Bundesliga:Bobadilla quält Werder, Frankfurt klettert

FC Augsburg - Werder Bremen 3:2

Raul Bobadilla jubelt ohne Trikot. Er hatte soeben das 3:2 gegen Bremen erzielt.

(Foto: dpa)
  • Eintracht Frankfurt jubelt über ein 2:0 gegn Darmstadt - und hat dabei Glück.
  • Der FC Augsburg gewinnt 3:2 (1:1) gegen Werder Bremen.
  • Der entscheidende Treffer gelingt Raul Bobadilla in der Nachspielzeit.
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Dank eines Last-Minute-Tores von Raul Bobadilla hat der FC Augsburg gegen Werder Bremen einen Big Point im Abstiegskampf gelandet. Die Mannschaft von Trainer Manuel Baum gewann am Sonntag zum Abschluss des 19. Spieltags mit 3:2 (1:1) gegen die Norddeutschen und baute ihren Vorsprung auf den Relegationsrang 16 auf acht Punkte aus. Max Kruse (65. Minute/Foulelfmeter) mit dem 3000. Tor in der Bundesliga-Historie von Werder und Theodor Gebre Selassie (26.) trafen für die nach der Pause aufdrehenden Bremer, die nun seit fünf Spielen sieglos sind.

Jonathan Schmid war mit seinem ersten Saisontor (28.) vor 26 812 Zuschauern der zwischenzeitliche Ausgleich für die Augsburger gelungen, ehe Koo (79.) zum 2:2 traf. Wenige Sekunden vor dem Abpfiff gelang Bobadilla sogar der umjubelte Siegtreffer.Sowohl FCA-Coach Manuel Baum als auch Trainerkontrahent Alexander Nouri bauten ihre Anfangsformationen um. Nach überstandenen Erkrankungen standen Jonathan Schmid und Paul Verhaegh genauso in der Augsburger Startelf wie Dominik Kohr. Für den von Lazio Rom geholten Moritz Leitner war noch kein Platz im Kader. Er verfolgte mit dicker Wollmütze auf dem Kopf das Spielgeschehen von draußen.

Nouri musste Änderungen vornehmen, da Verteidiger Niklas Moisander (Oberschenkelzerrung) und Stürmerstar Claudio Pizarro (muskuläre Probleme im Rücken) nicht fit waren. Gebre Selassie, Ulisses Garcia und Fin Bartels ersetzten Santi Garcia, Moisander und Pizarro.Werder versuchte schon früh zu stören und präsentierte sich im Aufbauspiel auch reifer. Für Gefahr sorgten aber erstmal die Augsburger, die vor dem Kräftemessen in ihrer Bundesliga-Geschichte gegen keinen anderen aktuellen Erstligisten mehr Siege als gegen Bremen (sechs) holten.

Erst scheiterte der fleißige Raul Bobadilla (9.) mit einem Drehschuss an Schlussmann Felix Wiedwald, dann verpasste der bullige Stürmer per Kopf aus zehn Metern eine scharfe Flanke von Philipp Max (17.). Die Führung gelang jedoch den Hanseaten. Robert Bauer setzte sich im Luftkampf gleich gegen drei Augsburger durch und legte auf Gebre Selassie ab, der keine Probleme mehr im Abschluss hatte. Damit erzielte Werder auch im 18. Bundesligaspiel nacheinander mindestens einen Treffer. Fast im direkten Gegenzug glich Schmid aus. Bobadilla schirmte den Ball gekonnt gegen Garcia ab und passte ihn im Fallen artistisch dem Flügelmann in den Lauf - 1:1!

Die Bremer bemühten sich nach der Pause, den Ball flüssig laufen zu lassen. Doch ihren Aktionen am Sechzehner der Hausherren fehlten Präzision und Entschlossenheit. Dann traten die zunächst blassen Serge Gnabry und Max Kruse in Erscheinung. Gnabry dribbelte sich in den Strafraum und wurde von Martin Hinteregger sowie Dominik Kohr in die Zange genommen - Foulelfmeter. Kruse verwandelte lässig. Der FCA ließ sich jedoch nicht hängen und kam noch zum Ausgleich durch Koo und kurz vor Schluss zum umjubelten Siegtreffer durch Bobadilla.

Frankfurter Derby-Freude

Mit Elfmeter-Glück im Rücken hat Eintracht Frankfurt den hessischen Rivalen Darmstadt 98 in Richtung 2. Liga geschossen und Kurs auf die Champions League gehalten. Die Frankfurter setzten sich zum Abschluss des 19. Spieltags der Fußball-Bundesliga mit 2:0 (0:0) im Derby gegen das Schlusslicht durch. Damit kletterte die Eintracht wieder auf den dritten Platz. Der Japaner Makoto Hasebe erzielte per Strafstoß die Führung (74.). Ante Rebic sorgte mit seinem ersten Bundesligator (83.) für die Entscheidung zugunsten der Frankfurter (35 Punkte), die seit elf Heimspielen ungeschlagen sind.

Ganz anders sieht es bei den Lilien (9) aus. Darmstadt hat zehn der zurückliegenden elf Punktspiele verloren, ist in der Fremde noch ohne jeden Punkt und liegt sieben Zähler hinter dem Relegationsplatz.Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen war es vor dem Derby zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen rund 100 Rowdies gekommen. Wie die Polizei dem SID mitteilte, trafen die Randalierer an der Bockenheimer Warte aufeinander. "Nach ersten Erkenntnissen erlitten vier Darmstädter Fans Verletzungen, zwei Personen wurden festgenommen", sagte eine Sprecherin.

Rund um das Stadion war die Lage zunächst ruhig. Die Polizei hatte das Aufgebot an Beamten für das Risikospiel im Vergleich zu üblichen Spieltagen "deutlich erhöht". In der Innenstadt war auch die Bundespolizei vor Ort.Die rund 50.000 Zuschauer in der Arena sahen zu Beginn eine schwache Partie. Die Frankfurter, die ohne Marco Fabian auskommen mussten, offenbarten große Schwächen im Spielaufbau. Die Gäste konzentrierten sich als Reaktion auf die 1:6-Klatsche am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Köln zunächst auf die Defensive.

Erst in der 15. Minute sorgte der Ex-Frankfurter Jan Rosenthal nach einem Fehler von Eintracht-Torwart Lukas Hradecky mit einem Heber für einen Hauch von Gefahr. Viel mehr passierte nicht bis Mitte der ersten Hälfte, das Derby war ein echter Langweiler.Auch nach einer halben Stunde hatte sich keine der beiden Mannschaften eine echte Torchance erarbeitet, nicht einmal Standardsituation brachten die Defensivreihen in Schwierigkeiten. Das änderte sich erst in der 34. Minute. Im Anschluss an eine Ecke streifte der Darmstädter Routinier Peter Niemeyer mit einem Schuss aus der Drehung die Latte.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck, dennoch fehlte weiter die Durchschlagskraft. Darmstadt stand phasenweise mit allen Spielern im und am eigenen Strafraum. Gegen diesen Abwehrriegel fand die Eintracht kein Mittel. Auch 20 Minuten vor dem Ende bestanden kaum noch Hoffnungen auf einen Treffer. Das änderte Alexander Milosevic durch sein Foul an Jesus Vallejo. Hasebe verwandelte den Strafstoß sicher.Beste Spieler aufseiten der Frankfurter waren Hasebe und Ante Rebic. Bei Darmstadt überzeugten Kapitän Aytac Sulu und Niemeyer.

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