Boxen:Huck sagt WM-Kampf gegen Arslan ab

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Marco Huck (re.): Kann vorerst nicht boxen (Foto: dpa)

Cruisergewichtler Marco Huck verletzt sich am Ellenbogen und kann nicht gegen Firat Arslan boxen. Tony Martin gibt bei der Vuelta auf, Fabian Hambüchen gewinnt in überragender Manier die WM-Qualifikation.

Boxen, Marco Huck: Boxweltmeister Marco Huck hat seine für kommenden Samstag in Stuttgart geplante Titelverteidigung gegen Firat Arslan abgesagt. Der 28 Jahre alte Berliner Cruisergewichtler hat sich einen Haarriss im linken Ellenbogen zugezogen, teilte der Sauerland-Boxstall am Sonntag mit. "Ich war in so guter Form, und jetzt war die komplette Vorbereitung umsonst", sagte Huck. "Ich werde zwischen sechs und acht Wochen pausieren müssen." Ob damit die gesamte Veranstaltung in Stuttgart ausfällt, steht noch nicht fest. Am Montag will der Berliner Boxstall darüber entscheiden. "Wir prüfen derzeit, welche Alternativen für den Kampfabend am 14. September möglich sind", sagte Geschäftsführer Chris Meyer.

Radsport, Vuelta: Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat am Sonntag während der 15. Etappe der 68. Vuelta aufgegeben. Eigentlich wollte der Wahlschweizer noch bis zum zweiten Ruhetag am kommenden Dienstag durchhalten. Der Radprofi kapitulierte wie viele vor ihm vor den widrigen Wetterbedingungen mit Regen und empfindlicher Kühle. Am Samstag hatten viele prominente Fahrer aufgegeben. vor Martin war am Sonntag auch Straßen-Weltmeister und Etappensieger Philippe Gilbert (Belgien) bei der Spanien-Rundfahrt vom Rad gestiegen. Martin, der sich jetzt voll auf seine Titelverteidigung ab 22. September in Florenz konzentrieren will, hatte am Mittwoch im einzigen Vuelta-Zeitfahren eine empfindliche Niederlage gegen den Schweizer Fabian Cancellara erlitten.

Turnen, WM-Qualifikation: Fabian Hambüchen hat sich am Sonntag eindruckvoll seinen Startplatz bei den Turn-Weltmeisterschaften Ende des Monats in Antwerpen gesichert. Trotz eines Patzers am Seitpferd gewann der 25-jährige Wetzlarer am Sonntag die einzige WM-Qualifikation der deutschen Turner in Berlin mit 87,95 Punkten und unterstrich am Reck mit einer Super-Übung (16,35) nachdrücklich seine Medaillenambitionen. In Belgien wird der Student an der Sporthochschule Köln seine siebte WM seit 2003 erleben. In einem Wettkampf mit insgesamt zu vielen Fehlern und Unsicherheiten konnte keiner der anderen Turner rundum überzeugen. Der EM-Siebte Andreas Toba (Hannover/81,60) stürzte an Reck, Boden und Seitpferd, Lokalmatador Philip Sorrer kam vor heimischer Kulisse auch nicht zurecht und verspielte sein WM-Ticket. Ex-Europameister Matthias Fahrig (Halle/Saale) überzeugte mit zwei sicheren Sprüngen, mied aber weiter die Höchstschwierigkeiten. Am Boden landete er gleich bei der ersten Bahn auf dem Hinterteil und konnte seine Favoritenstellung nicht ausspielen. Eines WM-Finals würdig war hingegen die Reck-Übung des Chemnitzers Andreas Bretschneider (15,00).

Basketball, EM: Der frühere Basketball-Bundestrainer Dirk Bauermann hat bei der EM eine Blamage gegen Europameister Spanien erlebt und ist mit Polen wie das deutsche Nationalteam in der Vorrunde gescheitert. "Wir haben uns in der ersten Hälfte nicht gewehrt. Ich entschuldige mich bei den Fans in Polen", sagte der 55-Jährige nach dem bitteren 53:89 (13:49) im vierten Vorrundenspiel. Die Polen sind in Slowenien weiter sieglos. Zum Abschluss der ersten Gruppenphase geht es am Montag gegen den Gastgeber. Bauermann freut sich trotz der vergebenen Chance auf den Einzug in die Zwischenrunde darauf. "Wir spielen vor einem tollen Publikum in einer tollen Atmosphäre", sagte der gebürtige Oberhausener: "Wir haben morgen nichts zu verlieren. Leider geht es um nichts mehr - abgesehen von der Ehre." Dagegen ist in Henrik Dettmann ein anderer ehemaliger Bundestrainer weiter. Mit Finnland bezwang der 55-Jährige den Olympiadritten Russland nach zweifacher Verlängerung 86:83 (75:75, 67:67, 31:30). Die Nordeuropäer haben einen der ersten drei Plätze in ihrer Gruppe sicher. Italien schlug die bereits für die nächste Runde qualifizierten Griechen 81:72 (36:38) und steht ebenfalls in der Zwischenrunde. In der deutschen Gruppe gewann Frankreich mit viel Mühe 77:71 (35:36) gegen die zuvor ungeschlagenen Ukrainer. Das französische Team um den glänzend aufgelegten NBA-Superstar Tony Parker (28 Punkte) ist aber noch nicht weiter.

