Bildstrecke:Zu viel geträumt

Russlands Star Andrej Arschawin ist in Gedanken wohl schon in Barcelona - und spielt schlecht. Bei Spanien überzeugen die Unauffälligen. Die Spieler in der Einzelkritik.

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Igor Akinfejew

Vor lauter begeisterndem Kombinationsfußball seiner Offensivspieler war Torhüter Akinfejew im bisherigen EM-Turnier gar nicht dazu gekommen, sich auszuzeichnen. Nun hatte er gegen Spanien endlich seine Chance zu beweisen, warum er als einer der besten Nachwuchstorhüter Europas gilt - und er nutzte sie: In der Anfangphase parierte er stark gegen Torres (6.) und gegen Villa (11.), auch später bewahrte er seine Elf vor weiteren Gegentreffern.

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Alexander Anjukow

Der Rechtsverteidiger von Zenit St. Petersburg zeigte seine schlechteste Turnierleistung. War insgesamt unsicher und beim Gegentreffer zum 0:1 zu passiv, entwickelte über seine Seite kaum Aktionen nach vorne.

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Sergej Ignaschewitsch

Der Abwehrspieler von ZSKA Moskau zeigte, warum ihn Trainer Guus Hiddink bei dieser EM zunächst nicht nominiert hatte: Er ist einfach zu langsam, wenn schnelle Stürmer auf ihn zulaufen. Und anders als gegen Schweden und die Niederlande konnte er nicht das zeigen, was ihn auszeichnet.

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Wassilij Beresuzkij

Nach der Gelbsperre von Kolodin rückte Beresuzkij in die Abwehr. Und immerhin kann er sich nach dem Spiel etwas rühmen: Er agierte gegen Torres und Villa besser als vor gut zwei Wochen Kolodin beim Vorrunden-1:4 gegen Villa und Torres agierte. Allein, was hilft schon der Verweis auf eine ungenügende Leistung, wenn die eigene bestensfalls schwach ausreichend war?

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Jurij Schirkow

Von Haus aus ist Jurij Schirkow eigentlich ein offensiver Mittelfeldspieler, und in den vergangenen Spielen wollte er erst gar nicht kaschieren, dass er sich auch dann als offensiver Mittelfeldspieler fühlt, wenn er als linker Verteidiger nominiert ist. Gegen Spanien musste sich der Mann von ZSKA Moskau erstmals auf das konzentrieren, was die Hauptaufgabe eines Verteidigers ist: das Tore verhindern. Kam nicht wie gewohnt in Schwung, nicht mal ein Freistoß gelang ihm.

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Sergej Semak

Der Kapitän hatte wohl mit etwas Stolz vernommen, dass er gegen die mehr als 14 Kilometer gelaufen war. Gegen Spanien agierte er so, als ob er beweisen wolle, dass er auch ein bisschen weniger laufen und trotzdem eine gute Leistung bringen kann. Orientierte sich sehr stark zu den beiden Innenverteidigern, um der Abwehr mehr Halt zu geben - was bis zum 0:1 auch weitestgehend klappte. Doch danach gelang es ihm nicht, das Ruder in die Hand zu nehmen und das Spiel zu leiten.

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Konstantin Syrjanow

Normalerweise ist es ein gutes Zeichen, wenn Syrjanow unauffällig spielt. Denn eine Mannschaft, die ihre Arschawins und Pawljutschenkos und Schirkows hat, bedarf auch derer, die das erledigen, was niemand sieht. Gegen Spanien spielte er unauffällig, aber das war in diesem Fall mal kein gutes Zeichen. Diese junge Mannschaft hätte jemanden gebraucht, der sie an die Hand nimmt und führt: Die erfahrenen Semak und Syrjanow waren dazu aber nicht in der Lage.

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Igor Semschow

Vielen Russen war die Müdigkeit nach dem anstrengenden Spiel gegen die Niederlande anzumerken - aber kaum jemandem so sehr wie Semschow. Der Spieler von Dinamo Moskau war kaum präsent, schleppte sich über den Platz und wurde frühzeitig ausgetauscht.

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Ivan Saenko

Der Noch-Nürnberger hat sich mit einem interessanten Argument in die Mannschaft gespielt. Er erhält auf der rechten Seite den Vorzug vor anderen, weil er unter den Offensivspielern derjenige ist, der sich defensiv am besten verhält. Im Viertelfinale gegen die Niederlande war das schon so, im Halbfinale bestätigte er das zunächst - und tat in den ersten Minuten aber auch das, was ein Offensivspieler in erster Linie tun was: für Schwung nach vorne sorgen. Doch nach etwa einer halben Stunde ließ er offensiv wie defensiv stark nach und wurde zurecht ausgewechselt.

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Andrej Arschawin

Vor dem Spiel war zu vernehmen, Barcelona sei sein Traumverein. Vielleicht war er in Gedanken ja schon dort, in Spanien. Denn nach zwei starken Leistungen gegen Schweden und die Niederlande blieb der Angreifer von Zenit St. Petersburg gegen Spanien über weite Strecken blass. Zeigte in der 21. Minute mal eine Einzelleistung - und lieferte einen Schussversuch mit der Schusskraft eines D-Jugendlichen ab. Er träumte wohl schon zu viel von Barca.

