Blatters Statement im O-Ton:Aus Fürsorge

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Sepp Blatter behauptet: "Meine tiefe Fürsorge für die Fifa und ihre Interessen, die mir sehr am Herzen liegen, haben mich zu dieser Entscheidung bewegt." Den Reformer will er nun aber doch noch geben.

Am Dienstag um 18 Uhr hatte der Fußball-Weltverband kurzfristig zu einer Pressekonferenz eingeladen. Diese wurde mehrmals verschoben. Um 18.45 Uhr trat schließlich Sepp Blatter auf und sagte (Auszug):

"Ich habe intensiv über meine Präsidentschaft und über die vierzig Jahre, in denen mein Leben untrennbar mit der Fifa und dem großartigen Sport Fußball verbunden gewesen ist, nachgedacht. Ich schätze und liebe die Fifa mehr als alles andere und will nur das tun, was am besten für die Fifa und den Fußball ist. Ich sah mich veranlasst, zur Wiederwahl anzutreten, da ich glaubte, dies sei das Beste für die Organisation. Diese Wahl ist vorüber, aber die Herausforderungen für die Fifa sind es nicht. Die Fifa braucht eine tief greifende Revision.

Obwohl ich ein Mandat von den Fifa-Mitgliedern habe, glaube ich nicht, dass ich ein Mandat von der gesamten Fußballwelt habe - den Fans, den Spielern, den Vereinen, den Menschen, die den Fußball genauso leben, lieben und atmen, wie wir alle bei der Fifa es tun. Daher habe ich entschieden, mein Mandat bei einem außerordentlichen Wahl-Kongress niederzulegen. Ich werde meine Funktionen als Fifa-Präsident bis zu dieser Wahl weiter ausüben.

Der nächste reguläre Fifa-Kongress wird am 13. Mai 2016 in Mexiko-Stadt stattfinden. Dies würde unnötige Verzögerungen bedeuten und daher werde ich das Exekutivkomitee dringend bitten, einen außerordentlichen Kongress zur Wahl meines Nachfolgers zum frühstmöglichen Zeitpunkt zu organisieren. (..)

Da ich kein Kandidat sein werde und daher nun frei von den Einschränkungen bin, die Wahlen unweigerlich mit sich bringen, wird es mir möglich sein, mich darauf zu konzentrieren, weitreichende, grundlegende Reformen voranzutreiben, die unsere bisherigen Bemühungen übersteigen. (..)

Meine tiefe Fürsorge für die Fifa und ihre Interessen, die mir sehr am Herzen liegen, haben mich zu dieser Entscheidung bewegt. (..)

Wichtiger als alles andere ist mir, dass, wenn all dies vorüber ist, der Fußball als der Sieger hervorgeht."

© SZ vom 03.06.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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