Bundesliga: Elf des Spieltags:Rumpel-Katastrophen

Horst Heldt will alle auswechseln, Labbadia keinen Spielerpass beantragen und Bremen staunt über Alberto Tomba. Die sueddeutsche.de-Elf-des-Spieltags

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Vielleicht sollte Stefan Kießling einfach einen Stammplatz in der Elf des Tages bekommen. Der Leverkusener Stürmer trifft und trifft und trifft - wo soll das noch enden? Etwa mit der Meisterschaft für Bayer? Der VfB Stuttgart erlebte an diesem Wochenende sein ganz persönliches Kießling-Trauma und musste mitansehen, wie der Nationalspieler dreimal seiner Lieblingsbeschäftigung nachging: dem Toreschießen mit Leichtigkeit (Saisontore zehn, elf und zwölf). Kießlings Treffsicherheit scheint derzeit keine Grenzen zu haben - vielleicht folgt auf den Stammplatz in der Elf des Tages ja sogar die Einsatzgarantie im DFB-Team.

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Drei Vorlagen, zwei Pfostenschüsse und ein bemerkenswerter Gala-Auftritt - das ist die Bilanz für Leverkusens Leihspieler Toni Kroos (li.) in der Partie gegen Stuttgart. Wer den U21-Nationalspieler brillieren sah, musste zwangsläufig an den FC Bayern und sein Vakuum im Kreativzentrum denken. Kroos ist derzeit genau der Spieler, den sie in München gerne hätten: Ein großer Techniker mit viel Übersicht, dessen Standards mit einer Präzision vor das Tor kommen, die ihresgleichen sucht. Bald steht als Abnehmer für Kroos' Kunstpässe auch wieder Patrick Helmes bereit - dann dürfte in Leverkusen im Verbund mit Stefan Kießling ein neues magisches Dreieck geboren sein.

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In der Halbzeitpause des Spiels in Leverkusen wurde VfB-Manager Horst Heldt zum Rumpelstilzchen: Im Sky-Interview polterte er ob der kläglichen Darbietungen seiner Spieler los, als habe er eine Überdosis Duracell-Batterien gefrühstückt. "Das ist eine Voll-Katastrophe, wir spielen total dämlich. Wir machen hier Hacke Spitze eins zwei drei und stehen auf Platz 17. Sowas habe ich noch nie gesehen - alle auswechseln", echauffierte sich Heldt und hätte er einen engen Hemdkragen getragen, er wäre garantiert explodiert vor Wut. Dabei war sein Ärger nur allzu verständlich, denn was die Stuttgarter in Leverkusen zeigten, bewegte sich auf allerniedrigstem Hertha-Offenbarungseid-Niveau.

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Ob Edin Dzeko sich für Wintersport begeistert, ist nicht überliefert. Aber mit seinem Slalomlauf zum 1:0 gegen Bremen hätte der Bosnier gewiss auch auf der Piste eine gute Figur abgegeben. Seit sechs Spielen hatte er nicht mehr getroffen, das ist für seine Verhältnisse eine ungewöhnlich lange Durststrecke. Doch dann setzte der 23-Jährige zu einem Dribbling an und demonstrierte seine Klasse mit einem satten Schuss ins Werder-Tor. Die Bremer Abwehrspieler - sie gaben bei Dzekos Zick-Zack-Lauf brav die Slalomstangen - wirkten in dieser Szene mächtig verwirrt. War das wirklich Edin Dzeko oder hatte Alberto Tomba soeben einen Kurzauftritt im Weserstadion hingelegt?

Foto: Reuters Texte: Jonas Beckenkamp

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Wie sich die Vorzeichen doch gleichen: Ein blutjunger, hochtalentierter Gladbacher Mittelfeldspieler macht in der ersten Saisonhälfte mit sehenswerten Auftritten auf sich aufmerksam, erzielt schöne Tore und begeistert die Menschen am Niederrhein wie es sonst nur der Karneval kann. Nein, die Rede ist nicht von Marko Marin oder Alexander Baumjohann, sondern vom 20-jährigen Marco Reus. In seinem ersten Profijahr erfreut der Junioren-Nationalspieler die Borussia mit seinem rotzfrechen Spiel, da werden zwangsläufig Erinnerungen an seine oben genannten Vorgänger wach. Falls die Dinge also ihren in Gladbach typischen Lauf nehmen, müsste nach der Saison eigentlich folgendes passieren: Entweder Reus wechselt nach Bremen und wird dort noch besser (die Marin-Variante) oder die Bayern angeln sich das nächste Talent für ihre exklusive Ersatzbank (die Baumjohann-Variante).

