Bundesliga: Elf des Spieltags:Eiskalt und knallhart

Müller hat Schnee im Auge, van Gaal hat Angst, und ein Argentinier verursacht ein Bremer Schleudertrauma. Die sueddeutsche.de-Elf-des-Tages.

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Müller hat Schnee im Auge, van Gaal hat Angst, und ein Argentinier verursacht ein Bremer Schleudertrauma. Die sueddeutsche.de-Elf-des-Tages.

Keine Krankenversicherung dieser Welt wird wohl einen Vertrag mit Louis van Gaal abschließen wollen, solange Arjen Robben beim FC Bayern spielt. Wie schon nach seinem Treffer gegen Werder Bremen spurtete Robben - übrigens erneut in Rocky-Balboa-Gedächtnis-Jogginghose - nach seinem Freistoßtor auf seinen Trainer zu, um ihn zu herzen. "Da hatte ich Angst", sagte van Gaal, der sich bei der Jubelei der vergangenen Woche einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.

Texte: Jürgen Schmieder und Jonas Beckenkamp

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Der Torhüter Hans-Jörg Butt hat in seiner Bundesliga-Karriere mehr Treffer erzielt als der Stürmer Angelos Charisteas - 26 Tore stehen da in der Statistik von Butt und nur 25 in der von Charisteas. Der Torwart des FC Bayern gilt als formidabler Schütze vom Elfmeterpunkt, meist läuft es nach folgendem Schema: Die Fans rufen "Buttbuttbutt", der Torhüter geht nach vorne, verzögert den Anlauf und verlädt anschließend den gegnerischen Torhüter. Am Samstag jedoch blieb der Mainzer Heinz Müller einfach stehen, was Butt derart verwirrte, dass er schwach in die Mitte schoss und Müller parieren konnte. Die Münchner Fans verziehen ihrem Torwart recht schnell, nach einer gelungenen Aktion gegen Aristide Bancé feierten sie ihn wieder mit "Buttbuttbutt"-Rufen.

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Die Partie seines FSV Mainz beim FC Bayern war für Heinz Müller, den Spieler mit dem deutschesten aller Bundesliganamen, ein überaus komisches Erlebnis: Da hielt er zunächst sämtliche Münchner Einschussversuche und wehrte sogar den Elfmeter seines Torwartkollegen Hans-Jörg Butt ab und stand am Ende trotzdem wie ein begossener Pudel im bunten Wintertreiben. Eine Schneeflocke hatte ihm in der 57. Minute den klaren Blick verwehrt, als Bayerns van Buyten den Ball aufs Tor köpfte. Frau Holle hatte dem wackeren Keeper einen Streich gespielt - und der ging mitten ins Auge. Da half es Müller auch nichts, dass er bis zum Schlusspfiff noch eine höhere Mainzer Niederlage verhinderte.

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Wenn es an diesem Spieltag so etwas wie den "Mann des Tages" gibt, dann muss die Wahl zweifelsohne auf den Argentinier Raúl Bobadilla von Borussia Mönchengladbach fallen. Was der Stürmer in der ersten Halbzeit mit der Verteidigung des SV Werder veranstaltete, grenzte an einen Vorführkurs in Sachen Angriffsspiel. Nach nur 45 Minuten hatte Bobadilla zwei Tore und zwei Vorlagen auf seinem Konto - und die Bremer Abwehrspieler vermutlich ein Schleudertrauma. Vielleicht stachelten den "Gaucho" ja die paar zaghaften Sonnenstrahlen an, die sich an diesem verschneiten Spieltag einzig und allein ins Gladbacher Stadion verirrten.

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Die Bundesliga-Statistik des tunesischen Verteidigers Aymen Abdennour sieht nicht besonders gut aus. Drei Partien hat der 20-Jährige bislang absolviert und alle drei verloren. Seine Mannschaft Werder Bremen kassierte pro Spiel durchschnittlich 2,66 Gegentreffer, was sich in den Bewerbungsunterlagen eines Verteigers auch nicht gut macht. Vielleicht lässt sich etwas über den Noten-Durchschnitt machen? Nein, lässt sich nicht, der lautet nämlich 5,0. So bleibt Abdennour nur die Hoffnung auf die Sonne - das mit dem deutschen Winter scheint nichts für ihn zu sein.

