Bundesliga:Ancelotti: "Pizarro ist intelligent, er hat einen fantastischen Instinkt"

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Carlo Ancelotti trifft mit Bayern am Wochenende auf Bremen. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Bayern-Trainer fürchtet einen Bremer - und beklagt Ausfälle. Die Ausgaben auf dem Fußball-Transfermarkt steigen rasant. Mourinho veräppelt Klopp.

Bundesliga, FC Bayern: Arturo Vidal und Thiago stehen dem FC Bayern am Samstag beim Lieblingsgegner Werder Bremen nicht zur Verfügung - doch Trainer Carlo Ancelotti rechnet mit einer baldigen Rückkehr der beiden angeschlagenen Stars. "Ich denke, dass sie nächste Woche wieder trainieren können und für das Schalke-Spiel bereit sind", sagte Ancelotti am Freitag. Der Rekordmeister spielt am 3. Februar gegen Schalke. Jerome Boateng fällt dagegen weiterhin verletzt aus.Ancelotti hatte im August beim 6:0 gegen Werder einen glänzenden Bundesliga-Einstand gefeiert. Der 57 Jahre alte Italiener erwartet diesmal aber "ein anderes Bremen". Er fordert jedoch auch von seinem Team nach dem mühsamen 2:1 in Freiburg einen Aufwärtstrend: "Wir haben zwar einen guten Charakter gezeigt, müssen uns aber spielerisch steigern."

Die letzten zwölf Spiele haben die Münchner gegen Werder gewonnen, die letzten fünf sogar ohne Gegentor (22:0). Bei einem Erfolg am Samstag würden die Bayern einen neuen Rekord aufstellen, denn noch nie hat ein Bundesligateam so viele Siege in Serie gegen denselben Gegner erreicht. Der letzte Werder-Erfolg datiert vom September 2008 (5:2).Werder gegen Bayern ist auch das Duell der beiden besten ausländischen Angreifer der Ligageschichte. Robert Lewandowski hat 135 Treffer erzielt, Claudio Pizarro 190. Der ehemalige Münchner hat jedoch in seinen letzten zehn Partien nicht mehr getroffen, dennoch hat Ancelotti großen Respekt vor dem 38-Jährigen: "Claudio ist sehr intelligent, einer der besten Stürmer im Strafraum, er hat einen fantastischen Instinkt."

Fußball-Transfers: Die deutschen Fußballvereine haben 2016 mehr als doppelt so viel Geld für neue Spieler ausgegeben wie im Jahr zuvor. Die Klubs investierten die Rekordsumme von rund 537 Millionen Euro (plus 55,9 Prozent) und liegen damit hinter der englischen Premier League (1,28 Milliarden Euro/plus 8,7 Prozent) auf Platz zwei der Rangliste des Fifa-Transferabgleichungssystems TMS.

Dabei profitierten die deutschen Vereine erneut vom Mega-TV-Vertrag der Engländer: Rund 222 Millionen Euro flossen allein von der Insel auf die Bundesliga-Konten. Für Spieler mit deutschem Pass wurden weltweit 188,5 Millionen Euro (plus 72,2 Prozent) überwiesen - ebenfalls so viel wie noch nie. Eingenommen haben die deutschen Klubs allerdings "nur" rund 334 Millionen Euro (minus 0,4 Prozent). Einnahme-Krösus ist Spanien (516,5 Millionen Euro/plus 49,5 Prozent).

Weltweit wurden 4,46 Milliarden Euro in Fußballtransfers investiert - Rekord und 14,3 Prozent mehr als im Kalenderjahr 2015. Die chinesische Großoffensive auf dem Transfermarkt führte im Reich der Mitte zu Ausgaben in Höhe von rund 420 Millionen Euro, was einer Steigerung von 168,2 Prozent entspricht. Russlands Fußballvereine (106 Millionen Euro) gaben sogar 383 Prozent mehr aus.

Die chinesische Kaufkraft rage im TMS-Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde, heraus, sagte Kimberley Morris, Geschäftsführerin bei FIFA TMS, dem SID: "Der Report spricht für sich. Die chinesischen Vereine haben 344,4 Prozent mehr ausgegeben als alle anderen Nationen im asiatischen Kontinentalverband AFC zusammen."

Fußball in England: Teammanager Jose Mourinho von Manchester United hat sich nach dem Einzug in das Finale des englischen Ligapokals einen Seitenhieb in Richtung Jürgen Klopp gegönnt. "Ich glaube nicht, dass wir in Wembley Favorit sein werden. Normalerweise ist es in dem Stadion sehr windig, es wird also schwierig für uns", sagte Mourinho und hatte nach dem Erfolg gegen Hull City die Lacher auf seiner Seite.

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Von Javier Cáceres

Klopp hatte am Mittwoch mit dem FC Liverpool das Endspiel in Wembley durch ein 0:1 gegen den FC Southampton verpasst und anschließend unter anderem den starken Wind für die Niederlage verantwortlich gemacht. "Es war schwierig. Der Wind war wirklich seltsam. Es war schwer, damit umzugehen. Ein- oder zweimal ist der Ball einfach liegen geblieben", hatte Klopp unter anderem gesagt.

