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Bode Miller beendet seine Karriere, und der Skizirkus verliert seinen spektakulärsten Fahrer. Häufig endeten Millers Rennen so wie hier bei der Ski-WM 2015 in Vail und Beaver Creek, als er in voller Fahrt die Kontrolle über seine Ski verlor.
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Bei einem unfreiwilligen Überschlag mit sehr hartem Aufprall verletzte ihn ein Ski unterhalb der Kniekehle an der Wade. Miller wurde in einem Krankenhaus in Vail operiert, die WM war für ihn beendet.
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Schon beim Rennen zuvor war Miller nur etwa eine Minute lang unterwegs. Dann, als die Zuschauer den 37-Jährigen erstmals vom Ziel aus sehen konnten, blieb er mit dem linken Arm an einer Torstange hängen. Dabei wurde er herumgeschleudert und durch die Luft gewirbelt. Er fiel auf den Rücken und rutschte ohne Ski die Piste hinab. Dann rappelte er sich auf und winkte ins Publikum, als sei nichts gewesen.
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Der aktive Bode Miller war für viele ein "Genie auf Ski". "Er ist ein außerordentliches Bewegungstalent", sagte bereits Anfang der 2000er Jahre der damalige US-Trainer Martin Andersen. Wenn Miller nicht stürzte, war er fast immer ganz vorne dabei. Er ist viermaliger Weltmeister, Olympiasieger in der Super-Kombination in Vancouver 2010, holte insgesamt elf Medaillen bei Großereignissen.
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Doch manchmal scheint es vielmehr, als sei Miller ein Stuntman auf Skiern. Bei der WM 2011 in Garmisch zeigte Miller eine wilde Show. Wie in Vail begann er fulminant, verlor dann jedoch einen seiner Stöcke, als er mit seiner Hand ein Tor touchierte.
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Miller fuhr trotzdem weiter und lag sogar lange auf Bestzeit, bis er im unteren Steilhang den zweiten Stock dringend gebraucht hätte. Er drehte quer und verlor soviel Geschwindigkeit, dass er chancenlos war. Mit nur einem Stock kam Miller schließlich ins Ziel und wurde lediglich Zwölfter.
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Spektakulär anschließend auch Millers Auftritt im Slalom der Super-Kombination: Dort schaffte es der Amerikaner immerhin bis zum zweiten Tor, geriet dann aber so sehr in Rücklage, dass er abhob wie ein Skispringer beim Neujahrsspringen und...
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... nach kurzer Flugphase unsanft im Schnee landete. Damit war das Rennen für ihn beendet.
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Auch abseits der Piste führte Miller seine Show fort. Im Interview mit der SZ verriet der Sportler, dass er kein Freund von Autogrammen ist: "Das ist so egoistisch, das ist, als ob man sagen würde: Hey, du bist toll, jetzt gib mir was. Gib mir Geld, oder sag mir, dass ich auch toll bin, oder: Gib mir dein Gekritzel auf einem Stück Papier."
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Bei der WM in Bormio 2005 holte er zweimal Gold, während der Kombination verlor er in der Abfahrt jedoch einen Ski und fuhr anschließend auf dem anderen fast bis ins Ziel.
Das You-Tube-Video: Bode Miller in Bormio 2005
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Bei der Abfahrt in Beaver Creek im Dezember 2003 landete Miller spektakulär im Fangnetz, wie so oft verletzte er sich jedoch nur leicht. Auch fünf Jahre später endete sein Lauf im Netz - wieder in Beaver Creek.
Das You-Tube-Video: Bode Miller in Beaver Creek 2008
Quelle: dpa/dpaweb
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2008 in Kitzbühel gelang Miller ein besonderes Kunststück. Als es ihn in einer Rechtskurve senkrecht aushebelte, fuhr Miller für Bruchteile einer Sekunde mit seinen Skiern auf der Begrenzungsplane weiter - um anschließend wieder auf die Strecke zu gelangen.
Das You-Tube-Video: Bode Miller in Kitzbühel 2008
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Für die Zeit nach seiner Karriere hatte Miller frühzeitig einen konkreten Plan: "Mir geht's gut, wenn ich unten sitze, in einem schönen Stuhl, die Sonne scheint, ich hab' ein Bier in der Hand und schau' den anderen zu, wie sie sich den Berg hinunter stürzen. Das ist großartig."