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Wer aus Gladbacher Sicht die Auftritte des jungen Mittelfeldspielers Marco Reus (Mitte) näher verfolgt, mag sich schon langsam fragen, wer eigentlich dieser Marin oder dieser Baumjohann gewesen ist? Der 20-Jährige lässt mit seinen vielversprechenden Vorstellungen so manchen talentierten Borussia-Bubi vergessen - gegen Bremen gelang ihm bereits sein viertes Saisontor sowie sein dritter Assist. Trotz der Eiseskälte an diesem Wochenende scheint der gebürtige Dortmunder also am Niederrhein bereits warme Karnevalsgefühle auszulösen.

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Rein gefühlsmäßig möchte man nach Albert Bunjakus drei Treffern gegen Hannover fast an die glorreichen "Club"-Tage eines Dieter Eckstein oder Sergio Zarate denken, wenn es um den letzten Dreierpack eines Nürnberger Profis geht. Doch da war diese Partie im Sommer 2007, als die Franken in der ersten Runde des DFB-Pokals Victoria Hamburg mit 6:0 besiegten. Robert Vittek gelang damals ein Hattrick. Und nun schraubte also der Schweizer Bunjaku sein Torkonto auf beachtliche neun Saisontreffer, was ihn mit Abstand zum treffsichersten "Club"-Stürmer der Saison macht. Der tiefe, kalte Winter und der Eidgenosse - das passt einfach.

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Es gibt Torhüter, die kommen mit so manchem Mitspieler einfach nicht klar. Oliver Kahn ewa wurde häufiger von Sammy Kuffour verletzt als von allen Gegenspielern zusammen - und Oka Nikolov wurde von Mitspieler Marco Russ innerhalb einer Spielzeit häufiger bezwungen als von manchem Gegenspieler in seiner ganzen Karriere. Am 21. November vergangenen Jahres schoss Russ Nikolov an den Kopf, von wo aus der Ball ins Tor sprang, am Samstag dann köpfte der Frankfurter Verteidiger in der 84. Minute spektakulär ins eigene Tor. "Der Ball war glitschig und hat sich anders verhalten als sonst", sagte Russ nach dem Spiel.

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Es war nun wahrlich kein gutes Wochenende für Kevin Kuranyi. Gerade einmal ein Tor schoss der Schalker Stürmer, was ihm von Trainer Felix Magath heftige Kritik einbrachte: "Wir hatten eigentlich verabredet, dass er zwei Tore macht. Er muss aufpassen, dass das nicht bald Konsequenzen hat." Kuranyi weiß schon, wie die aussehen könnten: "Ich hoffe, ich muss jetzt nicht Torschüsse mit Medizinbällen machen." Wenn die wegen der Kälte auf dem Trainingsplatz auch noch festgefroren wären, wäre das wohl ganz im Sinne von Drill Sergeant Magath.

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Wie das mit dem Glück und den Zufällen so ist, lässt sich nicht nur in sämtlichen Woody-Allen-Filmen beobachten, sondern auch am Werdegang des Stuttgarter Angreifers Pawel Pogrebnjak in dieser Spielzeit. Über weite Teile der Hinrunde gelang dem Russen unter Markus Babbel so gut wie gar nichts, er fremdelte mit den Fans und wünschte sich vielleicht sogar den Winter herbei. Wie sehr sich mittlerweile nicht nur die Wetterverhältnisse zu Gunsten des kältererprobten Russen gewendet haben , sondern auch das Stürmerschicksal, zeigte die Szene, die zum 1:0 des VfB gegen Dortmund führte. "Mit dem Fuß war das nicht unbedingt", sagte sogar Manager Horst Heldt in der Halbzeit bei Sky.

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Es gehört zu den herausragenden Eigenschaften des Verteidigers Daniel van Buyten, etwaige Mängel in der Defensive dadurch auszugleichen, dass er in schöner Regelmäßigkeit wichtige Tore für seinen Verein erzielt - am Samstag schoss er zum fünften Mal in dieser Spielzeit den Führungstreffer für den FC Bayern. Danach bedankte er sich beim Mainzer Torhüter Heinz Müller, der den eher unplatzierten Kopfball irritiert vom Schneetreiben durch Arme und Beine hatte gleiten lassen. Müllers Antwort auf die Frage, ob er das Tor auf seine Kappe nehme: "Ja, auf was denn sonst?"

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