Bildstrecke:Sieben Gründe, warum die Premier League die beste Liga der Welt ist

Vier von acht Teams im Champions-League-Viertelfinale spielen in der Premier League. Zufall? Nein - sieben Gründe, warum die englische Liga die beste der Welt ist.

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1. Das Geld

Die Premier League ist die reichste Fußballliga der Welt. Klub-Eigentümer wie Roman Abramowitsch und ein extrem hochdotierter Fernsehvertrag pumpen so viel Geld ins System, dass selbst die Mannschaften der italienischen Serie A neidisch werden können. Unter den fünf Vereinen mit den höchsten Gesamteinnahmen befinden sich drei englische Klubs: Manchester, Chelsea und Arsenal. Allein in dieser Saison investierten die Vereinsverantwortlichen der Premier League mehr als eine halbe Milliarde Euro in neue Spieler. Und selbst mittelmäßige oder gar am Tabellenende rangierende Vereine bekommen mehr Fernsehgelder als der Deutsche Meister. Somit ist genügend Finanzmasse vorhanden, um die besten Trainer und die besten Spieler verpflichten zu können. Dass viele dabei nicht Maß halten können, steht auf einem anderen Blatt, weswegen die Premier League nicht nur die reichste, sondern auch eine der am meisten verschuldeten Ligen der Welt ist.

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2. Die Vermarktung

Wenn die Premier League spielt, schaut die ganze Welt zu. Von San Francisco bis Schanghai sitzen die Menschen vor den Fernsehern und verfolgen die Partien von Chelsea, Liverpool oder Arsenal. Mit mehr Nachdruck als die anderen europäischen Ligen und mit einem Sprach-Vorteil als flankierende Unterstützung haben die englischen Verantwortlichen seit etlichen Jahren das Konzept "Go East" verfolgt und in Asien riesige Märkte erschlossen. In ihrem Asiendrang planten die Liga-Bosse sogar, Pflichtspiele in Städten wie Schanghai auszutragen, doch diesem Vorhaben wurde erst einmal der Riegel vorgeschoben.

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3. Das Eigentümertum

Der deutsche Stammtisch kann sich immer herrlich aufregen. Die russischen Rubel des Herrn Abramowitsch bei Chelsea, die thailändischen Baht des Herrn Shinawatra bei Manchester City und die Dollars von Malcolm Glazer bei Manchester United oder George Gillet in Liverpool bestimmen den englischen Fußball. Falsch ist das sicher nicht. Doch das Eigentümertum in der Premier League hat nicht nur eine finanzielle Seite. Im Windschatten dieser Investoren hat sich auch die Vereinsphilosophie geändert. Ein Klub ist kein Klub mehr, sondern eine Firma. Im englischen Modell hat der Eigentümer die volle Verantwortung für den Klub - unsägliche Diskussionen um die Lizenzvergabe wie bei manchen deutschen Vereinen gibt es nicht. Das Eigentümer-Modell kann zu mehr Identifizierung führen, wie amerikanische Beispiele aus NBA und NFL zeigen. Entsprechend ändern sich Verhalten und Einstellung gegenüber einer Mannschaft.

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4. Die Trainer

Die meisten europäischen Spitzenklubs befinden sich immer auf der Jagd nach den besten Spielern. Zumindest einige der englischen Topteams gingen einen anderen Weg und kümmerten sich stattdessen um die Verpflichtung der besten Trainer. José Mourinho, Rafael Benítez und Arsène Wenger kamen aus dem Ausland, um die englischen Defizite in Sachen Technik und Taktik auszumerzen, bei den englischen Fachkräften standen die Qualitäten von Manchesters Alex Ferguson stets außer Frage. Es gibt weltweit nur wenige bessere Trainer als dieses Quartett, das sich nach Mourinhos Rausschmiss zu einem Trio reduzierte. Doch die Verpflichtungen haben sich gelohnt: Die Trainer bereicherten den englischen Fußball mit ihren Impulsen, vor allem Wenger gelang es dabei, mit seinem One-touch-football einen ganz neuen Fußballstil zu kreieren.

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5. Die Spielweise

Arsène Wenger ist einer der wenigen Trainer, denen es auch in den modernen Fußball-Zeiten gelungen ist, einen ganz neuen Begriff zu definieren. So wie Catenaccio und Voetbal totaal den Eintrag ins Wörterbuch gefunden haben, ist es im Fall von Wenger der One-touch-football. Ballannahme und -verarbeitung, Passhärte, das Tempo in den Bewegungen bei Ballbesitz und das daraus resultierende Kombinationsspiel suchen europaweit ihresgleichen. Und das teilweise mit Spielern, die natürlich weit überdurchschnittliches Niveau haben, aber die nicht unbedingt zu den absoluten Top-Akteuren des Planeten zählen. Die vermeintlichen Superstars spielen noch immer in Italien und Spanien, aber der technisch beste Fußball findet in England statt. Gleichzeitig haben sich aber auch die ur-englischen Tugenden erhalten: Kampfgeist, Laufbereitschaft, Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute. Wer es schafft, die europäischen mit den englischen Tugenden zu kombinieren, hat ohnehin die besten Karten.

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6. Das Scoutingsystem

Thomas Hitzlsperger (r.) ist eine tragende Säule im Spiel des VfB Stuttgart und Nationalspieler. Doch wer hat ihn zu einem guten Fußballer, einer tragenden Säule im Spiel des VfB Stuttgart und einem Nationalspieler gemacht? Der englische Premier-League-Klub Aston Villa. Und Hitzlsperger ist nur ein Beispiel für viele deutsche Spieler, die englische Talent-Scouts aufstöbern und - sicher auch mit viel Geld, aber auch mit einer anderen Perspektive - auf die Insel locken können. Und die Deutschen wiederum machen nur einen Bruchteil aller Talente aus, die jährlich von einem Premier-League-Klub unter Vertrag genommen werde. Konsequenter als andere durchforsten die Spione der englischen Top-Klubs die Welt nach den zwölf- bis 17-jährigen Stars von morgen, übermorgen und überübermorgen. Dass dann dort die meisten auf der Strecke bleiben, ist klar. Aber das ein oder andere Spitzentalent, das sich durchbeißt, ist immer dabei. Der FC Bayern hingegen schämte sich vor einem knappen dreiviertel Jahr beinahe, als er den damals 13-jährigen Peruaner Pier Larrauri Corroy verpflichtete - und schickte ihn dann wieder nach Hause, als er zu viel Heimweh hatte.

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7. Die Fankultur

Auch die Fans tragen ihre Teil zur Qualität des englischen Fußballs bei. Die Anhänger der Spitzenklubs wollen nämlich auch Spitzenfußball sehen, und dazu gehören zumindest Einsatz und Kampfgeist. Mit denjenigen, die massiv gegen die Urgedanken des sportlichen Widerstreits verstoßen, gehen die Fans entsprechend um: Schwalbenkönige haben in England nicht mal bei den eigenen Zuschauern Rückhalt, sondern werden ausgepfiffen. Sauberes Tackling hingegen findet selbst bei den gegnerischen Anhängern Applaus.

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