Bundesliga:Jupp Heynckes' Gespür für Stürmer

Hannover 96 - FC Bayern München

Thomas Müller (Mitte) macht seine Bayern-Kollegen in Hannover glücklich.

(Foto: dpa)

Der deutsche Meister Bayern München hat sich mit einem lockeren Auswärtssieg bei Hannover 96 perfekt auf das Champions-League-Duell gegen Real Madrid eingestimmt. Vier Tage vor dem Halbfinale am Mittwoch setzte sich das Team von Trainer Jupp Heynckes am 31. Spieltag auch ohne etliche Stammkräfte souverän mit 3:0 (0:0) durch.

Thomas Müller (57.) und Robert Lewandowski (73.) brachten den Favoriten in Führung. Heynckes hatte beide eingewechselt und sein Gespür für Stürmer bewiesen. Sebastian Rudy sorgte für den Endstand (89.). Hannover hat den Klassenerhalt weiter nicht sicher, darf sich aber aufgrund der Patzer der Konkurrenz große Hoffnung auf weitere Duelle mit den Bayern in der kommenden Saison machen.

"Insgesamt haben wir exzellenten Fußball gespielt. Die Mannschaft ist topfit, egal wer spielt, egal auf welcher Position", sagte Heynckes. "Wenn man ein Champions-League-Spiel vor der Brust hat, ist es immer wichtig, dass man seine Spiele in der Liga gewinnt."

Kein Mats Hummels, kein Thomas Müller, kein Robert Lewandowski - an der Startaufstellung des immer noch bestens besetzten FCB ließ sich deutlich ablesen, dass der Fokus von Heynckes längst auf der Königsklasse lag. Im Vergleich zum 6:2-Pokalsieg in Leverkusen tauschten die Gäste gleich auf sieben Positionen durch. Der 18 Jahre alte Innenverteidiger Lars Lukas Mai feierte an der Seite von Jerome Boateng sein Bundesliga-Debüt.

Wagner und Thiago verpassen Führung

Den Bayern fehlte in der ersten Hälfte die ganz große Zielstrebigkeit. Zwei Kopfbälle von Thiago (12.) und Sandro Wagner (29.) hätten dem Rekordmeister dennoch die Führung bringen können. Bei der Großchance des deutschen Nationalstürmers reagierte Philipp Tschauner stark, auch eine gefährliche Direktabnahme von Thiago (42.) kurz vor der Pause entschärfte der 32 Jahre alte Keeper der 96er.

Auch sein Gegenüber Sven Ulreich war im ersten Abschnitt gefordert. Mit hoher Laufbereitschaft und raschem Umschaltspiel bereitete Hannover den Bayern hin und wieder Probleme. Erst wurde Stürmer Niclas Füllkrug in höchster Gefahr von Juan Bernat abgeblockt (26.), kurz später tauchte Ulreich blitzschnell in die Ecke ab und rettete nach einem artistischen Hackentrick von Timo Hübers (28.). Das Unentschieden zur Pause war dennoch etwas schmeichelhaft für Hannover.

Heynckes setzte mit Blick auf Real auf "Jobsharing". Arjen Robben blieb in der Kabine und Müller sorgte mit Wiederanpfiff für etwas mehr Offensivpower. Die Bayern dominierten die zweite Hälfte mit langen Ballbesitzphasen mühelos und warteten geduldig auf Lücken im Defensivverbund der 96er um Organisator Salif Sané.

Die Chancen nutzten Müller und der ebenfalls eingewechselte Lewandowski (ab 67.) konsequent. Auch Javi Martinez (ab 71.) erhielt beim Triple-Aspiranten noch ein wenig Spielpraxis für das Duell mit Cristiano Ronaldo und Co.

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