Bildstrecke:"Como se fosse uma final"

In der Bundesliga setzt sich zunehmend die Mehrsprachigkeit durch. Ein Hamburger will gegen Bayern seine persönliche Bilanz verteidigen. Und Bremen stellt einen ungewöhnlichen Regenerations-Rekord auf.

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Fußball Bundesliga

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VfL Bochum - Hannover 96 (Fr. 20.30 Uhr)

Den Japanern scheint die Bundesliga besonders am Herzen zu liegen: Jeder ihrer Landsmänner, der für einen deutschen Klub aufläuft, wird als Star gefeiert. Das war bei NaohiroTakahara (ehemals Hamburger SV) so und ist bei Bochums Shinji Ono (im Bild) nicht anders.

Dass der Mittelfeldspieler bislang nur drei Mal zum Einsatz kam, scheint dabei unerheblich zu sein. Der Rummel in Onos Heimat ist trotzdem so groß, dass die Verantwortlichen des VfL Bochum angeblich darüber nachdenken, einen Teil ihrer Internetseite ins Japanische zu übersetzen.

Bleibt für den Ruhrpott-Club zu hoffen, dass sie am Samstag nach dem Spiel gegen Hannover nicht "Niederlage" im Deutsch-Japanischen Wörterbuch nachschlagen müssen. Hannover wird bemüht sein, nach der 0:3-Schlappe gegen die Bayern am vergangenen Wochenende wieder Punkte zu sammeln.

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Eintracht Frankfurt - Werder Bremen (Sa. 15.30 Uhr)

Die Bundesligisten gefallen sich darin, neue Rekorde für die Statistik aufzustellen. Die meisten Spiele, die meisten Tore, die meisten Zuschauer - solche Zahlenspiele interessieren dabei schon lange nicht mehr. Etwas ausgefallenere Zahlen-Rekorde müssen her wie zum Beispiel der, den sich Werder Bremen vor dem Spiel gegen Frankfurt sichert. Nur 39 Stunden liegen zwischen dem Abpfiff des Europapokalspiels in Braga und dem Anpfiff der Bundesligapartie.

Donnerstags international, samstags schon wieder national spielen - das gab es in dieser Saison bereits sechs Mal. Fünf Mal konnte der betroffene Klub nicht gewinnen, nur der Hamburger SV siegte einmal. Die Bremer könnten also schon mal verbal vorbauen für den Fall einer Niederlage gegen die Eintracht, doch ihr Manager Klaus Allofs will sich nicht beschweren. Das hebt ihn wohltuend ab von Bayerns Karl-Heinz Rummenigge ("Ich finde es langsam lächerlich, was sich die DFL mit den Spielplänen erlaubt") oder Leverkusens Michael Skibbe ("Es darf keine Strafe sein, international zu spielen. Das muss auch die DFL endlich kapieren") ab. Doch dass die Klagen der Verantwortlichen ankommen, zeigen die Vorhaben für die neue Spielplangestaltung - dann sind nämlich drei Sonntagsspiele geplant, und alle betroffenen Klubs haben drei Tage Pause.

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Bayer Leverkusen - FC Schalke 04 (Sa. 15.30 Uhr)

Da kommt Leverkusen im Vergleich mit Bremen doch richtig gut weg. Bayer hat satte 44,5 Stunden Zeit, um wieder fit zu werden. Das muss reichen, um für das Spitzenspiel gegen Schalke gerüstet zu sein.

Übrigens hat Leverkusens Trainer Michael Skibbe (im Bild) eine Schalker Vergangenheit. Von 1983 bis 1987 spielte er bei den Königsblauen und kam dabei auf 14 Bundesliga-Einsätze. In seiner letzten Partie für die Schalker, es war der 34. Spieltag der Saison 1986/87, traf Skibbe auf Bayer Leverkusen. Der Endstand damals lautete 2:2.

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VfL Wolfsburg - Hertha BSC (Sa. 15.30 Uhr)

Felix Magath hat den Ruf, seinen Spielern nur das Nötigste mitzuteilen. Das hört man zumindest immer mal wieder von ehemaligen Untergebenen des Wolfsburger Trainers.

Wenn es stimmt, ergibt die internationale Ausrichtung der Homepage des Vereins einen tieferen Sinn: Dort nämlich kann man sich die Ankündigung zum Spiel gegen Hertha auf Deutsch, Englisch, Portugiesisch und Spanisch durchlesen.

Theoretisch bräuchte Magath bei der Team-Besprechung also nur kurz auf die Internetadresse zu verweisen. Dort ist zu sehen, dass er Konzentration fordert, "als wäre es ein Endspiel". Oder, zum Beispiel für Marcelinho (im Bild) auf Portugiesisch: "Como se fosse uma final."

