Bundesliga:Bayern gewinnt mit Glück

Bayern Muenchen v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga

Moment der Entscheidung: Javier Martínez blockt den Kopfball von Kevin Volland mit der Hand. Es hätte Elfmeter geben müssen.

(Foto: Matthias Hangst/Getty Images)
  • Nach den Niederlagen in Dortmund und Rostow gewinnt der FC Bayern mit 2:1 gegen Leverkusen.
  • Thiago Alcantara und Mats Hummels erzielen Kopfballtore. Kurz vor Schluss haben die Münchner Glück, dass Bayer nach einem Handspiel von Martínet keinen Elfmeter bekommt.
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Uli Hoeneß ist als Präsident zurück - und sein FC Bayern siegt gleich wieder. Bei der von den Vereinsbossen ausgerufenen Attacke auf Spitzenreiter RB Leipzig gewann der deutsche Fußball-Rekordmeister am Samstagabend 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen. Im 1750. Bundesligaspiel der Münchner sorgten Thiago (30. Minute) und Mats Hummels (56.) für den Heimsieg der Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti. Die Gäste kamen durch Hakan Calhanoglu (35.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel agierte Bayern zunächst dominanter, gegen Ende hatte der deutsche Meister aber Glück, dass Schiedsrichter Marco Fritz ein Handspiel von Javier Martínez nicht sah und nicht auf Strafstoß für Leverkusen und Rot für Martínez entschied.

Nach der von Hoeneß angesprochenen "sportliche Delle" verließen die Münchner nach zuletzt zwei Niederlagen den Platz wieder als verdienter Sieger. Am Tag nach der spektakulären Rückkehr des 64-Jährigen auf den Präsidententhron blieb sein Herzensclub wie gefordert dem Tabellenführer aus Leipzig auf den Fersen. Drei Punkte beträgt der Rückstand aber weiterhin auf die Sachsen, die beim 4:1 in Freiburg vorgelegt hatten.

Eine halbe Stunde musste Hoeneß auf den ersten Bayern-Treffer seiner zweiten Präsidenten-Amtszeit warten. Nachdem eine Flanke von David Alaba nicht geklärt wurde, legte Joshua Kimmich auf Philipp Lahm zurück. Der Bayern-Kapitän scheiterte mit seinem Schuss noch am glänzend parierenden Leverkusener Keeper Bernd Leno. Doch dessen abgewehrten Ball drückte der starke Thiago per Kopf über die Linie. Es war das zweite Saisontor des Spaniers.Trotz mehr Ballbesitz und Überlegenheit taten sich die Bayern, bei denen Lahm ins Mittelfeld und Kimmich wie im Nationalteam auf die Rechtsverteidigerposition rückte, vor der Pause etwas schwer gegen gut verteidigende Leverkusener. Und in der eigenen Defensive offenbarten die Münchner einmal mehr Schwächen.

Noch schneller als beim 2:3 am Mittwoch in der Champions League bei FK Rostow war diesmal die Führung futsch - wenngleich die Gäste das 1:1 auch wunderbar herausspielten. Calhanoglu und Julian Brandt kombinierten sich per Doppelpass fein durch - und der Türke ließ Manuel Neuer keine Chance.

Nach den Niederlagen in Russland und vor einer Woche in Dortmund (0:1) wollten die Münchner, bei denen Javi Martínez den verletzten Jérôme Boateng ersetzte, den Pleiten-Hattrick unbedingt verhindern. Die Bayern erhöhten deutlich den Druck, Costa scheiterte nach einem Stellungsfehler von Nationalspieler Jonathan Tah aus bester Position (55.). Eine Minute später war Hummels nach einer Ecke von Kimmich per Kopf zu seinem ersten Liga-Tor nach seiner Bayern-Rückkehr erfolgreich.Leverkusens Trainer Roger Schmidt wechselte seinen Angriff, Javier "Chicharito" Hernandez (59. für Admir Mehmedi) und Kevin Volland (59. für Brandt) halfen bei den wieder verstärkten Leverkusener Aktivitäten nach vorne mit. Ancelotti brachte seinerseits mit Arjen Robben (65. für Thomas Müller) und Franck Ribéry (74. für Douglas Costa) Offensivpower der Extraklasse ins Spiel.

Bayern hatte mehr Angriffsaktionen, doch mussten die Münchner auch Schrecksekunden wegstecken. Kevin Volland (83.) besaß noch die Großchance zum 2:2-Ausgleich. Volland köpfte aufs Tor und Javi Martínez blockte den Kopfball mit der Hand. Es hätte Straßstoß geben müssen, doch die Szene war für Schiedsrichter Marco Fritz schwer zu sehen. "Darüber braucht man nicht zu diskutieren: klare Rote Karte und Elfmeter", äußerte Volland.

"Das war in Ordnung. Es gibt Momente in der Saison, da ist es wichtiger zu gewinnen, als gut zu spielen. Die letzten beiden Spiele waren nicht gut", sagte Carlo Ancelotti. Roger Schmidt wollte Schiedsrichter Fritz keinen Vorwurf machen. "Wichtig war, dass wir auf einem guten Weg sind. Die Szene mit Martinez war schwierig für den Schiedsrichter zu sehen", sagte der Leverkusener Trainer.

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