Bremen siegt in Anderlecht:Erst Können, dann Glück

Mit einem Johan Micoud in Gala-Form, einem Doppelpack von Ivan Klasnic und viel Glück in der Endphase hat Werder Bremen die Tür zum Achtelfinale in der Champions League weit aufgestoßen.

Der zuletzt hart kritisierte Franzose war beim 2:1 (1:1)-Erfolg gegen den RSC Anderlecht der überragende Akteur auf dem Platz und bereitete auch die beiden Treffer durch Charisteas-Vertreter Klasnic (36., 59.) großartig vor. Die Führung für den belgischen Fußball-Rekordmeister hatte am Mittwochabend vor 22 187 Zuschauern in Brüssel Christian Wilhelmsson (26.) erzielt.

Dank des 50. Siegs in einem Europapokalspiel rückte der deutsche Meister mit sechs Punkten aus drei Spielen hinter Inter Mailand (9), das den FC Valencia deklassierte, auf Platz zwei der Gruppe G vor.

Spielgestalter Micoud war daran maßgeblich beteiligt, rehabilitierte sich für die desolaten Auftritte gegen den FC Bayern und am Wochenende in Mainz und half in der turbulenten Schlussphase, den Sieg über die Zeit zu retten. Dank Micoud merkte man den Bremern nach den ersten zehn Minuten des Abtastens wenig davon an, wie viele Stammkräfte fehlten. Der Franzose zog die Fäden und war als Vorbereiter an allen Werder-Großchancen beteiligt.

Reinke und Anderlecht sei Dank

So als Miroslav Klose (13.) per Kopf und Ludovic Magnin (18.) knapp verfehlten - und auch als der für Charisteas spielende Klasnic nach einem haarsträubenden Fehler von RSC-Keeper Daniel Zitka zum Ausgleich abstaubte (36.). Das i-Tüpfelchen blieb Micoud bei einem Seitfallschuss (40.) freilich versagt. Den Ausgleich erzielte ausgerechnet der bis dahin neben Verteidiger Christian Schulz schwächste Bremer. Klasnic sorgte dafür, dass Werder nach dem überflüssigen Rückstand zurück ins Spiel fand.

Wilhelmsson hatte eine Abwehrschwäche des deutschen Meisters genutzt und eine Hereingabe des starken Vincent Kompany unhaltbar für den guten Andreas Reinke verwertet. Wieder hatte Werders linke Seite gepatzt. Das wurde nach dem Wechsel zeitweise besser, zumal die Bremer nun konsequent ihre Chance suchten - und auch Klasnic aus seiner Lethargie erwachte.

Micouds Kreise konnten die Belgier weiterhin nicht wirkungsvoll stören, und so war es wieder der Franzose, der den Siegtreffer durch Klasnic vorbereitete: Der Kroate nutzte einen weiteren Traumpass seines französischen Kollegen. Dass dies zum zweiten Gruppensieg reichte, war Keeper Reinke, aber auch der Abschlussschwäche der Anderlechter zu verdanken.

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