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Roman Pawljutschenko

Vor dem Spiel war zu vernehmen, Atletico Madrid sei sein Traumverein. Vielleicht war er in Gedanken ja schon dort, in Spanien. Aber nur knapp 30 Minuten. Dann drehte der Stürmer von Spartak Moskau auf, zeigte zwei gefährliche Distanzschüsse und eine ansehnliche Aktion im Strafraum. Danach träumte er wohl wieder von Atletico Madrid.

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Iker Casillas

Glücklicherweise durfte Casillas in der 73. Minute mal eine Hereingabe von Schirkow halten. Naja, halten ist fast schon zu viel gesagt, er durfte den Ball aufnehmen. So sammelte er wenigstens etwas Spielpraxis vor dem Finale gegen Deutschland. Ernsthaft gefordert wurde Casillas nur bei einem Schlenzer von Pawljutschenko in der ersten Hälfte.

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Sergio Ramos

Die armen Rechtsverteidiger der Schweden und der Niederländer, die sich zuletzt auf ihrer Seite mit dem gefährlichen Duo Arschawin/Schirkow herumzuschlagen hatte. Sergio Ramos reihte sich nicht ein in die Reihe der Rechtsverteidiger, die bedauert werden müssen. Er hatte seine Seite so gut im Griff, dass Arschawin und Schirkow sich weit zurückzogen, um bloß nicht mehr diesem Sergio Ramos zu begegnen. Eine starke Vorstellung.

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Carles Puyol

Wollte offenbar Arschawin schon mal zeigen, was den Russen erwarten würde, wenn er tatsächlich nach Barcelona wechselt. So wie sich Puyol und seine Nebenmänner bis auf wenige kleine Aussetzer präsentierten, bleibt Arschawin vielleicht doch lieber im ruhigen St. Petersburg und spielt weiter gegen die Verteidiger von Spartak Naltschik.

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Carlos Marchena

Wenn ihm jemand vor vier Wochen gesagt hätte, er müsse im Halbfinale gegen einen Gospodin Pawljutschenko verteidigen, hätte sich Marchena wohl auf einen ruhigen Abend gefreut. Nach den starken Vorrundenleistungen des Russen aber kannte er diesen Pawljutschenko ganz genau - und bis auf eine kleine Unsicherheit gegen Ende der ersten Hälfte löste er die Aufgabe solide.

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Joan Capdevila

Grätschte bei einem der wenigen gefährlichen russischen Momente kurz vor der Halbzeit erfolgreich dazwischen. Machte ansonsten seine Seite dicht, tat aber wenig nach vorne.

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David Silva

Der 22-Jährige war über weite Strecken die treibende Kraft im Mittelfeld der Spanier. Leitete etliche Angriff der Mannschaft von Luis Aragones ein. "Ein großartiger Spieler", jubelte selbst Günter Netzer - und wenn Günter Netzer jemanden großartig findet, dann kann er wirklich nicht schlecht sein. Krönte seine starke Leistung mit dem Treffer zum 3:0.

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Xavi

Xavi ist eigentlich keiner, der Tore selbst schießt, sondern eher einer, der Tore vorbereitet. Gegen Russland schlüpfte der Mittelfeldspieler des FC Barcelona aber in die Rolle des Vollstreckers. Nach einem Doppelpass mit dem Vereinskollegen Iniesta erzielte er das 1:0.

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Andres Iniesta

Der Mittelfeldspieler des FC Barcelona hatte einen seiner Doppelpass-Tage. Schon in der ersten Hälfte zeigte er einige Doppelpässe; in der zweiten Halbzeit schloss Xavi einen Doppelpass mit ihm mit dem 1:0 ab; und danach versuchte er sich auch noch an einem Doppelpass mit Silva. Der brachte zwar nichts mehr, aber ein erfolgbringender Doppelpass pro Abend reicht ja auch.

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Marcos Senna

Wenn Marcos Senna selten im Bild ist, ist das ein gutes Zeichen. Das heißt nämlich, dass in der spanischen Zentrale vor der Abwehr wenig anbrennt. Senna war selten im Bild, also konnten die spanischen Fans sehr beruhigt sein. Er nahm Arschawin völlig aus dem Spiel, machte für die "Künstler" vor ihm die Arbeit und initiierte trotzdem noch viele Angriffe.

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Fernando Torres

Ließ mehrfach seine Kreativität aufblitzen. Einmal allerdings nur, als er sich im Strafraum im Zweikampf mit Ignaschewitsch geschickt fallen ließ und einen Elfmeter forderte (15.). Zu recht gab's keinen. Auch ansonsten hatte Torres seine Geitesblitze und insgesamt drei gute Torgelegenheiten, doch die Chancenverwertung ließ sehr zu wünschen übrig. Wurde in der 69. Minute ausgewechselt und war damit doch in gewisser Weise an einem Tor beteiligt: Der für ihn eingewechselte Güiza traf zum vorentscheidenden 2:0.

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David Villa

Der Stürmer vom FC Valencia erinnerte sich wohl ganz genau an seine drei Vorrundentreffer gegen Russland und wollte schnell noch weitere Tore folgen lassen. Ein starker Schuss (11.) und ein Freistoß (29.) waren aber nicht genug, um Akinfejew zu überwinden. Nach 35 Minuten musste Villa verletzt raus.

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Cesc Fabregas

Kam für den verletzten Villa und machte das spanische Spiel noch einen Tick schneller. Bereitete wunderbar das 2:0 durch Güiza und das 3:0 durch Silva vor.

Alle Fotos: AP, AFP, dpa, ddp, Getty, Reuters

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