Blatter vs. Uefa:"Sie wollen mich loswerden"

Joseph S. Blatter

In Angriffslaune: Sepp Blatter.

(Foto: AP)

Der umstrittene Fifa-Präsident attackiert den europäischen Dachverband Uefa. Die Dallas Mavericks verlieren erneut in der NBA. Standard Lüttich distanziert sich vom Skandal-Plakat seiner Fans. Der Argentinier Riquelme beendet seine Karriere.

Fifa, Sepp Blatter: Amtsinhaber Joseph S. Blatter hat im Präsidentschafts-Wahlkampf des Fußball-Weltverbandes Fifa Europas Dachverband Uefa ins Visier genommen. "Sie wollen mich loswerden. Die gesamte Opposition kommt, das muss man leider so sagen, aus Nyon von der Uefa. Sie haben nicht den Mut, selbst einzusteigen", sagte der 78-Jährige im Interview mit CNN und betonte, dass er sich nicht kampflos geschlagen geben werde. "Ich muss sagen, dass ich meine Mission noch nicht erfüllt habe. Wir haben 2011 den Reformprozess begonnen, er ist noch nicht vorbei. Ich möchte weitere vier Jahre haben, um ihn zu beenden und zu beweisen, dass Fußball mehr als ein Spiel ist", sagte der Schweizer. Die Kandidatenliste für das höchste FIFA-Amt solle am 7. oder 8. Februar veröffentlicht werden, so Blatter. Auf CNN-Anfrage wollte ein Uefa-Sprecher die Äußerungen Blatters zunächst nicht kommentieren. Präsident Michel Platini werde sich aber nach dem Treffen des Exekutivkomitees am Montag zur Uefa-Position hinsichtlich der Fifa-Wahl äußern. Neben Blatter haben der jordanische Fifa-Vizepräsident und Nationalverbands-Chef Prinz Ali Bin Al Hussein, der frühere Fifa-Funktionär Jerome Champagne (Frankreich), der französische Ex-Nationalspieler David Ginola und der niederländische Spielerberater Mino Raiola Interessee an einer Kandidatur für die Wahl am 29. Mai in Zürich angemeldet.

Fußball in Argentinien: Der ehemalige argentinische Fußball-Nationalspieler Juan Roman Riquelme hat seine Karriere beendet. "Ich habe mich entscheiden, nicht mehr zu spielen", sagte der 36-Jährige am Sonntag in einem Interview mit dem Sender ESPN Argentina. Der Mittelfeldspieler war zuletzt bei Argentinos Junior unter Vertrag. Riquelme spielte für Boca Juniors in Buenos Aires, den FC Barcelona und den FC Villarreal. Er gewann mit Boca unter anderem dreimal die Copa Libertadores, das südamerikanische Pendant der europäischen Champions League. 2000 wurde er Weltpokal-Sieger. Mit Argentinien nahm er 2006 an der WM in Deutschland teil, 2008 wurde er in Peking Olympiasieger. Dreimal war er Argentiniens Fußballer des Jahres, 2001 sogar Südamerikas Spieler des Jahres.

Belgien, Skandal: Der belgische Verein Standard Lüttich hat sich von einem Enthauptungsplakat seiner Anhänger distanziert. Wie der Club am Montag auf seiner Homepage mitteilte, sei die Plakat-Aktion gegen den ehemaligen Standard-Profi Steven Defour beim Topspiel der belgischen Fußball-Liga am Sonntag gegen den RSC Anderlecht (2:0) ein großer Vertrauensbruch. "Wir haben deshalb alle Maßnahmen getroffen, die notwendig erscheinen, um die Schuldigen zu bestrafen und so etwas in Zukunft zu verhindern", hieß es in der Erklärung. Die Verantwortlichen würden momentan noch ermittelt. Auf dem Banner war ein Henker abgebildet, der in einer Hand eine Machete, in der anderen den abgetrennten Kopf des heutigen Anderlecht-Profis Defour hielt. Daneben war in Anspielung auf die Standard-Vereinsfarben der Schriftzug "Red or Dead" ("Rot oder tot") zu lesen. Der Verein wurde anschließend dafür kritisiert, ein Bild der Choreographie via Twitter verbreitet zu haben.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks haben ihre zweite Niederlage nacheinander kassiert. Das Team des deutschen Basketball-Profis Dirk Nowitzki musste sich am Sonntag den New Orleans Pelicans auswärts mit 106:109 geschlagen geben. In der Tabelle der Western Conference der nordamerikanischen Profiliga NBA fielen die Texaner mit 30 Siegen und 15 Niederlagen vorerst auf den sechsten Platz zurück. Zudem muss Dallas-Coach Rick Carlisle weiter auf den 600. Sieg seiner Karriere warten. Nowitzki kam auf 24 Punkte, bester Werfer seines Teams war Monta Ellis (36). Bei den Pelicans, die die vergangenen neun Spiele gegen die Mavericks allesamt verloren hatten, trafen Anthony Davis (28) und Tyreke Evans (24) am besten. Nowitzkis Nationalteamkollege Dennis Schröder dagegen baute den Vereinsrekord mit seinen Atlanta Hawks aus. Das 112:100 gegen die Minnesota Timberwolves war der 16. Sieg in Serie für die Hawks. Schröder erzielte elf Punkte. Die meisten Zähler steuerten Paul Millsap (20) und Al Horford (19) bei.

