Bundesliga:HSV nähert sich dem Relegationsplatz

Hamburger SV - 1899 Hoffenheim

Schon wieder? Pierre-Michel Lasogga und der HSV rutschen nach unten.

(Foto: dpa)

Hamburger SV - TSG Hoffenheim 1:3

Der Tabellenvorletzte 1899 Hoffenheim hat durch einen 3:1 (2:1)-Sieg beim Hamburger SV vorerst die direkten Abstiegsplätze in der Fußball-Bundesliga verlassen. Es war der erste Auswärtserfolg der Kraichgauer seit knapp einem halben Jahr. Andrej Kramaric (19. Minute/Foulelfmeter), Kevin Volland (23.) und der eingewechselte Eduardo Vargas (67.) erzielten vor 48 263 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion die Tore für 1899.

Für die Gastgeber traf Aaron Hunt per Foulelfmeter (30.). Neu-Trainer Julian Nagelsmann setzte mit Hoffenheim seine Aufholjagd fort. Seit seiner Amtsübernahme hat er in sieben Spielen 13 Punkte geholt.

Die Hamburger wurden durch die Niederlage wieder näher an den Abstiegsstrudel gerissen. Die Differenz zum ungeliebten Relegationsplatz, die die Norddeutschen in den vergangenen beiden Jahren jeweils belegten, beträgt nur noch vier Punkte. An die Heimstärke der jüngsten Partien konnten sie nicht anknüpfen. Erstmals seit zwei Monaten ging wieder eine Spiel vor heimischem Publikum verloren.

HSV-Torwart René Adler bewahrte seine Mannschaft mit sehenswerten Aktionen lange Zeit vor einem Rückstand. In der vierten Minute zeigte er eine spektakuläre Doppelparade. Erst lenkte er den Ball nach einem Kramaric-Heber an den Pfosten, dann warf er sich in den Nachschuss von Mark Uth.

Riesenglück hatte Adler, dass ihn Schiedsrichter Knut Kircher nicht vom Platz stellte, als er den durchgebrochenen Volland im Strafraum von den Beinen holte und nur Gelb kassierte (22.). Den fälligen Elfmeter verwandelte Kramaric sicher. Als Adler einen Rückpass von Matthias Ostrzolek in höchster Not mit der Hand aufnahm (22.), gab es für die Gäste einen indirekten Freistoß im Strafraum. Den an der Fünf-Meter-Linie abgelegten Ball hämmerte Volland ist HSV-Tor.

Der Schiedsrichter half dann den Gastgebern mit einem sehr umstrittenen Elfmeter-Pfiff. Aaron Hunt verwandelte lässig. Als der eingewechselte Vargas einen erneuten Konter der Gäste zum 3:1 abschloss, war die Partie jedoch entschieden.

VfL Wolfsburg - Darmstadt 98 1:1

Der VfL Wolfsburg verliert im Kampf um die Europapokalplätze an Boden. Gegen Darmstadt 98 kam der Klub nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Immerhin rettete André Schürrle dem VfL in der Nachspielzeit (90.+3) noch den verdienten Punkt. Dennoch wurde das Team von Trainer Dieter Hecking in dem über weite Strecken zwar überlegen, aber auch harmlos geführten Spiel teils heftig von den eigenen Fans ausgepfiffen. Sandro Wagner ließ Darmstadt mit seinem elften Saisontor (82. Minute) nur kurz vom sechsten Auswärtssieg träumen.

Nicht ansatzweise war zu erkennen, warum der VfL Anfang April im Champions-League-Viertelfinale gegen Real Madrid antreten darf. Als Achter muss der VfL mit 38 Punkten sogar um die Europa-League-Teilnahme bangen.

Die Hessen verdienten sich den Punkt mit viel Kampf und Leidenschaft. Vor allem in der zweiten Hälfte kamen die Gäste kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Ernsthaft in Gefahr gerieten sie jedoch nicht - bis in die Nachspielzeit, als Schürrles Verzweiflungsschuss doch noch einschlug.

