Borussia Mönchengladbach: Trainerfuchs schlägt Trainerfuchs

Konnte seinen Plan gegen Pep Guardiola ins Ziel bringen: Gladbachs Trainer Lucien Favre in Aktion.

(Foto: Adam Pretty/Getty)

Gladbachs Trainer Lucien Favre wird zum Experten für Siege gegen den FC Bayern: Er hat die Münchner bereits zum vierten Mal ausgecoacht.

Max Eberl kennt sich noch immer ganz gut aus beim FC Bayern, er war mit der B-Jugend des Klubs einmal deutscher Meister. Eberl weiß, wie schwer verdaulich Rückschläge für die Münchner sind, gerade solche, in denen für alle Welt sichtbar wird, dass der Rekordmeister nicht unbezwingbar ist. Das war fast schon vergessen, weil devote Gegner mal mit 0:8 (Hamburger SV), mal mit 0:7 (Schachtjor Donezk) nach Hause geschickt wurden. Der bayerische Charakterzug im Eberl, Max ist immer noch stark ausgeprägt, auch heute noch, obwohl er seit vielen Jahren in Mönchengladbach tätig ist. Am Niederrhein also, wo die Einheimischen im Erfolg zur Euphorie neigen und eher Sätze sagen wie Granit Xhaka am Sonntagabend: "Klar ist doch: Wer die Bayern 2:0 schlägt, der muss auch in die Champions League, keine Frage." Max Eberl, Xhakas Chef, hingegen erklärte: "Wir wollen jetzt keine Parolen raushauen. Das ist nicht unsere Art." In diesen beiden sehr unterschiedlichen Personen, im Fußball-Manager Eberl, 41, und im Fußball-Profi Xhaka, 22, spiegelte sich die gesamte Borussia. Mit einem gesunden Realismus und einem extremen Selbstbewusstsein hatte die Klub die Münchner Arena erobert. Dabei hatte sich auch Xhaka, dessen Ego wohl eines der größten unter allen Schweizern ist, diszipliniert in den Masterplan seines Landsmannes Lucien Favre eingefügt. Xhaka bildete mit Christoph Kramer, dem deutschen Weltmeister, die Doppelsechs, das Rückgrat im Gladbacher Gefüge. An den beiden, sowie an den brettharten Innenverteidigern Stranzl und Dominguez, prallten die Versuche der Hausherren ab, zum Tor vorzudringen, nachdem die Gladbacher das Geschehen halbwegs kontrollierten.