Boxkampf in Moskau:Mega-Kampf zwischen Klitschko und Powetkin steigt

Ukrainian heavyweight boxing world champion Klitschko celebrates after defeating Pianeta in Mannheim

Nun von Powetkin gefordert: Wladimir Klitschko.

(Foto: REUTERS)

Wladimir Klitschko und Alexander Powetkin treffen am 5. Oktober in Moskau aufeinander. Der frühere Telekom-Fahrer Udo Bölts berichtet über Gruppenzwang beim Doping, DFB-Frauen handeln Rekordprämie für die Fußball-EM aus. Bayern-Basketballer verpflichten Center John Bryant.

Boxen, WM: Der Mega-Kampf zwischen Mehrfach-Champion Wladimir Klitschko (Ukraine) und Alexander Powetkin (Russland) im Schwergewicht am 5. Oktober in Moskau ist perfekt. Klitschko, der die WM-Gürtel der Box-Verbände IBF und WBO hält und Super-Champion der WBA ist, wird gegen den WBA-Weltmeister und Olympiasieger von 2004 in der Moskauer Olimpiyski-Arena antreten. Das gab das Management des Ukrainers am Dienstag bekannt. "Dies ist der beste Kampf, den das Schwergewicht derzeit zu bieten hat. Ich habe noch nie in Moskau geboxt und freue mich auf die vielen Ukrainer und Russen, die in die Arena kommen und für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen werden", sagte Klitschko vor seinem 24. WM-Kampf.

Seinen letzten WM-Fight gewann der 37-Jährige im Mai gegen Francesco Pianeta in Mannheim durch technischen K.o. in der 6. Runde. Sein Rekord steht bei 60 Siegen, davon 52 vorzeitig. Dreimal unterlag der Olympiasieger von 1996 in einem Profi-Kampf. Powetkin holte 2004 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Athen und ist seit 2005 Profi. Der Russe, der als Profi in 26 Kämpfen ungeschlagen ist, darf bei dem Millionen-Fight vor heimischer Kulisse mit der großen Unterstützung seiner Landsleute rechnen. Zuletzt waren die Verhandlungen beider Lager ins Stocken geraten. Angeblich soll es Streitigkeiten um die Dopingkontrollen gegeben haben.

Doping, Radsport: Laut Ex-Radprofi Udo Bölts habe es in den 90er Jahren im Fahrerfeld eine Art Gruppenzwang zum Doping gegeben. "Um in der damaligen Zeit vorne in der Tour de France zu bestehen, musste man manipulieren. Das war eigentlich unumgänglich", sagte Bölts am Dienstag im ARD-Hörfunk. Das habe für das gesamte Fahrerfeld gegolten. Man habe dabei auch dem Erfolgsdruck durch die Sponsoren gerecht werden müssen. Bölts gehörte 1997 zur Tour-Mannschaft des Teams Telekom, das Jan Ullrich zum Gesamtsieg bei der Frankreich-Rundfahrt verhalf. Zu den Dopingpraktiken des einzigen deutschen Toursiegers und der anderen Teamkollegen äußerte er sich nicht.

Er selbst habe 1996 angefangen, EPO und Wachstumshormone zu nehmen. Folgen für seine Gesundheit habe er nicht gefürchtet. "Die Angst, zu versagen, aus seinem Sportlerleben rausgerissen zu werden, ohne Vertrag dazustehen, war größer", sagte der dreimalige Deutsche Meister. Bölts hatte 2007 erstmals gestanden, Dopingmittel genommen zu haben. Damals hatte er seine Karriere bereits beendet und arbeitete als Sportlicher Leiter des ein Jahr später aufgelösten Teams Gerolsteiner. Bölts hatte sich nach seinem Geständnis ganz aus dem Profisport zurückgezogen und arbeitet heute für einen Radhersteller.

Beachvolleyball, WM: Deutschlands Top-Starterinnen Katrin Holtwick und Ilka Semmler sind im polnischen Stare Jablonki mit ihrem zweiten Sieg vorzeitig in die Hauptrunde eingezogen. Das an Nummer fünf gesetzte Duo aus Essen setzte sich in der Gruppe E ohne Probleme mit 2:0 (21:17, 21:15) gegen die Niederländerinnen Jantine van der Vlist und Marloes Wesselink durch. Auch Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) haben den Einzug in die K.o.-Runde mit einem 2:0 (21:17, 21:11) gegen das Schweizer Duo Tanja Goricanec/Tanja Hüberli perfekt gemacht. Victoria Bieneck/Julia Großner (Berlin) mussten hingegen ihren ersten Rückschlag hinnehmen. Das Duo verlor mit 1:2 (16:21, 21:15, 15:17) gegen Kinga Kolosinska und Monika Brzostek aus Polen, hat aber noch immer Chancen auf den Einzug in die nächste Runde. Am Dienstag starten auch die Männer in die Wettkämpfe in Polen. Nicht dabei ist Olympiasieger Julius Brink aus Köln, der seine WM-Teilnahme am Sonntag wegen einer Oberschenkelverletzung abgesagt hatte. Sein Partner Sebastian Fuchs wird stattdessen mit Thomas Kaczmarek (Rottenburg) an den Start gehen.