Pizarro mit dem 101. Tor für Werder

Eintracht Frankfurt - Hannover 96 1:0

Eintracht Frankfurt hat das vermeintliche Abstiegsendspiel gegen Hannover 96 gewonnen und den abgeschlagenen Tabellenletzten damit so gut wie sicher in die 2. Liga geschossen. Dank eines Tores von Änis Ben-Hatira (33. Minute) siegte die Eintracht verdient mit 1:0 (1:0) und beendete damit eine Negativserie von acht Spielen ohne Erfolg.

Trotz des ersten Sieges unter ihrem neuen Trainer Niko Kovac fielen die Frankfurter aber auch zum ersten Mal in dieser Saison auf einen der beiden direkten Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga zurück. Der punktgleiche Rivale 1899 Hoffenheim hat nach seinem 3:1-Erfolg beim Hamburger SV die bessere Tordifferenz. Hannover dagegen kann sich nach dem nächsten ganz schwachen und nicht bundesliga-reifen Auftritt vermutlich bald jede Form der Rechnerei sparen. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt nach der zwölften Niederlage in den vergangenen 13 Spielen bereits zehn Punkte.

Hertha BSC - FC Ingolstadt 2:1

Hertha BSC gewinnt jetzt auch schwächere Spiele. Mit einem 2:1 (0:0) gegen den aufmüpfigen Neuling FC Ingolstadt hat der Überraschungs-Dritte seinen Vorsprung im Rennen um die Champions League ausgebaut. Der Ärger bei den Gästen war indes groß, denn dem Führungstor des Japaners Genki Haraguchi (54. Minute) ging ein Foulspiel von Herthas Per Skjelbred gegen Dario Lezcano im Mittelfeld voraus. Der Mann aus Paraguay musste danach sogar anschlagen vom Platz.

Allerdings verdiente sich Hertha den neunten Heimsieg mit einer klaren Steigerung nach der Pause. Die Mannschaft von Pal Dardai griff mit mehr Wucht und Zielstrebigkeit an. Auf Vorarbeit von Haraguchi schoss Salomon Kalou zu seinem 13. Saisontor und dem vorentscheidenden 2:0 ein (69.). Den Gästen gelang vor 40 385 Zuschauern durch Lukas Hinterseer nur noch der Anschluss (75.).

Der Hauptstadtclub geht nun mit 48 Punkten in die Liga-Pause. Der neue Vierte Schalke (44) hat mit dem Sieg bei Borussia Mönchengladbach (42) die erste Verfolgerrolle übernommen. Der FCI verlor erstmals nach fünf Spielen ohne Niederlage und bleibt mit 33 Zähler Tabellen-Zehnter.

Werder Bremen - FSV Mainz 05 1:1

Werder Bremen hat mit einem 1:1 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 einen weiteren Schritt aus der Abstiegszone verpasst. Vor 38 416 Zuschauern im Weserstadion gingen die Rheinhessen durch Julian Baumgartlinger (38. Minute) in Führung. Claudio Pizarro (45.+3) glich mit seinem 101. Tor für Werder aus und stellte damit den Vereinsrekord des Aufsichtsratsvorsitzenden Marco Bode ein. Mit zehn Treffern in der Rückrunde ist der 37-jährige Peruaner der Erfolgsgarant für die abstiegsgefährdeten Bremer.

Mainz mit nun 41 Punkten verpasste die Chance, mit einem Drei-Punkte-Erfolg seine internationalen Ambitionen zu untermauern. Die Situation für Werder und Coach Viktor Skripnik bleibt mit nur 28 Zählern angespannt. Zwar kurbelte Pizarro, der mit einer Muskelzerrung beim 0:5 bei Bayern München gefehlt hatte, das Angriffsspiel immer wieder an. Die Chancen wurden aber nicht genutzt, daran konnten die beiden Leistungsträger Clemens Fritz und Zlatko Junuzovic nach Ablauf ihrer Gelb-Sperren nichts ändern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: