Borussia Mönchengladbach:DFB ermittelt gegen Xhaka

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Nicht die besten Freunde: Granit Xhaka (links) und Schiedsrichter Peter Gagelmann. (Foto: dpa)

Nach heftiger Kritik am Schiedsrichter wird Gladbachs Mittelfeldspieler zu einer Stellungnahme aufgefordert. Red Bull will mit neuem Benzin in der Formel 1 aufholen. Maria Scharapowa erreicht mit Mühe das Achtelfinale von Stuttgart.

Bundesliga: Die Schiedsrichter-Schelte von Granit Xhaka nach dem 2:4 (1:0) am Samstag beim SC Freiburg hat ein Nachspiel für den Schweizer Fußball-Nationalspieler in Diensten des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat am Dienstag ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dem 21-Jährigen droht eine Sperre. Nach Angaben des DFB hat der Kontrollausschuss Xhaka "schriftlich zu einer zeitnahen Stellungnahme" aufgefordert: "Nach Vorliegen und Auswertung der Stellungnahme wird der Kontrollausschuss über den weiteren Fortgang des Verfahrens entscheiden."

Xhaka hatte nach seiner Gelb-Roten Karte wegen wiederholten Foulspiels (69.) heftige Kritik an Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) geäußert. "Wenn man da Gelb-Rot gibt, hat der Schiedsrichter in der Bundesliga nichts zu suchen. Er sollte da nicht mehr pfeifen. Ich fühle mich verschaukelt. Das war eine Frechheit", hatte der Mittelfeldspieler nach dem Abpfiff gesagt. Am Ostermontag hatte sich Xhaka bereits für seine Äußerungen entschuldigt. "Ich war total enttäuscht und wütend - vor allem auf mich selbst wegen der zweiten, unnötigen Gelben Karte. Dann bin ich auch noch zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort explodiert, nämlich nach dem Spiel im Gespräch mit einigen Journalisten", schrieb der Schweizer auf der Gladbacher Internetseite: "Ich habe mich dabei zu Aussagen hinreißen lassen, die mir leid tun. Das hätte nicht passieren dürfen. Ich weiß, dass die Schiedsrichter - genau wie wir Spieler - auch nur versuchen, Woche für Woche ihr Bestes zu geben."

Tennis, Stuttgart: Titelverteidigerin Maria Scharapowa hat beim Tennisturnier in Stuttgart mit viel Mühe das Achtelfinale erreicht. Drei Tage nach ihrem 27. Geburtstag setzte sich die Russin gegen Lucie Safarova aus Tschechien mit 7:6 (7:5), 6:7 (5:7), 7:6 (7:2) durch. Bei ihrem 100. Sieg auf Sand nutzte die Weltranglisten-Neunte nach 3:23 Stunden ihren vierten Matchball. "Es gab so viele Höhen und Tiefen, aber das Match ist erst vorbei, wenn der letzte Punkt gespielt ist", sagte Scharapowa nach dem unerwarteten Kraftakt in der ersten Runde. Im dritten Satz führte sie bereits 5:1 und vergab beim Stand von 5:2 einen Matchball und bei 5:4 zwei weitere Matchbälle. Dann geriet die ehemalige Nummer eins der Welt mit 5:6 in Rückstand, Safarova schlug sogar zum Matchgewinn auf. Doch am Ende zeigte sich Scharapowa nervenstärker. Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale trifft sie jetzt auf ihre Landsfrau Anastasia Pawljutschenkowa. Scharapowa hat die mit 710 000 Dollar dotierte Sandplatz-Veranstaltung 2012 und 2013 gewonnen. Dagegen ist Annika Beck am Dienstag als erste Deutsche ausgeschieden. Die mit 20 Jahren jüngste Spielerin im Hauptfeld verlor in der ersten Runde gegen Roberta Vinci aus Italien klar mit 3:6, 2:6. In der Doppel-Konkurrenz scheiterten Angelique Kerber und Andrea Petkovic an der an Nummer zwei gesetzten Kombination Cara Black/Sania Mirza (Simbabwe/Indien) mit 6:4, 2:6, 7:10.