Africa Cup: Die großen Hoffnungen von Pierre-Emerick Aubameyang wurden bitter enttäuscht. "Aus und vorbei", twitterte sein deutscher Verein Borussia Dortmund. Nach Shinji Kagawa beim Asien-Cup mit Japan verabschiedete sich auch Aubameyang vorzeitig aus einem Kontinental-Turnier. Der Spielführer und seine Mannschaftskollegen des Nationalteams von Gabun bekamen aber nach dem Vorrunden-Aus beim Afrika-Cup tröstende Worte von Staatspräsidenten-Gattin Sylvia Bongo-Ondimba. "Danke unseren Panthern für die schönen Momente, die sie uns bereitet haben", schrieb sie bei Twitter. Alle seien genauso traurig über den Ausgang dieser Partie, meinte sie am Sonntagabend nach dem 0:2 gegen Gastgeber Äquatorialguinea. "Es werden wieder andere Spiele kommen, es wird wieder neue Siege geben." Der 25 Jahre alte Aubameyang war vor gut einer Woche nach dem 2:0 zum Auftakt gegen Burkina Faso noch gefeiert worden. Nun kann er unverrichteter Dinge die Reise nach Deutschland antreten, nachdem unter anderem sein Kopfballversuch vom Keeper der Gastgeber vereitelt worden war. Zumindest den BVB wird es freuen, dass der Mittelfeldspieler zum Rückrundenstart am Samstag bei Bayer Leverkusen wieder dabei ist. Auch die Borussen brauchen neue Siege.

Handball, WM: Gastgeber Katar hat bei der Handball-WM das Viertelfinale erreicht und könnte damit nächster Gegner der deutschen Mannschaft sein. Der Asienmeister besiegte Österreich in einem hart umkämpften Match mit 29:27 (13:14) und steht erstmals bei einer Weltmeisterschaft in der Runde der letzten Acht. Dort trifft die Mannschaft des spanischen Startrainers Valero Rivera auf den Sieger der Partie zwischen Deutschland und Ägypten, die am Montag (16.30 Uhr/Sky) gegeneinander antreten. Bester Werfer der mit zahlreichen internationalen Stars gespickten Auswahl Katars war der frühere Hamburger Zarko Markovic mit acht Toren. Rafael Capote traf sieben Mal. Bei den Österreichern traf Bundesliga-Profi Robert Weber vom SC Magdeburg am häufigsten (8 Tore).

Ebenfalls im Viertelfinale steht Slowenien. Der WM-Vierte setzte sich im Balkan-Duell gegen Mazedonien 30:28 (16:15) durch. Dort bekommen es die Slowenen mit dem Sieger des Spiels zwischen Olympiasieger Frankreich und Argentinien zu tun. Zwischen Katar und Österreich entwickelte sich vor 11.500 Zuschauern von Beginn an ein Duell auf Augenhöhe, die Führung wechselte ständig. Am Ende scheiterte Österreich in erster Linie an seiner mangelnden Chancenverwertung. Allein Linksaußen Raul Santos vom VfL Gummersbach, einer von insgesamt sechs Bundesliga-Legionären im ÖHB-Team scheiterte ein halbes Dutzend Mal freistehend an den katarischen Torhütern Goran Stojanovic und Danijel Saric.

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