Bildstrecke:Die deutschen Spieler in der Einzelkritik

10 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 10

Jens Lehmann: Irrtümer wie ein Schulkind - so lautete eine der vielen Anklagen in der englischen Presse nach seinen Fehlern in der Premier League. Auch im Stadion fanden sich nicht viele Fans des Torwarts, es waren wohl mehr Tottenham- als Arsenal-Anhänger in Wembley. Lehmann, der die Debatten um seine Stellung beim FC Arsenal kennt und durchaus fürchtet, machte einen angespannten Eindruck, beim 0:1 trug er aber keine Schuld. Klärte stark gegen Lampard und Owen. Wurde zunehmend gefordert und verdiente sich mehr und mehr mit guten Szenen die Schmähungen der englischen Fans.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

2 / 10

Arne Friedrich: Hatte es auf der rechten Seite anfangs etwas leichter als sein Pendant Christian Pander auf der linken. Das gab ihm Gelegenheit, das Spiel weitgehend an sich vorbeirauschen zu lassen. Das ging nicht mehr so gut, als der eingewechselte Wright-Phillips ihn in der Endphase immer öfter stehen ließ.

Foto: AFP

-

Quelle: SZ

3 / 10

Christoph Metzelder (links): Bei seinem neuen Verein Real Madrid war er bisher nur Zuschauer und müsste daher eigentlich ziemlich ballentwöhnt sein. Aber das kennt man ja von ihm: In der Nationalmannschaft ist Metzelder meistens in bester Form, sogar jenseits von WM-Turnieren. In Wembley unternahm er viel nach vorn und hatte starke Szenen in der Deckung. Sehr gute Partie.

Per Mertesacker (rechts): Von den zwei Innenverteidigern der weniger auffällige. Das spricht jedoch nicht gegen seinen hohen Wert als zuverlässiges zentrales Abwehrelement. Der Bremer wirkte zuverlässig, souverän, stellungssicher, mit einem guten Schlag ausgestattet, wenn es darum ging, schmucklos zu klären.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

4 / 10

Philipp Lahm: Während der grausamen Anfangsphase war er der unfreiwillige Regisseur eines Ensembles, das mit der Aufführung nichts zu tun haben wollte. Auf dem Posten als zentraler Spieler vor der Abwehrkette ist Lahm nicht zuhause, aber ganz ungewohnt ist ihm die Position nicht, und außerdem besitzt er einfach die Fußballintelligenz, sich jede Aufgabe anzueignen. Auch in London nahm er seine Rolle als heimlicher Lenker an und machte sich in jeder Beziehung nützlich. Stabilisierend vor der Abwehr, als Aufbauhelfer, als Retter in der Not auf der Torlinie.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

5 / 10

Thomas Hitzlsperger: Wurde von Richards gleich zu Beginn als Turngerät benutzt, was er klaglos hinnahm. Im Mittelfeld in einer Vermittlerrolle, die er effektiv ausfüllte. Der Stuttgarter war einer der Ersten, die aus dem apathischen Zustand zu Beginn des Spiels erwachten. Insgesamt einer der Besseren.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

6 / 10

Bernd Schneider: Scheint mit einem Jahr Verspätung in ein, allerdings minder tiefes, WM-Loch gefallen zu sein. Sein Pech ist, dass nach seiner phänomenalen Vorsaison alle Welt von ihm Regiearbeit und Führung erwartet. Schneider ist aber lieber das stille Genie. Auch gestern fühlte er sich zunächst sichtlich unwohl, zumal seine Lieblingsposition am rechten Flügel anderweitig vergeben war. Der Leverkusener arbeitete sich mühsam ins Spiel und legte das 1:1 auf: durch eine verrissene Flanke, die dadurch zum perfekten Torschuss geriet. Insgesamt keine schlechte Vorstellung, aber unter seinem Durchschnitt.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

7 / 10

Christian Pander: Lernte bei seinem Debüt für Deutschland zügig David Beckham kennen, aber auf die unangenehme Art. Wurde vom Engländer mit einer fiesen gestreckten Grätsche willkommen geheißen - vielleicht hatte Beckham davon gehört, dass dieser Pander Freistöße und Flanken schlägt wie Beckham. Dazu fand der Schalker aber zunächst keine Gelegenheit, weil er auf dem Weg zu Englands 1:0 von Richards böse ausgespielt wurde und sich anschließend schämte. Später traute er sich doch wieder an den Ball - und lieferte erst dem Innenverteidiger Christoph Metzelder exzellente Kopfballvorlagen und dann sich selbst Genugtuung: durch einen grandiosen Linksschuss ins englische Toreck.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

8 / 10

Piotr Trochowski: Erhielt einen Posten irgendwo zwischen vorderem Mittelfeld und hinterem Angriff, mit zentraler oder halblinker Prägung - und ähnlich desorientiert trat er auch auf. Er wusste nicht wie und wo und kam deswegen sehr schwer ins Spiel. Irgendwie scheint Trochowski seinen Platz im Profifußball nicht so richtig gefunden hat. In Hamburg bleiben seine Anlagen zu oft ungenutzt, und das war auch in London nicht anders. Das Spiel gelangte in seine Sichtweite, aber zu fassen bekam er's nicht.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

9 / 10

David Odonkor (rechts): Anfangs wirkte es, als hätten ihn die Mitspieler nicht mehr als einen der Ihren wiedererkannt. Er wurde komplett vergessen. Nach 20 Minuten startete er seinen ersten Lauf am rechten Flügel, Shorey stoppte ihn mit dem Ellbogen. Odonkor trug sehr lange Hosen, und man bekam zunehmend Sorge, dass er sich selbst drauftreten würde. Seine Beiträge zum Spiel blieben bescheiden, immerhin rempelte er einmal Frank Lampard um. War der Erste, der ausgewechselt wurde, kein Zufall.

Kevin Kuranyi (links): Hatte die Ehre, als einzige Sturmspitze aufgeboten zu werden, war jedoch anfangs zu bescheiden, sie anzunehmen. Da ließ er sich zu häufig ins Mittelfeld zurückfallen, wo eh schon Überfüllung herrschte. Als die Mannschaft sich aus ihrer kollektiven Starre löste, kam auch Kuranyi ins Bild. Beim 1:1 sogar entscheidend. Da stand er dort, wo ein Mittelstürmer stehen muss, selbst wenn er von einer Überzahl verfolgt wird - nämlich dort, wo der Ball hinfällt. Im Dienst der Elf sehr arbeitsam, in den wesentlichen Momenten aber nicht erfolgreich: Zum Beispiel bei seinem missglückten Heber in der 61. Minute.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

10 / 10

Roberto Hilbert: Startete nach seiner Einwechslung gleich kräftig durch und zog mit Kuranyi einen verheißungsvollen Konter auf. Spielte sofort mit und war ein Gewinn fürs Ganze. Der Stuttgarter war nur eine halbe Stunde dabei, aber die prägte sich ein.

Foto: ddp

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: