Bundesliga: Elf des Spieltags:Tage der Abrechnung

Ein Lahm kritisiert, ein Toni fährt heim, ein Adler mimt den Sherlock Homes und ein fast 40-jähriger Torwart rettet seine Mannschaft . Die Elf des Spieltages

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Matip, dpa

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Ein Lahm kritisiert, ein Toni fährt heim, ein Adler mimt den Sherlock Homes und ein fast 40-jähriger Torwart rettet seine Mannschaft . Die Elf des Spieltages

"Wir verpassen das Flugzeug!" Dieser Ruf eines Schalker Betreuers in den Katakomben der Münchner Arena galt Joel Matip, dem Mann des Spiel aus Schalker Sicht. Der 18-jährige Bundesliga-Debütant hatte den Ausgleich gegen den FC Bayern erzielt und jetzt war er, der eigentlich bei Schalke in der A-Jugend kickt, ein gefragter Mann bei den Münchner Journalisten. Felix Magath lobte ihn überschwänglich: "Joel Matip ist einer der jungen Spieler, die mir zugelaufen sind. Er hat eine phantastische erst Halbzeit gespielt, seine Aufgabe hervorragend gelöst und war immer präsent." Matip selbst erzählte freundlich und etwas schüchtern, dass er am Montag wieder in die Schule müsse. Dann der Ruf des Mannschaftsbetreuers, der phantastische Matip packte die große Kiste mit den Fußballschuhen und schleppte sie zum Bus. Das Flugzeug verpasste er nicht.

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Toni, Reuters

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Luca Toni hat auch nichts verpasst, obwohl er schon nach der ersten Halbzeit, nachdem er ausgewechselt worden war, das Münchner Stadion mächtig sauer verlassen hatte und damit zum schnellsten Heimfahrer des Spieltages wurde. 1:1 ging das Spiel aus und obwohl Toni wieder kein Tor gelungen war, ging er nicht leer aus: Er bekam für seinen Affront gegen den Trainer vom Verein eine Geldstrafe aufgebrummt. Genau wie sein Mannschaftskollege...

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Lahm, ddp

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...Philipp Lahm. Der hatte just vor dem wichtigen Spiel gegen Schalke in der Süddeutschen Zeitung das Fußballer-Interview des Jahres gegeben und seinen Verein in die Einzelteile zerlegt. Mitspieler und Vereinsführung, alle nahm sich Lahm zur Brust.

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Reus, AP

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Zur Brust nahm sich der Stuttgarter Torhüter Jens Lehmann Jungspund Marco Reus von Borussia Mönchengladbach. Doch der Gladbacher ließ sich davon nicht einschüchtern, tauchte immer wieder in aussichtsreicher Position vor Lehmann auf. Der 20-Jährige zeigte seine bislang beste Leistung in der Bundesliga und war an vielen Offensiv-Aktionen beteiligt. "Er ist ein Riesen-Talent und hat sehr großes Potenzial", sagte Sportdirektor Max Eberl. "Ich habe mich erst mal gewundert. Wie er aus dem Schmerz plötzlich den Sprint angezogen hat und durch die Leute gegangen ist. Das war sehr gut", zeigte sich Gladbachs Trainer Michael Frontzeck verwundert über Reus, der sich wegen einer Verletzung auswechseln lassen wollte und dann plötzlich zu einem Sololauf ansetzte. Reus selbst gab sich bescheiden: "Wir haben nicht gewonnen, dann darf ich nicht zufrieden sein." Dass Gladbach nicht gewonnen hat, das lag vor allem...

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Lehmann, AP

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...an dem alten Mann zwischen den Suttgarter Pfosten. Jens Lehmann, der kommenden Dienstag 40 Jahre alt wird, hielt ausgezeichnet und Trainer Markus Babbel würdigt das: "Jens hat am Dienstag frei", sagte Babbel nach dem Spiel. "Alle anderen aber auch."

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Grafite, AP

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Grafite hatte schon frei. Trainer Armin Veh hatte ihn auf Heimaturlaub geschickt. Nach seiner Rückkehr spielt Grafite zwar nicht besser als vorher, doch das Glück war wieder auf seiner Seite und so wurde ausgerechnet Grafite nach seiner Rückkehr aus Brasilien mit seinem Treffer zum 2:1 gegen Hoffenheim zum Matchwinner: "Ich sage vielen Dank an den Trainer für das Vertrauen, mich spielen zu lassen", sagte der Torjäger.

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Skibbe, Reuters

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Das Vertrauen ziemlich schnell entzogen hat Michael Skibbe seinem Mittelfeldmann Caio: Schlecht gespielt, raus, neuer Mann." Das sagte Skibbe nach dem 0:4 bei Bayer Leverkusen auf die Frage, was er sich bei der Auswechslung von Caio in der 22. Minute gedacht habe. Nur um zu einer Generalabrechnung Lahmscher Qualität überzugehen. Zyniker meinten, Michael Skibbe habe mit seinen Attacken quasi um seine Entlassung gebettelt. Die Worte des Trainers zeigten jedenfalls, dass es mit der heilen Welt bei den Hessen nicht allzu weit her ist. "Wenn es so weitergeht und wir nicht in allen Bereichen Vollgas geben, werden wir schwächer, schwächer und schwächer. Die Eintracht muss sich grundlegend verändern."

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Hunt, getty

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Fabio Capello hat schon angefragt. Der Italiener, als Trainer im Dienst der englischen Nationalmannschaft, hatte gehört, die Mutter eines außergewöhnlich guten Bremer Fußballers sei Engländerin. Da musste Joachim Löw natürlich reagieren und nominierte Hunt für die beiden abschließenden Länderspiele des Jahres. Aaron Hunt rechtfertigte die Nominierung mit einer guten Leistung gegen Dortmund und erteilte den Interessensbekundungen Capellos eine Abfuhr. "Ich habe schon ein paar Mal gesagt, dass ich für Deutschland spielen will. Ich bin hier aufgewachsen und habe hier das Fußballspielen gelernt."

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Elia, dpa

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Der Niederländer Eljero Elia ist nicht nur aufgrund seiner schicken Tätowierungen eine Attraktion in der Bundesliga. Seit Wochen sorgt er auf der linken Hamburger Seite immer wieder für helle Aufregung im Abwehrverbund des Gegners. Gegen Hannover bereitet er einen Treffer vor und erzielte ein Tor selbst. Elia ist ganz vorne dabei, spielerisch und modisch. Doch einer stahl ihm da ganz klar die Schau, auch wenn er gar nicht auf dem Platz stand:

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Adler, Getty

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National-Torhüter René Adler. Im ganz feinen Zwirn kam er zum Spiel seiner Leverkusener gegen Frankfurt, an dem er wegen einer Hornhautentzündung nicht teilnehmen konnte. Armani-Anzug, Weste, Krawatte. Einen solchen Look, irgendwo zwischen TV-Anwalt und Sherlock Holmes, sieht man bei Fußballern selten. Der schöne René! Selbst Bayer-Trainer Jupp Heynckes (54) kam ins Schwärmen: "Wer so gut aussieht, kann auch Brillen tragen..."

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ddp

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Nicht einmal ein Flitzer in Berlin, nur mit einem Käppi bekleidet, erregte da mehr Aufmerksamkeit.

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