Bundesliga:FC Augsburg und VfL Wolfsburg trennen sich unentschieden

VfL Wolfsburg v FC Augsburg - Bundesliga

In der 48. Minute muss Jan Moravek von den Augsburgern mit Rot vom Platz - Wolfsburg kann die Überzahl nicht nutzen.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Am Ende des ohnehin unglücklichen Abends verbreitete sich dann auch noch eine Nachricht neben dem Platz, die zeigt, wie eng das Netz zwischen VW-Konzern und Fußballklub ist. Denn die Führungsstruktur beim VfL Wolfsburg wird sich künftig verändern. Der Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz hat mit dem Ausscheiden aus dem Unternehmen auch sein Mandat beim Bundesligisten niedergelegt. Seit 2004 war er im Aufsichtsrat des VfL, seit fast neun Jahren dessen Vorsitzender - am Ende des Freitagabends stand also vor allem eine große Veränderung.

Ganz glücklich war der Trainer des VfL darüber nicht unbedingt: Mit Sanz habe er immer "sehr, sehr gute Gespräche" gehabt, sagt Trainer Bruno Labbadia. Künftig wird er mit Frank Witter reden. Der ist neu im Kontrollgremium der VW-Tochter und Volkswagen-Finanzchef. Über die konkrete Aufstellung des Aufsichtsrates muss bei der nächsten Sitzung noch entschieden werden.

Zuvor hatte es der VfL gegen den FC Augsburg verpasst, sich von der Gefahrenzone der Bundesliga abzusetzen. Zum Auftakt des 30. Spieltags in der Fußball-Bundesliga kamen die Wolfsburger trotz 32-minütiger Überzahl am Freitagabend nicht über ein 0:0 gegen den FC Augsburg hinaus und bleiben daheim in diesem Jahr sieglos. Zwar verbesserte sich das Team von Labbadia vorerst auf Tabellenplatz 14. Der FSV Mainz 05, der auf dem Relegationsplatz liegt, kann am Montag jedoch nach Punkten mit Wolfsburg gleichziehen.

Den Wolfsburgern fehlte es an Ideen

Nach der Gelb-Roten Karte für Augsburgs Jan Moravek (54.) erspielten sich die Gastgeber vor 23 512 Zuschauern zwar einige gute Torchancen, schlossen in den entscheidenden Momenten aber nicht präzise genug ab. Zudem handelte sich auch noch VfL-Verteidiger Felix Uduokhai kurz vor Schluss eine Gelb-Rote Karte ein (86.).

Die Wolfsburger hatten vor dem Spiel mit Verletzungspech zu kämpfen. Nach dem Abschlusstraining hatte sich Kapitän Ignacio Camacho wegen muskulärer Probleme abgemeldet, auch Joshua Guilavogui wurde nicht rechtzeitig fit. "Das hat uns das Herz ein bisschen gebrochen, weil sie die Stabilisatoren vor der Abwehr sind", klagte Labbadia vor der Partie bei Eurosport.

Bei strömendem Regen hatten die Niedersachsen aber zumeist kaum Mühe mit den Offensivbemühungen der Augsburger. Auch die Gäste mussten auf ihren Kapitän verzichten, Daniel Baier plagt ein Tinnitus. Das Team von Trainer Manuel Baum, der zum 50. Mal in der Bundesliga auf der Bank des FCA saß, überließ wie gewohnt zumeist dem Gegner den Ball, kam aber kaum zu gefährlichen Kontern.

Gegen Ende wanken die Augsburger

Nach dem Seitenwechsel wurde es deutlich lebhafter. Einen Schuss von Jonathan Schmid lenkte VfL-Schlussmann Koen Casteels gerade noch um den Pfosten (48.). Dann schwächte Moravek die Gäste, als er binnen 83 Sekunden zweimal hart einstieg und vom Hamburger Schiedsrichter Patrick Ittrich vom Feld geschickt wurde. Zumindest die zweite Gelbe Karte allerdings war fragwürdig.

Labbadia reagierte schnell, brachte Divock Origi als zweiten Stürmer. Doch kurz darauf hätten fast die Augsburger die Führung erzielt, als der eingewechselte Marco Richter mit einem Lupfer die Latte traf (66.). Im Gegenzug traf der junge Wolfsburger Verteidiger Paul Jaeckel ebenfalls das Aluminium. Origi vergab per Kopf aus sechs Metern eine glasklare Gelegenheit (72.) gegen die nun wankenden Augsburger.

Zählbares aber konnten die Wolfsburger auch in der Schlussphase nicht mehr erzwingen. Nach dem Platzverweis für Uduokhai war die Hoffnung auf einen Sieg dahin. Da tröstete auch der Vereinsrekord von drei Bundesliga-Spielen ohne Gegentreffer in Serie den VfL nicht.

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