Manchester hatte am Donnerstag zwar 1:2 (0:1) beim Ligakonkurrenten Hull City verloren, zog aufgrund des 2:0 im Hinspiel aber erstmals seit 2010 wieder ins Finale des Ligapokals ein. Weltmeister Bastian Schweinsteiger zählte erneut nicht zum Kader von Mourinho. Das Endspiel findet am 26. Februar statt.

Basketball, NBA: Ohne Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Profiliga NBA ihre 30. Saisonniederlage kassiert. Beim 98:108 gegen Oklahoma City Thunder bekamen die ersatzgeschwächten Mavs vor allem den überragenden Russell Westbrook nicht in den Griff, der auf 45 Punkte kam. Dallas reichten auch 31 Zähler von Harrison Barnes nicht.

Oklahoma bezahlte den Sieg allerdings teuer: Forward Enes Kanter, bislang drittbester Werfer des Teams, brach sich auf kuriose Art den Arm. Während einer Auszeit im zweiten Viertel schlug der Türke frustriert auf einen Stuhl der Ersatzspieler ein, wenig später hielt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm. Eine Röntgenuntersuchung in der Halbzeitpause bestätigte den Bruch.

Ohne die verletzten Deron Williams und Wes Matthews sowie den geschonten Nowitzki hielt Dallas bis zum 66:68 im dritten Viertel mit, musste Oklahoma anschließend aber ziehen lassen. Westbrook kam alleine im letzten Viertel auf 17 Punkte. Mit 16 Siegen und 30 Niederlagen ist die Play-off-Teilnahme für die Texaner weiter mehr als fraglich.

Handball-WM: Frankreich steht zum siebten Mal seit 1993 im WM-Endspiel. Der fünfmalige Champion setzte sich am Donnerstag im Halbfinale gegen Slowenien mit 31:25 (15:12) durch und kann seinen Titel am Sonntag verteidigen. Den Finalgegner ermitteln der EM-Dritte Kroatien und der EM-Vierte Norwegen im zweiten Vorschlussrundenspiel an diesem Freitag. Vor 15 609 Zuschauern in der ausverkauften AccorHotels Arena in Paris hatte der Gastgeber und WM-Topfavorit in Torwart Vincent Gérard einen überragenden Rückhalt. Beste Werfer beim Sieger waren Nedim Remili mit sechs Toren und Valentin Porte (5), für Slowenien traf Jure Dolenec (5) am häufigsten.

Frankreich dominierte die von den deutschen Schiedsrichtern Lars Geipel und Markus Helbig souverän geleitete Partie von Beginn an. Nach elf Minuten lag die "Equipe tricolore" beim 6:2 mit vier Toren vorn, kurz vor der Pause waren es beim 15:10 fünf Treffer. Zwar verkürzten die Slowenen, die im Viertelfinale Deutschland-Schreck Katar ausgeschaltet hatten, den Rückstand kurz nach der Halbzeit noch einmal auf zwei Tore. Doch auf Tuchfühlung ließen die Franzosen den Rivalen nicht mehr herankommen.

Fußball in Spanien: Der FC Barcelona ist ohne den geschonten deutschen Torhüter Marc-André ter Stegen souverän ins Halbfinale des spanischen Fußball-Pokals eingezogen. Der Titelverteidiger bezwang am Donnerstag Real Sociedad San Sebastian mit 5:2 (1:0). Bereits das Hinspiel hatte Barça mit 1:0 gewonnen. Denis Suarez (17./82. Minute), Argentiniens Superstar Lionel Messi per Foulelfmeter (55.), Luis Suarez (64.) und Arda Turan (80.) trafen für die Katalanen. Juanmi (62.) und Willian José (73.) verkürzten jeweils zwischenzeitlich für die Gäste.

Ter Stegen wurde im Pokal geschont, für ihn spielte der Niederländer Jasper Cillessen. Die weiteren Teams im Halbfinale der Copa del Rey sind CD Alavés, Atlético Madrid und Celta Vigo. Der Achte der spanischen Primera División hatte am Mittwoch überraschend Champions-League-Sieger Real Madrid aus dem Wettbewerb geworfen.

Leichtathletik: Die Russin Julia Stepanowa, die mit ihren Aussagen weitreichende Doping-Praktiken in Russland enthüllte, will erstmals seit dem vergangenen Jahr wieder starten. Die mit ihrem Mann an einem unbekannten Ort in den USA lebende Stepanowa steht auf der Startliste für das 800-Meter-Rennen beim Hallenmeeting in Boston an diesem Samstag. Sie wird in der Startliste als neutrale Athletin ohne Nationalität geführt.

Russlands Leichtathleten wurden wegen des Doping-Skandals vom Weltverband IAAF suspendiert und durften fast ausnahmslos nicht an den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr teilnehmen. Das Internationale Olympische Komitee verwehrte allerdings auch Stepanowa wegen ihrer eigenen Doping-Vergangenheit einen Start in Rio de Janeiro, unterstützt sie aber nun finanziell. Zuvor durfte sie bei den Europameisterschaften in Amsterdam antreten.

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