erfolgreiche Jahre, in denen wir alle gemeinsam mit Markus Weinzierl den FCA weiterentwickelt haben. Jetzt wünschen wir ihm alles Gute auf Schalke", rief Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter seinem Erfolgstrainer hinterher, der den Großteil seines Trainerstabs mit nach Schalke nimmt. "Wir freuen uns, mit Dirk Schuster einen Trainer gefunden zu haben, der absolut zur Philosophie des FC Augsburg passt", so Reuter. Auch Schuster wechselt nicht allein die Seiten, sein Co-Trainer Sascha Franz, der von 2008 bis 2009 bereits einmal Co-Trainer beim FCA war, und Fitness-Trainer Frank Steinmetz kommen ebenfalls nach Augsburg.

Markus Weinzierl

Bald Trainer auf Schalke: Markus Weinzierl, 41, verlässt Fußball-Bundesligist FC Augsburg und tritt in Gelsenkirchen die Nachfolge von André Breitenreiter an.

(Foto: K.-J. Hildenbrand/dpa)

Wer nun künftig bei den Lilien an der Seitenlinie stehen wird, ist ebenso offen wie die Frage, welche der Profis zu halten sind. Der Abgang von Torwart Christian Mathenia zum HSV steht bereits fest, auch Stürmer Sandro Wagner will weg. Stürmer Marcel Heller und Innenverteidiger Aytac Sulu haben ebenfalls auf sich aufmerksam gemacht - der FCA hätte für beide Verwendung.

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