BVB in der Einzelkritik:Aubameyang vertändelt seine Torchancen

Der Angreifer wird in der Torjägertabelle überholt. Raphael Guerreiro trifft mit 106 km/h. Marcel Schmelzer lässt sich von seinem ewigen Widersacher vorführen. Der BVB in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus

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Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Roman Bürki

In Dortmund haben viele Roman Bürki mit Skepsis beäugt, als er aus Freiburg kam, um Roman Weidenfeller als Nummer eins zu beerben. Der Argwohn ist längst verflogen, Bürki spielt eine gute Saison. Stark auf der Linie, souverän im Spielaufbau, das genügt höchsten Ansprüchen. Doch das Spitzenspiel hätte gar nicht fataler für den Schweizer beginnen können, gleich die ersten beiden Schüsse auf sein Tor musste Bürki passieren lassen, ohne etwas tun zu können. Danach zeigte er jedoch, was er drauf hat, verursachte aber den Strafstoß gegen Lewandowski, den der Pole locker versenkte.

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Matthias Ginter

Durfte von Beginn an ran, weil Lukasz Piszczek angeschlagen war. Die Bayern werden den Nationalspieler als Schwachpunkt in der gegnerischen Hintermannschaft ausgemacht haben. Ginter hatte - ähnlich wie seine Nebenleute - jede Menge zu tun und bemühte sich redlich, nicht unterzugehen. Er hat schon schlechtere Spiele für die Borussia gemacht - aber auch schon bessere.

Borussia Dortmund - Bayern München

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Sokratis

Dortmunds Manndecker, der immer so grimmig dreinschaut, als plane er gerade einen Banküberfall, kehrte nach abgebrummter Gelbsperre ins Dortmunder Team zurück und wurde gleich mit dem schwierigsten Auftrag betraut, der in der Bundesliga zu vergeben ist: Lewandowski stoppen. Das gelang ganz okay, als Bayerns Torjäger traf, war Sokratis machtlos: Die Treffer fielen per Freistoß und Elfmeter. In einer anderen Szene konnte er schon was machen, ließ sich vorm 1:3 aber von Arjen Robben mit dem üblichen Robben-Move narren.

Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga

Quelle: Getty Images Fuer MAN

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Marc Bartra

Viele Dortmunder schlagen jetzt noch die Hände über dem Kopf zusammen, wenn der Ball in der Nähe von Marc Bartra auftaucht, doch die Phase der schlimmen Stockfehler hat der Spanier längst überwunden. Mittlerweile spielt er aus der Abwehr spieleröffnende Pässe, die an seinen Vorgänger Mats Hummels erinnern. Auch in seinem Kerngeschäft überzeugte Bartra in München mit großer Präsenz - andererseits sah er halt auch vier Gegentreffer aus nächster Nähe.

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Felix Passlack

Hat Franck Ribéry beim Supercup mal dermaßen genervt, dass der Franzose eine - ungesühnte - Tätlichkeit beging. Nun kam es erneut zum brisanten Duell auf der rechten Außenbahn, das Passlack das erste Mal verlor, als sich Ribery in die Mitte absetzte und die Münchner Führung besorgte. Passlack kann aus solchen Erfahrungen gegen Weltklassespieler lernen. Stark war sein Einsatz vor dem Dortmunder Ehrentreffer.

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Raphael Guerreiro

Der Europameister hatte zuletzt eine kleine Formdelle, das Duell in München bot eine willkommene Gelegenheit, mal wieder zu glänzen. Und das tat der Portugiese dann nach sehr verhaltenem Beginn auch: Sein Schuss aus 18 Metern rauschte mit 106 Stundenkilometern ins Netz. Ansonsten relativ unauffällig, was an diesem Samstagnachmittag nicht die schlechteste Eigenschaft für einen Dortmunder war.

