Bremen - Bielefeld:Erst Chelsea, dann Bielefeld

Bremen zaubert weiter, neuestes Opfer: Die völlig chancenlosen Bielefelder.

Werder Bremen hat den Schwung aus der Champions League in die Bundesliga mitgenommen und bleibt dank eines 3:0-Erfolgs gegen Arminia Bielefeld Spitzenreiter Schalke 04 auf den Fersen.

Drei Tage nach dem 1:0 gegen den FC Chelsea gewann Werder durch Tore des überragenden Miroslav Klose (29./45. Minute) sowie des eingewechselten Aaron Hunt (75.) verdient und kam wieder bis auf zwei Punkte an die Gelsenkirchener heran. Für das Überraschungsteam aus Bielefeld ging am Samstag vor 40 792 Zuschauern im Weserstadion die Serie von acht Spielen ohne Niederlage zu Ende.

"Wir sind vollends zufrieden, wir haben eine tolle Woche gehabt", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Der Titelaspirant aus dem Norden war auch ohne den Gelb-gesperrten Diego die klar bessere Mannschaft, auch wenn die Arminia in der ersten Hälfte nicht enttäuschte.

Die größere individuelle Klasse und Kloses Torjägerqualitäten - es waren seine Saisontore Nummer sieben und acht - machten den Unterschied zu den Ostwestfalen aus, die am Ende noch weit höher hätten verlieren können. "Es hätten noch zwei, drei Tore mehr sein können", räumte Arminia-Trainer Thomas von Heesen ein.

"Werder hat heute eindeutig unterstrichen, dass sie in Deutschland den besten Fußball spielen." Bei Werder rückte Christian Schulz für Diego, der zum ersten Mal in dieser Saison ein Pflichtspiel verpasste, in die Startelf. Die Position des Brasilianers hinter den Spitzen übernahm Tim Borowski.

Es lag nicht am Fehlen Diegos, dass Werder zunächst nicht mit dem erwarteten Schwung in die Partie kam. Bielefeld erwies sich als hartnäckiger und konterstarker Gegner, der das etwas behäbige Werder- Aufbauspiel schon früh störte. Unter diesem Druck versuchten die Gastgeber oft schon zu früh den entscheidenden Pass.

Erst nach 17 Minuten kam Werder zur ersten Möglichkeit, als Clemens Fritz sich auf der rechten Seite durchsetzte und auf Jensen flankte. Die Direktabnahme des Dänen wurde im letzten Augenblick abgeblockt. Bielefeld antwortete prompt: Nach schönem Zuspiel von Christian Eigler kam Artur Wichniarek frei vor Tim Wiese zum Schuss, traf aber nur das Außennetz. Auch danach blieb Bielefeld gefährlich.

Ein abgefälschter Versuch von Christian Eigler, der den erkrankten Sibusiso Zuma vertrat, ging knapp am Pfosten vorbei (24.). "Wir waren nicht in der Lage, vor dem Tor die richtigen Entscheidungen zu treffen", klagte von Heesen. Der Favorit ließ sich - angetrieben vom wieder einmal herausragenden Torsten Frings - nicht verunsichern und ging nach einer knappen halben Stunde verdient in Führung.

Hugo Almeida, zuvor mit einigen technischen Fehlern, legte den Ball in den Lauf von Klose, der Mathias Hain im Bielefelder Tor in die falsche Ecke schickte. Nach einem Jensen-Pass hätte Klose wenig später erhöhen können, scheiterte aber an Hain. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff holte er das Versäumte jedoch nach, als er den Abpraller nach Almeidas Schuss verwertete.

Nach der Pause hatte Werder gegen die zusehends überforderte Arminia noch mehrfach Gelegenheit zu weiteren Toren. Die besten Chancen vergaben Almeida, der freistehend übers Tor köpfte (48.), Schulz, der nach herrlicher Klose-Vorarbeit knapp verzog (61.) und Borowski (74.). Erst der eingewechselte Hunt hatte mehr Fortune und traf zum 3:0. Für Bielefeld setzte sich die schwarze Serie in Bremen fort: In 14 Spielen holten die Ostwestfalen dort erst einen Punkt.

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