Bildstrecke:Lewis Hamilton

Viel Training und ein paar Frisurtipps - dem jungen Lewis Hamilton glückt ein traumhafter Formel-1-Einstand.

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Die Spalten in den britischen Boulevardzeitungen sind nicht besonders breit. Jede Geschichte muss mächtig zugespitzt werden, um dort hineinzupassen. Auf die knappste Formel brachte der Daily Mirror an diesem Montag die Sport-Story des Wochenendes. ,,History-Boy'' nennt das Blatt den 22-Jährigen, der in der Formel 1 schon jetzt Historisches vollbracht hat und damit für die Zukunft noch einiges mehr erwarten lässt: Lewis Hamilton aus Stevenage in Hertfordshire.

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Der Enkel von Einwanderern von der Karibik-Insel Grenada ist nicht nur der erste Formel-1-Pilot mit dunkler Haut, er schaffte es bei seinen ersten drei Auftritten auch gleich dreimal aufs Podium. Nach den Plätzen drei und zwei in Australien und in Malaysia ließ er am Sonntag in Bahrain erneut aufhorchen: Er erreichte das Ziel 2,3 Sekunden nach Ferrari-Fahrer Felipe Massa, aber zwölf Sekunden und drei Plätze vor seinem McLaren-Mercedes-Kollegen Fernando Alonso. Der war in den vergangenen zwei Jahren zweimal Weltmeister.

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Allzu beeindruckt zeigte sich Hamilton davon selbst nicht. ,,Natürlich kann ich Weltmeister werden'', sagte er: ,,Ich habe dasselbe Auto und bin genauso schnell wie Fernando.'' Über Nacht ist dem in der eigenen Box ein unangenehmer Konkurrent erwachsen. Hamilton ist schnell, und er lernt schnell, er leistet sich wenige Fehler, und wenn ihm doch einmal einer unterläuft, tut er alles, um sicherzustellen, dass es ein einmaliger Ausrutscher bleibt.

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Auf der rutschigen Strecke in Bahrain sind schon viele Routiniers auf Abwege gekommen. Hamilton steuerte dort wie ein Autopilot. An allen drei Grand-Prix-Tagen war er Alonso ein Stückchen voraus; der Spanier fand an diesem Wochenende nie das richtige Gefühl für die Bremsen.

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,,Lewis ist super gefahren'', lobte Teamchef Ron Dennis. ,,Das hätte ich nie gedacht. Das kann man sich wirklich nicht erträumen'', sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Die Zeitungen stimmten in den Jubel ein. Für die Sun ist Hamilton ,,schon jetzt auf dem besten Weg, in die Fußstapfen von Größen wie Schumacher, Senna und Fangio zu treten''. Für den Telegraph ist er ein ,,Phänomen'' und ein ,,Titelanwärter''. L'Équipe schreibt: ,,Hamilton setzt Zeichen und ist am auffälligsten.'' Auch die unabhängigen Fachleute sind sich weitgehend einig. Vermarkter Bernie Ecclestone sieht den ,,nächsten Superstar'' heranreifen ,,Er ist jung, sieht gut aus und redet mit den Leuten'', sagt der mächtige Mann über den schmächtigen Burschen.

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Der ehemalige Grand-Prix-Pilot Mark Blundell glaubt: ,,Wegen ihm werden sich wieder viele Leute für diesen Sport interessieren, weil sich so viele mit ihm identifizieren können: Er ist immer noch der Junge von nebenan.'' Der dreimalige Weltmeister Niki Lauda hatte bereits nach Hamiltons erstem Auftritt gelobt: ,,Cool, perfekt. So ein Debüt habe ich noch nie gesehen.'' Jackie Stewart, der ebenfalls dreimal als der weltbeste Autofahrer gekürt wurde, sagt: ,,Er ist der am besten vorbereitete Neuling, den es bisher gegeben hat.''

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Von seinem ersten Tag an wurde Hamilton auf Großes vorbereitet. Die Vornamen Lewis und Carl trägt er nicht zufällig - Vater Anthony benannte ihn nach dem Leichtathleten Carl Lewis. ,,Ich habe ihn zur Exzellenz erzogen'', sagt Hamilton senior über Hamilton junior. Mit sechs Jahren bestritt der die ersten Go-Kart-Rennen.

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Sein Vater glaubte, das könne ein Mittel sein, die Hyperaktivität seines Kindes zu einzudämmen. Die Therapie schlug an. Allerdings war sie teuer. Als Lewis Hamilton zwei Jahre alt war, hatten sich die Eltern scheiden lassen. Zeitweise ging Vater Anthony drei Jobs nach, um Lewis' Karriere am Laufen zu halten und auch seinem zweiten, sieben Jahre jüngeren, spastisch gelähmten Sohn etwas zu bieten.

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Als er elf Jahre alt war und schon einige Kart-Erfolge eingeheimst hatte, marschierte Lewis Hamilton bei einer Motorsportgala selbstbewusst auf Ron Dennis zu und verkündete dem: ,,Eines Tages werde ich für Sie fahren.'' Dem McLaren-Chef imponierte das, und als Hamilton munter weiter Meisterschaften gewann, ging er einige Jahre später auf ihn zu. Ein Vertrag wurde geschlossen.

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Ab dem Moment wurde Hamilton auf das vorbereitet, was er jetzt tut: Fitness-, Psycho- und Medientraining. In den Nachwuchsklassen sorgte Dennis dafür, dass Hamilton stets in guten Teams landete, und als der im Winter bei Testfahrten einen der teuren Prototypen zerstörte, sorgte der McLaren-Chef dafür, dass schnell wieder ein neuer gebaut wurde. Selbst bei der Frage, welche Frisur sich der Teenager stehen lassen solle, redete der 27 Jahre Ältere mit. Er hat ihn nach seinen Vorstellungen modelliert.

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Dass Hamilton so jung eine Chance erhielt, hat trotzdem auch mit Glück zu tun. ,,Die Geschichte zeigt, dass kein Fahrer in die Formel 1 einsteigt und gleich den Erfolg hat, der ihn zu einem WM-Anwärter macht'', hat Dennis noch im Oktober 2006 gesagt. Als er kein erfahreneres Talent vom gleichen Kaliber fand, kam Hamilton dann doch zum Zug. Jetzt sagt Dennis: ,,Man muss nur schauen, wie er sich verkauft, dann braucht man keine Superlative mehr. Sein Erfolg ist sensationell.''

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