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Die Verletzungsmisere beim Hamburger SV nimmt langsam groteske Züge an. Als plagten die Norddeutschen nicht schon genug Ausfälle prominenter Spieler, verletzte sich gegen Mainz auch noch der Holländer Elijero Elia schwer. Muss sein Trainer Bruno Labbadia, einst selbst ein treffsicherer Torjäger, am Ende noch selbst mitspielen? Nein, den eigenen Spielerpass habe er nicht mehr in der Schublade, sagte Labbadia nach dem nächsten personellen Rückschlag mit einem gequälten Lächeln. Aber in der Europa League gegen Rapid Wien ganz ohne Stürmer zu spielen, kann doch auch keine Möglichkeit sein.

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Ganz ohne Stürmer? Nein, so schlimm kommt es für den HSV noch nicht. Tunay Torun ist neben dem Schweden Marcus Berg der letzte verbleibende Offensivmann, der bei Kräften ist. Und das sogar ziemlich gut, was der junge Türke mit seinem ersten Bundesliga-Tor gegen Mainz unter Beweis stellte. Mit seinen erst 19 Jahren bringt Torun eigentlich alles mit, was ein HSV-Stürmer derzeit braucht: Er ist fit. "Ich habe mir vor dem Spiel vorgenommen, einen Treffer zu machen. Mein Vater wird sehr stolz auf mich sein", sagte Torun nach dem Spiel in Mainz. Bezeichnenderweise humpelte aber auch er nach dem Spiel durch die Katakomben des Bruchwegstadions - eine Prellung, nichts Schlimmes.

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Auch wenn es auf diesem Bild nicht danach aussieht: Maik Franz (re.) trifft nicht nur Scheinbeine - nein, der als Raubein verschrieene Frankfurter Abwehrschwerstarbeiter schießt neuerdings auch Tore. Dreimal bereits Franz in dieser Spielzeit, gegen Hertha BSC traf der "Bad Boy" zum 2:0 und darf sich nun - man höre und staune - als zweitbester Frankfurter Goalgetter dieser Saison fühlen. Sollte es bald soweit sein, dass Franz mehr Tore als gelbe Karten auf seinem Konto hat? Gar nicht so unwahrscheinlich: Den Karton gab's für ihn erst viermal.

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Wie das mit dem Toreschießen geht, weiß seit diesem Spieltag auch Franz' Teamkollege Timo Ochs wieder. Der hatte seit der halben Ewigkeit von 97 Partien nicht mehr ins Schwarze getroffen - aber wozu gibt es in dieser Saison Spiele gegen Hertha BSC? Da kommen auch verhinderte Torjäger wieder zum Zug. Mittelfeldmann Ochs schien sein neu gewonnener Offensiv-Enthusiasmus übrigens so zu beflügeln, dass er Maik Franz prompt noch das 2:0 auflegte. 100 Spiele ohne Tor? Das wollte sich Ochs dann wohl nicht antun.

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"Wir haben sehr schlecht gespielt, aber es war kein Offenbarungseid", sagte Hertha-Coach Friedhelm Funkel nach dem 1:3-Heimfiasko gegen Eintracht Frankfurt sichtlich angeschlagen im Sky-Interview. Wenn die Berliner ihre Leistungen beurteilen, wechseln sie in dieser Saison zwischen schlecht, schlechter, sehr schlecht und dem eingangs erwähnten Offenbarungseid. Ein solcher war die Pleite gegen Funkels Ex-Klub also nicht, aber was war es dann? Pech? Unvermögen? Ein Super-GAU? "Das war absolut nicht Bundesliga-tauglich", so die Einschätzung von Arne Friedrich. Naja, solange es kein Offenbarungseid war...

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Ausgerechnet ein Ex-Fürther! Wer die Nürnberger Volksseele verstehen will, muss um die aufrichtige Abneigung der "Club"-Fans für den kleinen Verein aus der Nachbarstadt wissen. Genau dort spielte Freiburgs Stefan Reisinger bis vor kurzem. Und so erklärt sich auch, was für ein Unding es aus Nürnberger Sicht ist, ausgerechnet durch ein Tor des früheren Stürmers von Greuther Fürth daheim gegen Freiburg zu verlieren. Dem 28-Jährigen wird das ziemlich egal sein, denn mit ihm hatte damals während seiner Null-Tore-Saison bei 1860 München (2005/06 kein Treffer in 25 Spielen) auch keiner Mitleid.

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