Bundesliga:Rodríguez nach Foul an Kohr für fünf Spiele gesperrt

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Rodríguez rauschte von hinten in die Beine von Kohr - dafür sah er sofort Rot. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Das Foul des Mainzers José Rodríguez an Augsburgs Dominik Kohr hat Konsequenzen: Der Spanier muss fünf Spiele lang zuschauen.
  • Der FC Augsburg will nun für den schwer verletzten Kohr gegen Leverkusen gewinnen.

Drakonisches Urteil des DFB-Sportgerichts nach dem Brutalo-Foul des Mainzers José Rodríguez: Der Spanier wurde nach seiner überharten Attacke gegen den Augsburger Dominik Kohr am Sonntag für fünf Spiele gesperrt und muss außerdem eine Geldstrafe von 10 000 Euro zahlen. Das Urteil ist rechtskräftig. Kohr hatte durch das Foul ein schweres Weichteiltrauma mit einer tiefen, offenen, circa 14 Zentimeter langen Wunde und freiliegendem Unterschenkelknochen erlitten. Auch Muskel und Sehnen seien betroffen, hieß es vonseiten des Klubs, ein Knochenbruch wurde dagegen nicht diagnostiziert.

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Von Sebastian Fischer

Kohr wurde bereits operiert - der 22-Jährige war vom eingewechselten Rodríguez in der Nachspielzeit der Bundesliga-Partie am Sonntag (1:3) überhart angegangen worden. Der FSV Mainz 05 und der Spieler hatten sich sofort für das grobe Foulspiel entschuldigt. Das Sportgericht entschied auf "rohes Spiel" - nur dadurch war eine solch hohe Bestrafung möglich. Der Mainzer Trainer Martin Schmidt hatte eine Vereins-Geldstrafe für den 21-jährigen Spanier angekündigt. Rodríguez habe Mainz mit seiner "dummen, doofen" Aktion die Freude über den ersten Saisonsieg genommen, sagte er.

Beim FC Augsburg wollen sie Kohr derweil mit einem Erfolg im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am Mittwoch (20:00 Uhr/Liveticker SZ.de) die Genesung erleichtern. "Wir wollen das Spiel gegen Leverkusen auch für Dominik Kohr gut bestreiten", sagte Trainer Dirk Schuster am Dienstag. Kohr sei inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen worden und habe der Mannschaft "gute Wünsche mit auf den Weg gegeben", ergänzte er.

"Dominik geht sehr gut mit der Verletzung um und sieht selbst alles nicht so dramatisch. Er hat eine gute Einstellung", sagte Schuster. Die schwere Verletzung des Stammspielers im defensiven Mittelfeld sei dem ganzen Verein "nahegegangen". Schuster forderte von Kohrs Kollegen, in Leverkusen "unsere Basics" abzurufen: "Kompaktheit, Disziplin und nach Balleroberung schnell umschalten."

Nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Mainz gelte es, "vieles besser zu machen". Leverkusen werde "voll auf Sieg spielen, da müssen wir uns anschnallen. Es kommt darauf an, wie wir uns wehren", sagte Schuster. Nach einem Sieg und zwei Niederlagen zum Start steht auch der neue Coach der Schwaben im Fokus.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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