Rekordprämie für DFB-Frauen

Fußball, Frauen-EM: Die deutschen Fußballerinnen haben für den erneuten Titelgewinn bei der anstehenden Europameisterschaft in Schweden (10. bis 28. Juli) eine EM-Rekordprämie mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ausgehandelt. Sollte das Team von Bundestrainerin Silvia den achten Triumph insgesamt und den sechsten in Serie feiern, erhält jede Spielerin 22.500 Euro. Beim zurückliegenden EM-Gewinn im Jahr 2009 in Finnland hatte jede Spielerin 12.000 Euro erhalten. Sollte es nicht zum Titel reichen, erhalten die Spielerinnen 15.000 Euro im Falle des Finaleinzugs, bei einem Scheitern im Halbfinale gibt es eine Prämie in Höhe von 10.000 Euro und bei einem Viertelfinal-Aus 5000 Euro.

Von den WM-Summen sind die Fußballerinnen allerdings immer noch ein gutes Stück entfernt. Für einen Erfolg bei der Heim-WM vor zwei Jahren hätte es 60.000 Euro für jede Spielerin gegeben. Das Aus im Viertelfinale gegen Japan (0:1 n.V.) verhinderte allerdings die Auszahlung. Für den WM-Sieg im Jahr 2007 hatte es 50.000 Euro pro Spielerin vom Verband gegeben. Noch schlechter kommen die DFB-Frauen im Vergleich mit den Männern weg. Für den EM-Titel im vergangenen Jahr hätte jeder Nationalspieler 300.000 Euro kassiert. Auch das Halbfinal-Aus war dem Verband immer noch 100.000 Euro pro Profi wert.

Basketball, FC Bayern: Die Basketballer des FC Bayern haben John Bryant verpflichtet. Der Centerspieler wechselt vom Bundesliga-Rivalen Ulm zu den Münchnern. Der 26-jährige Amerikaner, in den vergangenen beiden Spielzeiten zum wertvollsten Spieler (MVP) der Liga gewählt, erhält einen Zweijahresvertrag. "Ich habe die Entwicklung des FC Bayern schon lange verfolgt und freue mich riesig, nun Teil dieses Vereines zu sein. Ich kann es kaum erwarten, dass die neue Saison beginnt", wird Bryant in einer Klub-Mitteilung vom Dienstag zitiert. Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic sagte zur Vertragsunterzeichnung: "John hat in den letzten zwei Jahren die Bundesliga geprägt. Auch seine Leistungen im Eurocup waren beeindruckend. Trotz seiner bisherigen Erfolge, hat er noch viel Potenzial sein Spiel weiter zu verbessern."

Basketball, BBL: Die Neckar Riesen Ludwigsburg bleiben der Basketball Bundesliga (BBL) erhalten. Der Absteiger erhält eine Wildcard für die kommende Saison und darf damit weiter im Oberhaus spielen. Ludwigsburg hatte sich als einziger Klub um die nachträgliche Teilnahmeberechtigung beworben. "Wir freuen uns, dass der Standort Ludwigsburg auch weiterhin auf der BBL-Landkarte zu finden ist - nicht nur, weil dort wirtschaftlich sehr solide agiert wird, sondern weil der Klub auch im Nachwuchsbereich Akzente setzt", sagte Jan Pommer, Geschäftsführer der Bundesliga. Ludwigsburg war als Tabellen-17. sportlich abgestiegen. Da den Düsseldorf Baskets die Lizenz verweigert wurde und der SC Rasta Vechta dadurch einziger Aufsteiger war, ergab sich die Chance auf die Wildcard. Der 18. Startplatz ging bei der Liga-Tagung in Hagen mit einstimmigem Votum an Ludwigsburg. Der "Wiedereintritt" in die höchste deutsche Spielklasse kostet den Klub, der 2002 nach fünfjähriger Abstinenz in die Bundesliga zurückgekehrt war, eine Gebühr in Höhe von 250.000 Euro.

Motorsport: Motorrad-Weltmeister Sandro Cortese wird sich vor dem Heimrennen am Sachsenring (14. Juli) eventuell einer Operation unterziehen. Grund sind anhaltende Schmerzen im rechten Arm. "Im Ellbogengelenk ist offenbar die Bindehaut entzündet, weil höchstwahrscheinlich der Unterarm vom Gasgeben und Bremsen überlastet ist", sagte der Moto2-Pilot bei ServusTV. Cortese denkt darüber nach, sich in Barcelona bei Spezialist Dr. Xavier Mir einem Eingriff zu unterziehen. "Ich werde am Mittwoch von Memmingen nach Girona fliegen und mich untersuchen lassen", sagte Cortese speedweek.com. Noch am gleichen Tag könnte die OP durchgeführt werden.

Hockey, WM: Die deutschen Hockey-Männer haben beim Halbfinal-Turnier der World League in Malaysia die Gruppenphase mit dem zweiten Sieg abgeschlossen. Der Weltranglistenerste setzte sich gegen Japan mit 3:1 (1:1) durch. Ob Deutschland als Gruppenerster- oder zweiter ins Viertelfinale einzieht, entscheidet sich im Duell zwischen Argentinien und Südkorea (11 Uhr). Ein Eigentor des Japaners Manabu Yamashita, das Pilt Arnold mit einer Flanke provoziert hatte, brachte das deutsche Team früh in Führung. Nach dem Ausgleich durch Kojo Kayukawa sorgten in der zweiten Hälfte Florian Fuchs mit einem Rückhand-Schuss und Christopher Zeller für die Entscheidung zugunsten des Olympiasiegers von 2012.

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