DFB-Elf, Erkrankung: Marco Reus konnte am Sonntag in München nicht am Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft teilnehmen. Der Dortmunder Mittelfeldspieler leidet an einem Magen-Darm-Infekt, gab die medizinische Abteilung des DFB bekannt. Dagegen konnte BVB-Kollege Marcel Schmelzer die Übungseinheit des Nationalteams auf dem Gelände des HVB-Clubs mit bestreiten. Schmelzer hatte sich beim 3:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Österreich eine Kieferprellung zugezogen und war zur Halbzeit ausgewechselt worden. Ob Reus und Schmelzer für die nächste Qualifikationspartie am Dienstag (20.45 Uhr/ARD) gegen die Färöer Inseln zur Verfügung stehen, blieb zunächst unklar. Insgesamt wird Bundestrainer Joachim Löw am Montag mit 17 Feldspielern und drei Torhütern auf die Färöer fliegen.

US Open, Doppel: Der Inder Leander Paes und der Tscheche Radek Stepanek haben zum ersten Mal den Doppel-Titel bei den US Open in New York gewonnen. Die an Position vier gesetzte Kombination besiegte im Endspiel von Flushing Meadows Alexander Peya/Bruno Soares (Österreich/Brasilien/Nr. 2) in 1:12 Stunden mit 6:1, 6:3. Die letztjährigen Finalisten Paes und Stepanek kassierten für ihren zweiten Grand-Slam-Erfolg nach dem Gewinn der Australian Open 2012 ein Preisgeld von insgesamt 460.000 Dollar. Für den 40-jährigen Paes war es bereits der 53. Doppel-Titel (davon acht Major-Triumphe). Der Inder und der Tscheche hatten im Halbfinale die topgesetzten Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan ausgeschaltet und den Traum der Amerikaner vom historischen Kalender-Grand-Slam platzen lassen. Damit bleiben die Australier Ken McGregor und Frank Sedgman die einzige Kombination, die alle vier Major-Turniere in einer Saison gewinnen konnte - das war im Jahr 1951.

Biathlon, Deutsche Meisterschaft: Mit den Verfolgungs-Siegen von Ex-Weltmeister Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) und Franziska Preuß (Haag) ist die Biathlon-DM in Langdorf ausgeklungen. Peiffer sorgte durch seinen Erfolg vor Florian Graf (Eppenschlag) mit 52,9 Sekunden Vorsprung für eine Umkehrung des Ergebnisses im Sprintrennen 24 Stunden zuvor. Bronze sicherte sich der Frankenhainer Erik Lesser. Bei den Frauen verpasste Staffel- und Sprint-Meisterin Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld) auf Platz zwei 22,2 Sekunden hinter Überraschungssiegerin Preuß ihren dritten Titel. Platz drei ging an ihre Teamkollegin Franziska Hildebrand. Die achtmalige Weltmeisterin Andrea Henkel (Großbreitenbach) als Vierte und Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) unmittelbar dahinter verpassten dagegen die angestrebten Podestplatzierungen. Miriam Gössner, Andreas Birnbacher (beide Trainingsrückstand nach Verletzungen) und Laura Dahlmeier (Erkältung) hatten ihren DM-Start abgesagt.

