Bundesliga:Rummenigge: Champions-League-Reform hilft Bayern auf dem Markt

Assembly of the European Club Association in Geneva

Karl-Heinz Rummenigge, Vorsitzender der Klub-Vereinigung European Club Association (ECA), bei der Generalversammlung in Genf.

(Foto: Salvatore Di Nolfi/dpa)

Der Bayern-Boss glaubt, dass Spieler wie Lewandowski noch lange in München bleiben. Lahm, Müller und Alaba fallen gegen Ingolstadt aus. Uli Hoeneß lobt den BVB.

FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge sieht für Bayern in der umstrittenen Reform der Champions League mit deutlich höheren Einnahmen die Möglichkeit, im Kampf um internationale Topstars auch in Zukunft mithalten zu können. "So können wir nicht nur unseren deutschen, sondern auch den ausländischen Spielern ein Gesamtpaket anbieten, das sie zufriedenstellt", sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Rekordmeisters im Spiegel. Rummenigge äußerte sich in dem Interview "optimistisch", dass unter den veränderten Voraussetzungen auch Topstürmer Robert Lewandowski "noch lange beim FC Bayern seine Tore schießen" werde. Der 28 Jahre alte Pole steht noch bis 30. Juni 2019 in München unter Vertrag. Der Torjäger aus Polen wird immer wieder mit Real Madrid in Verbindung gebracht.

Nach der 2018 greifenden Champions-League-Reform sollen sich die Einnahmen im wichtigsten Vereinswettbewerb für alle Teilnehmer stark erhöhen. Der FC Bayern könnte künftig über 100 Millionen Euro pro Saison in der Königsklasse einnehmen. Als Vorsitzender der Europäischen Club-Vereinigung (ECA) verteidigt Rummenigge die Reform.Eine Superliga der Topvereine sei so verhindert worden. Dazu konnte die wirtschaftliche Übermacht der englischen Vereine durch eine Reform des sogenannten Marktpools eingegrenzt werden. "Die Champions League wäre, salopp formuliert, in die Luft geflogen", behauptete Rummenigge. Die englische Premier League erdrücke alle anderen Ligen und Vereine mit ihren 3,3 Milliarden Euro an TV-Einnahmen pro Saison.

Bundesliga: Uli Hoeneß hofft vor dem Hintergrund drohender Langeweile in der Liga vor allem auf Borussia Dortmund. "Sie werden sich bis zum Ende der Saison sehr stark entwickeln. Eine junge Mannschaft, die aber unheimlich entwicklungsfähig ist", sagte der designierte Präsident des FC Bayern im Interview mit der Bild-Zeitung. Man könne von Dortmund einiges erwarten: "Ich freue mich darauf auch sehr, denn wir alle wollen auch eine spannende Bundesliga haben."Über die Spiele der eigenen Mannschaft macht sich der 64-Jährige keine Sorgen und lobt den neuen Trainer Carlo Ancelotti, der den Bayern nach drei Halbfinalpleiten in Folge endlich den ersehnten Champions-League-Triumph bescheren soll. "Carlo ist ein grandioser Trainer, Carlo ist ein grandioser Mensch", so Hoeneß.

Bundesliga, FC Bayern: Bayern München muss im bayerischen Derby gegen den FC Ingolstadt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf Kapitän Philipp Lahm, Thomas Müller und David Alaba verzichten. Das Trio leidet an einem Magen-Darm-Virus. "Sie können nicht spielen", sagte Trainer Carlo Ancelotti am Freitag. Dagegen steht Abwehrchef Jérôme Boateng wieder zur Verfügung. Auch Nationalspieler Mats Hummels steht nach seiner leichten Gehirnerschütterung und zwei Tagen Trainingspause bereit. Ancelotti verriet außerdem, dass Joshua Kimmich ebenso in der Startelf stehen wird wie der genesene Kingsley Coman. "Kingsley hat gut trainiert, er ist bereit zu spielen, er beginnt", sagte der Italiener.

FC Bayern, Arjen Robben: Arjen Robben kann wieder lächeln. Zunächst noch auf dem Trainingsplatz - und bald auch wieder auf der große Fußballbühne im Stadion. "Es schaut ganz gut aus", berichtete der 32 Jahre alte Niederländer, dessen letztes Pflichtspiel für den FC Bayern München inzwischen die Ewigkeit von mehr als einem halben Jahr zurückliegt. Überstürzen will der verletzungsanfällige Robben bei seinem x-ten Comeback jedenfalls nichts. An diesem Samstag gegen den FC Ingolstadt wird es noch nicht so weit sein. Aber Trainer Carlo Ancelotti hatte die Rückkehr für die Zeit danach in Aussicht gestellt. "Wir planen von Tag zu Tag", berichtete Robben im vereinseigenen FCB.tv.

Am 5. März bestritt er beim 0:0 in Dortmund sein letztes Ligaspiel. Eine Adduktorenverletzung bedeutete das Saison-Aus. Robben schuftete im Sommerurlaub für sein Comeback. Aber gleich im ersten Testspiel in Lippstadt folgte der Rückschlag - erneute Adduktorenverletzung. "Das war noch mal ein harter Schlag", gestand Robben jetzt. Er gab einen Einblick in sein Seelenleben: "Da verliert man auch ein bisschen die Motivation, Kraft und Energie." Jetzt ist alles wieder da. Und ein früher Weihnachtswunsch: Sein "einziges Ziel" sei es nun, bis zur Winterpause verletzungsfrei mit einem Lachen dazustehen.

