Bundesliga:DFB ermittelt gegen Hannover wegen Rassismusvorwürfen

Burnley v Hannover 96 - Pre-Season Friendly - Turf Moor

Affenlaute: Hannover-96-Anhänger sollen zwei Mainzer Spieler beleidigt haben.

(Foto: dpa)

Zwei Mainzer Spieler sind am Samstag von 96-Anhängern beleidigt worden. Barcelonas Ousmane Dembele fällt erneut verletzt aus.

Fußball, Bundesliga: Bundesligist Hannover 96 droht nach dem Rassismus-Zwischenfall unmittelbar vor der Partie gegen den FSV Mainz 05 (3:2) eine Strafe durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der DFB-Kontrollausschuss leitete am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen die Niedersachsen ein. Die Mainzer Profis Anthony Ujah und Leon Balogun waren beim Warmlaufen rassistisch beleidigt worden, "unter anderem mit Affenlauten", schrieb Balogun in den sozialen Medien.

Im ersten Schritt der Ermittlungen werden nun Hannover 96 und die beiden Spieler um eine Stellungnahme gebeten. Der FSV hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass man wegen des Vorfalls mit den Verantwortlichen von Hannover 96 in Kontakt stehe. "Ich bin absolut bestürzt über das, was Leon Balogun und Anthony Ujah am Samstag widerfahren ist. Es ist unbegreiflich, dass Spieler in der Bundesliga immer noch mit rassistischen Diskriminierungen konfrontiert werden", sagte 05-Sportvorstand Rouven Schröder.

Hannover distanzierte sich "strikt, deutlich und aufs Schärfste von diesem Verhalten". Es sei "eine hirnlose Aktion weniger Einzelpersonen gewesen", teilte der Klub ebenfalls am Sonntagabend mit: "Wir haben bereits Hebel in Bewegung gesetzt und werden alles uns Mögliche dafür tun, um diejenigen zu identifizieren, damit sich solch ein beschämender Vorfall nicht wiederholen kann. Derartiges Gedankengut hat bei Hannover 96 absolut keinen Platz."

Fußball, Spanien: Der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele bleibt beim FC Barcelona vom Verletzungspech verfolgt. Der französische Fußball-Nationalspieler, der am Sonntag in San Sebastian beim 4:2-Sieg der Katalanen eingewechselt wurde, erlitt einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel und fällt erneut drei bis vier Wochen aus.

Der 20-Jährige war für 105 Millionen Euro Ablöse und bis zu 42 Millionen Euro Bonuszahlungen im vergangenen Sommer vom BVB zu Barca gewechselt. Nach lediglich drei Spielen für seinen neuen Klub erlitt der Franzose am 16. September einen Muskelriss im Oberschenkel. Anfang Dezember stieg Dembele dann wieder ins Mannschaftstraining ein, die Hoffnung auf einen Einsatz noch im Jahr 2017 erfüllte sich aber nicht mehr.

Fußball: Ryan Giggs wird neuer Fußball-Nationalcoach von Wales. Der langjährige Profi von Manchester United tritt die Nachfolge von Chris Coleman als Teammanager an. Der walisische Fußball-Verband FAW will die Entscheidung noch am Montag verkünden. Giggs soll einen Vertrag bis zur WM-Endrunde 2022 erhalten. Nachdem er sein Interesse an dem Posten bekundet hatte ("Das ist offensichtlich einer der interessantesten Jobs") galt Giggs als klarer Favorit vor weiteren Kandidaten wie Craig Bellamy, Osian Roberts und Mark Bowen.

Vorgänger Coleman war sechs Jahre Trainer von Wales und feierte mit dem Erreichen des Halbfinals bei der EURO 2016 in Frankreich den größten Erfolg des Verbandes. Es war die erste Teilnahme von Wales an einem großen Turnier seit 58 Jahren. Für die WM im Sommer in Russland konnte sich die Mannschaft nicht qualifizieren, Coleman wechselte zum AFC Sunderland in die zweite englische Liga.

Für den 44-Jährigen Giggs ist es der erste dauerhafte Job als Chefcoach. 2014 war der frühere Offensivspieler für einige Monate Interimscoach bei ManUnited gewesen, ehe er im Anschluss unter Louis van Gaal Co-Trainer wurde. Als Jose Mourinho 2016 van Gaal ablöste, verließ Giggs den Klub - nach 29 Jahren. Der Waliser spielte von 1990 bis 2014 als Profi für United und holte insgesamt 36 Titel. Der linke Flügelspieler gewann zweimal die Champions League (1999 und 2008) und wurde 13-mal englischer Meister. Mit über 963 Spielen (168 Tore) ist er bei ManUnited Rekordspieler. Für Wales machte der laufstarke Dauerbrenner von 1991 bis 2006 64 Länderspiele.

Tennis, Australian Open: Nach Philipp Kohlschreiber ist auch Dustin Brown bei den Australian Open in der ersten Runde nach einem Fünf-Satz-Match gescheitert. Brown verlor am Montag beim ersten Grand-Slam-Tennisturnier des Jahres gegen den Portugiesen Joao Sousa 4:6, 3:6, 6:4, 7:6 (7:4), 1:6. Kohlschreiber musste sich in Melbourne dem Japaner Yoshihito Nishioka 3:6, 6:2, 0:6, 6:1, 2:6 geschlagen geben. Bei den Damen dagegen erreichten Julia Görges und Mona Barthel die zweite Runde. Am Dienstag bestreiten 13 deutsche Profis ihre Erstrunden-Partien, darunter auch Angelique Kerber und Alexander Zverev.

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