Borussia Dortmund:Spiel von BVB II aus Sicherheitsgründen abgesagt

Darmstadt 98 - Borussia Dortmund

Die Befürchtung für das Regionalligaspiel in Oberhausen: Fans von Borussia Dortmund könnten zum Spiel der zweiten Mannschaft pilgern, weil die Südtribüne gesperrt ist.

(Foto: dpa)

Offizieller Grund ist ein Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten Yildirim - doch auch die Sperrung der Südtribüne könnte eine Rolle spielen. In Lissabon soll ein BVB-Fanvertreter verletzt worden sein.

Fußball, Borussia Dortmund: Wegen eines Auftritts des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim ist die für kommenden Samstag (14.00 Uhr) angesetzte Partie der Regionalliga West zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Borussia Dortmund II abgesetzt worden. Das teilte der Westdeutsche Fußballverband am Mittwoch mit. Yildirim will am Samstag für das umstrittene Präsidialsystem in der Türkei werben, über das die Bürger im April in einem Referendum abstimmen sollen. Es werden bis zu 10 000 Teilnehmer in Oberhausen erwartet.

Die Absetzung der Begegnung entschieden gemeinsam die Polizei Oberhausen, die Stadt und die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) nach Rücksprache mit den beiden Vereinen. Wegen des geplanten Yildirim-Auftritts seien Sicherheitskräfte gebunden, so dass nicht genügend Personal für das Spiel abgestellt werden könne. Unklar ist, ob die Absetzung auch damit zusammenhängen könnte, dass sich mehr Fans von Borussia Dortmund als üblich auf den Weg nach Oberhausen machten wollten. Denn die Südtribüne des Dortmunder Signal Iduna Parks ist für die Bundesligabegegnung zwischen dem BVB und dem VfL Wolfsburg, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) stattfindet, komplett gesperrt - als Folge der Ausschreitungen beim Auftritt von RB Leipzig in Dortmund.

Fußball, Champions League: Dichtes Gedränge, gereizte Stimmung, körperliche Auseinandersetzungen - nach massiven Problemen bei den Einlasskontrollen vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Benfica Lissabon gab es erneut Schlagzeilen um die Fans von Borussia Dortmund. Doch anders als bei den skandalösen Vorgängen vor gut einer Woche am Rande des Bundesligaspiels gegen RB Leipzig trugen die Sicherheitskräfte dieses Mal nach Augenzeugenberichten erheblich zu den unwürdigen Zuständen vor dem Estádio da Luz bei.

Schon Tage vor dem Spiel war der BVB über strenge Sicherheitskontrollen informiert worden, die aufgrund von Pyrotechnik bei den vorherigen Spielen des Fußball-Clubs in Porto und bei Sporting durchgeführt werden sollten. Doch offenbar mangelte es an Personal, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Aufgrund der langen Kontrollen gelangten Hunderte der rund 3500 mitgereisten Fans erst kurz vor der Halbzeit ins Stadion. "Borussia Dortmund bemühte sich auf Bitte der vor Ort befindlichen Fanbeauftragten vergeblich bei der Uefa um eine Verschiebung der Anstoßzeit", hieß es in einer BVB-Mitteilung von Mittwoch.

Die Fanabteilung des Klubs berichtete von rigorosem Vorgehen der Polizei, bei dem ein Fanvertreter verletzt worden sei. "Der Ordnungsdienst von Benfica ist nach unseren Infos akut unterbesetzt", hatte der BVB noch während der Partie via Twitter moniert. Die Verantwortung für die Verzögerungen liege deshalb allein bei den Gastgebern. Wie ein BVB-Sprecher am Abend bestätigte, waren allerdings zuvor fünf BVB-Anhänger festgenommen worden, die Pyrotechnik bei sich trugen. Sie sollen am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.

Fußball, EM 2024: Die Türkei hat offiziell ihre Kandidatur für die Ausrichtung der Fußball-EM 2024 verkündet und ist in Konkurrenz zu Deutschland getreten. "So Gott will, reichen wir als Türkei unsere Bewerbung für die Kandidatur am 2. März ein", sagte der Chef des Türkischen Fußballföderation (TFF), Yildirim Demirören, am Mittwoch in Istanbul. Am 3. März läuft die Bewerbungsfrist bei der Uefa ab.Sportminister Akif Cagatay Kilic sagte bei der Pressekonferenz, die Bewerbung habe die Unterstützung von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und von Ministerpräsident Binali Yildirim.Bislang hat nur Deutschland bei der Uefa sein Interesse an einer Ausrichtung des übernächsten Kontinentalturniers bekundet. Möglich ist auch noch eine Gemeinschaftskandidatur aus Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen. Allerdings hätte das Quartett angesichts fehlender Stadioninfrastruktur gerade gegen Deutschland praktisch keine Chance. Die EM-Vergabe durch das Uefa-Exekutivkomitee erfolgt im September 2018. Die Türkei hatte sich auch schon um die EM 2016 beworben, war damals aber mit 6:7 Stimmen an Frankreich gescheitert. TFF-Verbandschef Demirören sagte am Mittwoch: "Wir glauben daran, dass wir diesmal sowohl als Team als auch als Vorstand und als Land verdient haben, das Turnier zu bekommen."

Wintersport, Ski-WM: Felix Neureuther hat nach seiner bei der Ski-WM in St. Moritz erlittenen Rückenblessur am Mittwoch wieder leicht trainiert und darf damit auf einen Start im Riesenslalom hoffen. Ob der 32-Jährige am Freitag antreten kann, will er erst am Renntag entscheiden. Das gab der Deutsche Skiverband am Mittwoch bekannt. Neureuther hatte sich am Dienstag beim Team-Event am Rücken verletzt. Der Routinier berichtete nach dem Aus in der ersten Runde, dass es ihm in seinem Lauf "in den Rücken eingeschossen" sei. Es handelt sich um eine Muskelverletzung im Bereich der Lendenwirbelsäule. Neureuther lässt die Blessur physiotherapeutisch behandeln.

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