Bogenschießen:Mit Fischerhut zu Silber

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(Foto: Jewel Samad/AFP)

Die 28-Jährige Lisa Unruh holt Silber - dabei wollte sie nur unter den ersten Zehn im Bogenschießen landen.

Lisa Unruh reckte ihren Bogen immer wieder jubelnd in die Luft und fiel dann Bundestrainer Oliver Haidn um den Hals. Als die erste deutsche Bogenschieß-Medaille in olympischen Einzel-Wettbewerben perfekt war, konnte die 28-Jährige ihr Glück kaum fassen. Die 2:6-Niederlage im Finale gegen die Südkoreanerin Chang Hyejin schmälerte ihre Freude wenig. "Es ist der Wahnsinn, was jetzt los ist, ich wollte unter die Top Ten und habe jetzt eine Medaille", sagte Unruh. Ihr Auftritt in Rio war eine Überraschung. Schon nach dem Halbfinal-Erfolg über die Mexikanerin Alejandra Valencia hatte die Berlinerin ausgelassen gejubelt und wohl etwas an Spannung verloren. Bislang hatte es für Deutschlands Bogenschützen nur 1996 in Atlanta Silber und 2000 in Sydney Bronze für die Frauen-Mannschaft gegeben.

Vor der spektakulären Kulisse im Sambodrom von Rio legte Unruh in Rio den Wettkampf ihres Lebens hin. Zwar wurde sie im Frühjahr Weltmeisterin in der Halle, doch dort wird aus kürzerer Entfernung geschossen - zudem waren Südkoreas Topathleten nicht am Start. Auf der großen Bühne Olympia ließ Unruh nun auch zwei der Starterinnen aus der Bogenschieß-Nation Nummer eins hinter sich, nur Chang war im Finale zielsicherer. Mit einem beigen Fischerhut als Sonnenschutz auf dem Kopf hielt die Polizeimeisteranwärterin über den kompletten Tag hinweg ihr hohes Niveau und belohnte sich mit Silber.

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