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Pirouetten und Künstlerpausen

Philipp Lahm gibt den großen Routinier im 100. Länderspiel und führt eine Pirouette vor, Miroslav Klose zieht mit Gerd Müller gleich und wirkt wie ein Kandidat für Katar 2022. Thomas Müller gönnt sich schöpferische Auszeiten. Die deutsche Mannschaft beim 3:0 gegen Österreich in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Christof Kneer und Klaus Hoeltzenbein

Fußball, EM 2020: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird sich trotz der Niederlage Istanbuls bei der Olympia-Vergabe weiter bei der UEFA um ein EM-Endspiel 2020 in München bewerben. "Es bleibt bei dem Beschluss des DFB-Präsidiums, dass wir uns fristgerecht zum 12. September mit München als Ausrichterstadt für zwei alternative Veranstaltungspakete bewerben. Eine Option umfasst drei Gruppenspiele und eine Begegnung des Viertelfinales, das zweite Paket beinhaltet die beiden Halbfinals und das Endspiel", sagte DFB-Mediendirektor Ralf Köttker am Sonntag.

Der DFB hatte angekündigt, nicht mit der Türkei um die Endspiel-Option zu konkurrieren. Durch die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio statt Istanbul wäre eine türkische Bewerbung um das Finale des pan-europäischen Fußballturniers nun möglich. Noch gilt es aber nicht als sicher, ob die Türken überhaupt diese Option wählen werden oder lieber alleiniger Gastgeber der EM 2024 werden wollen. Auch der DFB hat diese Möglichkeit noch nicht ausgeschlossen. Die Bewerbungsunterlagen für 2020 müssen bis kommenden Donnerstag bei der UEFA vorliegen. Der Kontinentalverband entscheidet im September 2014 über die 13 EM-Städte in 13 Ländern.

Fußball, DFB: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat Gespräche über eine Vertragsverlängerung von Joachim Löw bestätigt und eine Fortsetzung der Zusammenarbeit als "naheliegend" bezeichnet. Allerdings hätte sich der DFB mit Löw, Manager Oliver Bierhoff, Assistenzcoach Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke darauf verständigt, "die Qualifikation abzuwarten, bis die WM-Teilnahme feststeht, und dann sprechen wir weiter", sagte Niersbach in der ARD-Sportschau. Niersbach kann sich eine Paketlösung für die gesamte Sportliche Leitung der Nationalmannschaft vorstellen: "Das ist naheliegend, das man in der Konstellation weitermacht, wenn es sich so bewährt hat." Derzeit laufen die Verträge bis zur WM 2014.

Löw hat eine entscheidende Annäherung mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bestätigt. "Ich habe noch keine Gespräche mit dem DFB geführt, aber mein Berater (Harun Arslan, d. Red.) hat mit Generalsekretär Helmut Sandrock gesprochen und dabei zwei bis drei Eckdaten festgelegt", sagte der 53-Jährige dem Kicker. Er versicherte, dass es keine Entscheidung vor Ende der Qualifikation geben werde: "Es wird schon vor der WM sein." Die Bild-Zeitung hatte am Samstag berichtet, dass sich Löw mit dem DFB bereits auf eine Vertragsverlängerung bis 2016 geeinigt habe.

Fußball, Eintracht Frankfurt:Kapitän Pirmin Schwegler ist erfolgreich am linken Knie operiert worden und wird seinem Verein Eintracht Frankfurt nun voraussichtlich drei Monate fehlen. Das gab der Fußball-Bundesligist am Wochenende bekannt. Schwegler hatte sich in der vergangenen Woche während einer Trainingseinheit der Schweizer Nationalmannschaft einen Innenbandriss zugezogen. Der einstündige Eingriff bei dem 26-Jährigen erfolgte in Basel. "Wir sind sehr froh, dass die OP gut verlaufen ist und wünschen Pirmin einen schnellen Heilungsprozess", sagte der Frankfurter Sportdirektor Bruno Hübner.

Springreiten: Hans-Dieter Dreher hat den deutschen Springreitern beim Reitturnier im kanadischen Spruce Meadows den Sieg im Nationenpreis gesichert. Der Reiter aus Eimeldingen ritt am Samstagnachmittag (Ortszeit) mit Colore eine fehlerfreie Runde. Dadurch setzte sich das deutsche Team vor den Mannschaften aus Belgien und Frankreich durch, deren Reiter jeweils einen Abwurf hatten. Zu der in Kanada startenden Equipe gehörten außerdem Christian Ahlmann (Marl) mit Asca, Daniel Deußer (Mechelen/Belgien) mit Evita und Lars Nieberg (Sendenhorst) mit Leonie.

