Bundesliga: FC Bayern:Durchbruch im Fall Neuer

Der FC Bayern erhöht seine Offerte für Torhüter Manuel Neuer und bricht damit den Widerstand bei Schalke 04. Ein Absolvent des Bayern-Ausbildungszentrums kehrt dagegen nicht nach München zurück - sondern wechselt zu Werder Bremen.

Andreas Burkert

Einen Abschluss hatte auch am Tag danach niemand zu vermelden; weder Horst Heldt, der Manager des FCSchalke04, noch dessen Münchner Kollege Christian Nerlinger vom FC Bayern oder dessen Vorstand bestätigten eine definitive Einigung zum Wechsel von Nationaltorhüter Manuel Neuer.

Manuel Neuer

Bald ein Münchner: Nationaltorwart Manuel Neuer.

(Foto: dpa)

Den Hauptgrund, weshalb der seit langem als sicher geltende Transfer des Schalker Keepers nicht längst offiziell ist, dürfte Nerlinger genannt haben, als er am Mittwoch äußerte: "Schalke hat noch ein wichtiges Spiel, das Pokalfinale, vor Saisonende passiert da nichts."

Was aber wohl nichts daran ändert, dass beide Delegationen bei ihrem Meeting am Dienstag einen Durchbruch in der Angelegenheit erzielten: Denn die finanziellen Modalitäten sind nun abgesteckt, und die Offerte, welche Nerlinger, Vorstand Karl-Heinz Rummenigge und Finanzchef Karl Hopfner überbrachten, wurden von Heldt und Schalke-Vorstandsmitglied Peter Peters als akzeptabel und fraglos letztes Wort der Bayern gewertet.

Demnach würden die Münchner für den 25-Jährigen zwar als Fixum etwas weniger als 20 Millionen Euro überweisen, was ihnen offenbar wichtig ist - aber nichts daran ändert, dass der mehr oder weniger garantierte Endbetrag erheblich über der 20-Millionen-Marke landen wird.

Nach SZ-Informationen soll Neuer einen Vertrag über vier Jahre erhalten, und nicht nur für jeden Titel während dieser Laufzeit (Meisterschaft, Pokal, Champions League) wären Zusatzzahlungen fällig - sondern offenbar auch für die Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase, das Viertelfinale usw.

So viel Geld werden sich die Schalker kaum entgehen lassen für einen Profi, der ein Jahr später ablösefrei wäre. Noch sei aber "keine Entscheidung gefallen", betonte Vorstandsmitglied Heldt und wies auch Gerüchte zurück, in der Transfer-Sache Neuer spielten Leihgaben oder sonstige kompensierende Personalien eine Rolle.

Ekici wechselt nach Bremen

Man müsse nun schlichtweg abwägen, ob man die finanzielle Einigung auf die Gefahr hin annehme, die kommende Saison "ohne den weltbesten Torhüter " anzugehen. Die Münchner wiederum sind nun endgültig sicher, dass Neuer bereits im Sommer kommt; zweiter Mann wird dann die aktuelle Nummer eins Jörg Butt, der sich parallel ins künftige Jugendleiter-Amt einarbeitet.

Ein Absolvent des Ausbildungszentrums wird übrigens nicht in seine Heimatstadt zurückkehren: Mittelfeldspieler Mehmet Ekici, 21, derzeit an den 1.FC Nürnberg verliehen, wechselt zur neuen Saison nach Bremen; auf den Verkauf einigten sich die Münchner mit dem SV Werder. Die Ablöse für den türkischen Nationalspieler, der in München bis 2012 unter Vertrag stand, liegt wohl bei vier bis fünf Millionen Euro.abur

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