Formel 1, Red Bull: Sebastian Vettels Rennstall Red Bull Racing hofft angesichts des Rückstandes auf die Konkurrenz beim vergangenen Formel-1-Rennen in Shanghai auf Fortschritte durch einen neu entwickelten Kraftstoff: "Ferrari hat in China einen klaren Sprung nach vorne gemacht. Die haben ein neues Benzin. Und das kriegen wir auch bald", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko in der Bild: "Vielleicht klappt es schon zum nächsten Rennen in Spanien." Beim vierten Grand Prix am vergangenen Sonntag war Red Bull wie zuvor chancenlos gegen Mercedes, doch auch der Vorjahreszweite Fernando Alonso im Ferrari war in China als Dritter schneller unterwegs als Vettel und dessen Teamkollege Daniel Ricciardo. Der französische Benzinhersteller Total soll vor dem Rennen in Barcelona (11. Mai) für Besserung sorgen. "Das neue Benzin bringt uns zwei, vielleicht sogar drei Zehntel", sagte Marko: "So kommen wir an Ferrari ran und können sie endlich überholen. Am Sonntag konnten unsere Fahrer machen, was sie wollten, sie kamen an Alonso nicht ran."

DFB, Sperren: Wegen seiner Tätlichkeit im Spiel beim VfR Aalen (0:0) ist der Ingolstädter Zweitligaprofi Danilo Soares vom Deutschen Fußball-Bund für zwei Partien gesperrt worden. Wie der DFB am Dienstag bekanntgab, haben Verein und Spieler der Strafe zugestimmt. Der VfL Bochum muss indes in der anstehenden Begegnung gegen Arminia Bielefeld auf Jonas Acquistapace verzichten. Das DFB-Sportgericht sprach gegen ihn wegen "unsportlichen Verhaltens" eine Sperre von einem Meisterschaftsspiel aus.

Bundesliga, Verletzung: Hertha BSC kann in dieser Saison nicht mehr auf Kapitän Fabian Lustenberger zurückgreifen. Eine MRT-Untersuchung habe den Verdacht auf einen erneuten Muskelfaserriss bei dem Abwehrspieler bestätigt, sagte eine Sprecherin des Berliner Fußball-Bundesligisten am Dienstag. Der Schweizer Nationalspieler wollte am Samstag in der Partie beim FC Augsburg nach einem auskuriertem Muskelfaserriss und einer neunwöchigen Pause sein Comeback geben. Lustenberger zog sich dann allerdings schon beim Aufwärmen vor dem 0:0 erneut die Verletzung zu. Er habe wieder einen Schmerz an der selben Stelle im Oberschenkel gespürt, hatte Lustenberger berichtet. Nach Angaben der Club-Sprecherin ist noch nicht bekannt, ob die Verletzung das WM-Aus für Lustenberger bedeutet.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München muss im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Real Madrid am Mittwoch kurzfristig auf Abwehrspieler Daniel van Buyten verzichten. Der Innenverteidiger flog nach Auskunft der Bayern am Dienstag unmittelbar nach der Ankunft in Madrid wieder zurück nach München, wo seine Frau Celine das dritte gemeinsame Kind erwartet. Das Paar hat bereits eine Tocher (Lou-Ann) und einen Sohn (Lee-Roy).

Radsport, Johan Bruyneel: Lance Armstrongs langjähriger Teamchef Johan Bruyneel ist für seine Rolle in der Dopingaffäre zu einer Sperre von zehn Jahren verurteilt worden. Zu dieser Entscheidung kam ein unabhängiges Schiedsgericht in den USA und folgte dabei der Argumentation der US-Anti-Doping-Agentur Usada. Diese hatte Bruyneel bezichtigt, maßgeblich an dem ausgeklügelten Dopingsystem des einst siebenmaligen Tour-de-France-Siegers Armstrong beteiligt gewesen zu sein.

Das Gremium sah es als erwiesen an, dass der Belgier "die Führungsfigur einer Verschwörung war, mit deren Hilfe über viele Jahre und bei vielen Fahrern weitreichende Dopingvergehen in den Teams US Postal und Discovery Channel begangen wurden." Unter anderem habe Bruyneel Fahrer zu Dopingmissbrauch ermutigt. Der 49-Jährige war bereits im Zusammenhang mit den Usada-Ermittlungen im Fall Armstrong lebenslang gesperrt worden, hatte dagegen aber Einspruch erhoben und die Vorwürfe stets bestritten.

In seinem Blog reagierte Bruyneel verärgert auf das Urteil und zweifelte die Zuständigkeit der US-Behörden an. Zudem wolle er weitere rechtliche Optionen prüfen. Für jeweils acht Jahre wurden Teamarzt Pedro Celaya und Trainer Jose "Pepe" Marti gesperrt. Sie seien ebenfalls Teil der Verschwörung gewesen oder hätten sich zumindest als Instrumente dieser missbrauchen lassen.

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