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Gonzalo Castro

Hat jüngst seinen Vertrag bis 2020 verlängert und gleich mal gesagt, er wolle in dieser Zeit nach Möglichkeit "ein paar Titel mitnehmen". Dafür muss sich Castro allerdings signifikant steigern. Betrieb zwar wie immer einen großen Aufwand, blieb aber dabei weitgehend wirkungslos. Das sah wohl auch sein Trainer Thomas Tuchel so, der Castro nach einer Halbzeit aus dem Spiel nahm.

Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga

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Marcel Schmelzer

Dortmunds Kapitän, der sich im Revierderby am Rücken verletzt hatte, kehrte in die Startformation zurück und durfte sich mal wieder mit Arjen Robben auseinandersetzen. Die Duelle des Magdeburgers mit dem Niederländer gehören mittlerweile ja zu den Klassikern der Bundesliga, diesmal verlor Schmelzer überdeutlich. Robben spielte seinem Widersacher Knoten in die Beine und kam immer wieder zum Abschluss. So frappierend ist Schmelzer von seinem ewigen Widersacher noch nie vorgeführt worden.

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Quelle: AFP

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Ousmane Dembélé

In Dortmund werden sie mit Erleichterung zur Erkenntnis genommen haben, dass Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge vor dem Spiel erklärte, sein Klub werde weder an Pulisic noch Weigl oder Dembélé herantreten: "Ich kann heute garantieren, dass wir keinen dieser Spieler kontaktiert haben oder kontaktieren werden." Gerade bei Dembélé gilt als ausgemacht, dass der Edeltechniker bei einem Klub der Größenordnung Real/Barca landen wird. Dafür muss der Franzose allerdings wesentlich mehr zeigen als in München. Er schloss nach wenigen Minuten überhastet ab, statt den völlig freistehenden Aubameyang zu bedienen und vergab so leichtfertig die Dortmunder Führung. Und beim Freistoß zum 2:0 von Lewandowski duckte er sich weg, statt den Ball zu blocken.

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Quelle: AFP

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Christian Pulisic

Läuft immer noch schnell, aber auch seiner Form hinterher. Das wurde auch in München sichtbar, wo der 18-Jährige lediglich für sich in Anspruch nehmen konnte, sich bemüht zu haben. Zu wenig für einen Hochbegabten wie ihn.

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Quelle: AFP

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Pierre-Emerick Aubameyang

Die Saison war kaum gestartet, da twitterte Pierre-Emerick Aubameyang bereits: "The Race is on!" und meinte damit natürlich den Wettstreit mit seinem ehemaligen Mitspieler Robert Lewandowski um die Torjägerkanone. 25 Aubameyang, 24 Lewandowski, das war der Stand vor dem Spitzenspiel, nun heißt es 25:26, weil Lewandowski zwei Mal traf, während Aubameyang kaum am Spiel teilnahm und seine Großchance in der zweiten Hälfte vertändelte. Im Duell der Torjäger liegt Aubameyang nun hinten, oder, um es frei mit den Worten des Dortmunder Fremdsprachen-Experten Roman Weidenfeller zu sagen: "The Race goes weiter!"

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Quelle: AP

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Sebastian Rode

Der ehemalige Münchener kam nach langer Verletzungspause in der zweiten Halbzeit für den enttäuschenden Castro, um dem Dortmunder Spiel mehr Stabilität zu verleihen. Es blieb jedoch beim guten Vorsatz, wirkliche Impulse vermochte Rode bei seinem Comeback kaum zu setzen. Spielte wenigstens einen starken Pass auf Aubameyang, der die Chance jedoch nicht nutzte.

Bayern Muenchen v Borussia Dortmund - Bundesliga

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Emre Mor und Mikel Merino

Kamen nach 59 und 69 Minuten. Wissen jetzt, wie das Münchner Stadion von innen aussieht. Wissen zudem, wie sich eine 1:4-Niederlage anfühlt.

© SZ.de/tbr/chge
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