Fußball, Brasilien: Überschattet von Ausschreitungen hat Brasiliens Fußball-Nationalmannschaft beim Wiedersehen mit den heimischen Fans nach dem Confed-Cup-Triumph einen Kantersieg gefeiert. Am "Tag der Unabhängigkeit", der von landesweiten Protestmärschen begleitet wurde, fertigte die Seleção Australien mit dem deutschen Trainer Holger Osieck 6:0 (3:0) ab. VfL Wolfsburgs Luiz Gustavo (83.) traf ebenso wie Jo (8./35.), Superstar Neymar (35.), Ramires (58.) und Alexandre Pato (72.). Bayern Münchens Dante wurde in der 62. Minute eingewechselt. Im Rahmen der Proteste, die jedoch mit weniger Menschen als angenommen stattfanden, hatten rund 200 Brasilianer auf den Weg ins Stadion versucht, einen Sperr-Ring der Polizei zu durchbrechen. Tränengas und Blendgranaten wurden eingesetzt, ersten Berichte zufolge gab es 30 Festnahmen. Große Tumulte blieben allerdings aus. Das 72.000 Zuschauer fassende Estádio Nacional in der Hauptstadt Brasilia war überraschend längst nicht ausverkauft.

Fußball, Österreich: Weiterer Rückschlag für Österreichs Fußball-Nationalmannschaft: Die Auswahl der Alpenrepublik muss auch im vorentscheidenden WM-Qualifikationsspiel am Dienstag in Wien gegen Irland auf Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic verzichten. Der 25 Jahre alte Profi von Werder Bremen laboriert an einer Sprunggelenkverletzung und reiste bereits zurück zu seinem Klub. Eine genaue Diagnose soll dort erfolgen, Junuzovic sagte aber: "Es besteht keine Chance, dass ich gegen Irland spielen kann." Auch Coach Marcel Koller bestätigte den Ausfall, den er sichtlich bedauerte. Junuzovic sei "sehr wichtig" für sein Team, betonte der Schweizer. Ein Fragezeichen steht überdies hinter dem Einsatz von Veli Kavlak, der einen Nasenbeinbruch erlitt. Außerdem besteht Verdacht auf Gehirnerschütterung, weshalb Kavlak nicht nach Wien zurückflog, sondern das Auto nahm. Der defensive Mittelfeldspieler verletzte sich gegen Deutschland bei einem unglücklichen Zusammenprall mit Toni Kroos an der Nase. Zurückkehren ins defensive Mittelfeld wird gegen Irland indes der Mainzer Julian Baumgartlinger, der gegen die DFB-Elf wegen einer Sperre gefehlt hatte.

Motorsport, Fia: Der Machtkampf um die Präsidentschaft im Automobil-Weltverband Fia ist eröffnet: Nach Herausforderer David Ward hat nun auch der amtierende Fia-Boss Jean Todt (67) seine erneute Kandidatur für den obersten Posten im Motorsport bekannt gegeben. "Ich werde kandidieren und rechne mir gute Chancen aus", sagte der Franzose, der als Ferrari-Teamchef mit Rekordweltmeister Michael Schumacher fünf Formel-1-Titel geholt hatte, am Rande des Grand Prix von Italien in Monza: "Ich habe mich mein ganzes Leben lang dem Wettbewerb gestellt. Die Wahl wird entscheiden, ich bin ganz entspannt." Todt steht seit Ende 2009 an der Spitze der FIA, deren neuer Präsident am 6. Dezember in Paris gewählt wird. Am Freitag hatte Ward ein 20 Punkte umfassendes Reformprogramm, mit dem er Todt herausfordert, vorgestellt. Der 56 Jahre alte Brite wolle im Falle eines Wahlsieges für ein professionelleres Management, mehr Effizienz und Transparenz in der Fia sorgen.

Fußball, Mexiko: Nach dem dritten WM-Qualifikationsspiel in Folge ohne Sieg hat der mexikanische Fußballverband FMF Nationaltrainer José Manuel "Chepo" de la Torre entlassen. Die Lateinamerikaner hatten in der Nacht auf Samstag trotz Führung 1:2 (1:0) gegen Honduras verloren und waren auf den vierten Platz der Qualifikationsgruppe zurückgefallen. Zuvor waren die Mexikaner gegen Costa Rica und in Panama nicht über zwei 0:0 hinausgekommen. Die Mannschaft wird vorerst vom bisherigen Co-Trainer Luis Fernando Tena betreut, am Dienstag trifft Mexiko in Columbus/Ohio auf die vom ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann betreute USA. Der vierte Platz in der CONCACAF-Quali-Gruppe berechtigt nicht zur direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien, sondern nur zu den Play-off-Spielen gegen Ozeanien-Vertreter Neuseeland.

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