Europa League, Manchester United: Manchester United ist mit einer Pleite bei Feyenoord Rotterdam in die Europa League gestartet. Der englische Topfavorit unterlag am Donnerstag mit 0:1 (0:0) durch einen Treffer von Tonny Vilhena (79.). Manchesters Zlatan Ibrahimovic kam erst in der 63. Minute ins Spiel. Der ehemalige Dortmunder Henrich Mchitarjan und Wayne Rooney waren gar nicht im Kader des Teams von Trainer José Mourinho, Weltmeister Bastian Schweinsteiger wurde von Mourinho für diesen Wettbewerb gar nicht gemeldet.

Trainer José Mourinho war nach der Niederlage bedient. "Als das Tor fiel, haben wir gedrückt, und sie haben profitiert, weil das der Moment war, als wir verloren haben", sagte der portugiesische Starcoach nach Manchesters Auftaktspiel in der Europa League am Donnerstag. "Es war doppelt unglücklich, weil es klares Abseits war", sagte er mit Bezug auf Torvorbereiter Nicolai Jörgensen.

Beachvolleyball, Tour-Finale: Die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) bestreiten nach zwei Vorrunden-Niederlagen beim Tour-Finale im kanadischen Toronto ein "Endspiel" um den Viertelfinal-Einzug. Ihren Platz in der Runde der letzten Acht sicher haben nach zwei Siegen dagegen Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen).Nach den 1:2-Niederlagen gegen die Argentinierinnen Ana Gallay/Georgina Klug und die Schweizerinnen Joana Heidrich/Nadine Zumkehr müssen die Weltranglistenersten Ludwig/Walkenhorst am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen Heather Bansley und Brandy Wilkerson aus Kanada unbedingt gewinnen.

Die Siegerinnen dieses Spiels treffen in der Runde der letzten Acht in der kanadischen Metropole auf die Bronzemedaillengewinnerinnen von Rio, Kerri Walsh-Jennings und April Ross aus den USA, die als Gruppensiegerinnen direkt ins Viertelfinale eingezogen waren.Dies gelang auch Laboureur/Sude. Das Duo, das in der Vorwoche das Finale der deutschen Meisterschaft gegen Ludwig/Walkenhorst 0:2 verloren hatte, bezwang die Italienerinnen Marta Menegatti/Laura Giombini 2:0 und Bansley/Wilkerson 2:1.Die Sieger des Saisonfinales erhalten 100.000 Dollar Prämie. An dem Turnier nehmen die acht besten Teams der Weltliga 2016 teil, zudem wurden vier Wildcards vergeben. Deutsche Männer sind nicht am Start.

USA, Hymnenprotest: Protestaktionen von Profisportlern während des Abspielens der Nationalhymne sorgen in den USA weiter für Aufsehen. Am Donnerstag kniete Fußballerin Megan Rapinoe, 109-malige Nationalspielerin und Weltmeisterin von 2015, vor dem Länderspiel in Columbus/Ohio gegen Thailand (9:0) nieder und protestierte damit nach dem Vorbild von Footballer Colin Kaepernick gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt."Ich habe vor, dies weiter zu tun. Ich suche nach einem anderen Weg, aber im Moment ist dies mein Weg, um meiner Stimme Gehör zu verschaffen", sagte Rapinoe, die die Geste am 4. September bereits vor einem Ligaspiel gezeigt hatte.

Der nationale Fußball-Verband US Soccer kritisierte die Aktion. "Unser Land zu repräsentieren, ist eine Ehre und ein Privileg, entsprechend hat die Hymne eine besondere Bedeutung. Wir erwarten, dass sich alle, die unser Land repräsentieren, erheben und unserer Flagge während der Hymne Hochachtung erweisen." Quarterback Kaepernick von den San Francisco 49ers hatte als erster US-Sportler mit dem Kniefall während der Hymne für Diskussionen gesorgt. Auch beim Saisonauftakt der Profiliga NFL blieb er seiner Linie treu und kniete vor dem Spiel gegen die Los Angeles Rams aus Protest gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt nieder.

Champions League, Legia Warschau: Borussia Dortmunds Champions-League-Gruppengegner Legia Warschau hat sich nach der 0:6 (0:3)-Niederlage gegen den BVB am Mittwoch für das Fehlverhalten einiger polnischer Problemfans entschuldigt. Die Medienberichte, wonach Anhänger der Warschauer auf den Zuschauerrängen "Jude, Jude, BVB" skandiert hätten, entsprächen laut Vereinsangaben jedoch nicht der Wahrheit.Stattdessen hätten die Fans "Nutte, Nutte, BVB" gerufen, verlautete vonseiten Legias.

"Trotzdem möchten wir uns von ganzem Herzen bei sowohl den Deutschen als auch den polnischen Fans von Borussia Dortmund entschuldigen, die sich dadurch angegriffen fühlen", schrieb Warschau auf seiner Webseite.Einige Legia-Hooligans hatten zudem während des Spiels versucht, den BVB-Fanblock zu stürmen. Daraufhin war es kurz zu Panik unter den rund 1800 Dortmunder Anhängern gekommen.Nach einigen Minuten hatten die Einsatzkräfte die Situation unter Kontrolle. "Alle Zuschauer, die an dem Verstoß gegen die öffentliche Ordnung auf der Westtribüne und im Gästeblock beteiligt waren, werden die gesetzlichen Konsequenzen tragen", hieß es im Statement des Vereins weiter.

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