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VfB Stuttgart - Karlsruher SC (Sa. 15.30 Uhr)

Winfried Schäfer wagte es 1998, als ehemaliger KSC-Trainer zum VfB Stuttgart zu Wechseln. Den Unmut, der ihm im Ländle entgegenschlug, verglich Schäfer damals mit Rassismus. Zehn Jahre später nutzt der Mann mit der weißen Mähne das schwäbisch-badische Derby zur Retourkutsche: "Die müssen endlich vom Rathausbalkon herunterkommen", giftete Schäfer in Anspielung auf die Krise des Deutschen Meisters.

Die VfB-Fans werden es nicht gerne gehört haben. Das Derby ist auch ohne Schäfer-Kritik schmachvoll genug, rangiert der ungeliebte Rivale doch vier Tabellenplätze vor den Stuttgartern.

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Borussia Dortmund - Hansa Rostock (Sa. 15.30)

Dexter Langen (links) ist entweder ein Schlawiner oder das Opfer eines dummen Zufalls. Auf der Hansa-Homepage wird vermeldet, ein Einsatz des Rostocker Verteidigers in Dortmund sei fraglich, weil seine Frau hochschwanger sei und er gern bei der Geburt dabei sein wolle.

Der Artikel wurde am Donnerstagmittag veröffentlicht. Heute Morgen meldeten die Nachrichtenagenturen: Langen fällt wegen einer Verletzung aus. Es wird über eine Knieverletzung oder einen Muskelfaserriss spekuliert.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf könnte den Abwehrmann jedenfalls gut gebrauchen, denn in den vergangenen vier Pflichtspielen erzielte Dortmund jeweils mindestens zwei Tore.

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Arminia Bielefeld - MSV Duisburg (Sa. 15.30)

Die Bielefelder sind derzeit nicht zu beneiden. Vier Niederlagen in Folge, wilde Spekulationen um eine Ablösungen des Trainers - und nun auch noch das: Der MSV Duisburg hat bereits gestern Quartier im benachbarten Marienfeld bezogen, viel früher, als man das sonst von Gästemannschaften gewohnt ist.

Arminen-Coach Michael Frontzeck wurde daraufhin gefragt, ob er das Training nicht gegen Spione der Gegenseite abschotten wolle. Er wiegelte ab: Dafür sei das Trainingsgelände baulich nicht geschaffen. Und so verriet er einfach, dass in Jörg Böhme (im Bild am Boden) und Rüdiger "Rübe" Kauf zwei Leistungsträger wieder dabei sind. Die Fahrt aus Marienfeld nach Bielefeld können sich die Duisburger Spione sparen.

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Bayern München - Hamburger SV (So. 17.00)

Man darf wieder Angst haben vor den Bayern: Die letzte Niederlage ist eine gefühlte Ewigkeit her, gegen Hannover 96 erzielte Luca Toni einen Hattrick, und beim 5:1 gegen den FC Aberdeen im Uefa-Cup traf Lukas Podolski im Doppelpack.

Was kann der HSV dagegensetzen? Die persönliche Bilanz Guy Demels (im Bild) zum Beispiel. Der Verteidiger spielte bislang sechsmal gegen die Bayern, fünfmal sprangen Siege heraus, einmal ein Unentschieden. Auch an Motivation dürfte es nicht mangeln: Demels Abwehr-Kollege Joris Mathijsen spricht vom "Spiel des Jahres" für die Hamburger.

Andererseits zeugt Mathijsens Kommentar nicht gerade von Selbstbewusstsein: Er scheint nicht davon auszugehen, das es der HSV im Uefa-Cup weit bringt. Ein Finale im Europapokal dürfte dem Bayern-Spiel wohl noch den Rang ablaufen.

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1. FC Nürnberg - Energie Cottbus (So. 17.00)

So, beim 1. FC Nürnberg dürfen wir einen neuen Trainer begrüßen. Thomas von Heesen (im Bild) ist zwar schon ein paar Tage da, aber irgendwie war das anscheinend nicht der echte Thomas von Heesen, eher eine Art Vorab-von Heesen, vielleicht der eigene Praktikant. So ähnlich muss man sich das zumindest vorstellen, wenn man in den vergangenen Tagen von Heesens Präsidenten Michael A. Roth zugehört hat. Der erklärte, dass der neue Mann die ersten drei Spiele (Lissabon, Bremen, Lissabon) Zeit habe, die Mannschaft erst einmal kennenzulernen.

Nun ist die Kennenlernphase schon vorbei, und es geht gleich in die Vollen - gegen den Mitabstiegskonkurrenten Cottbus. Weil bereits der 21. Spieltag ansteht, dürfen Journalisten den schönen Ausdruck Sechs-Punkte-Spiel verwenden, wenn wie in diesem Fall zwei Kellerkinder aufeinander treffen. Man mag sich gar nicht vorstellen, was los ist, wenn die Nürnberger das Spiel nicht gewinnen und dann in von Heesens Auftaktbilanz vier erfolglose Spiele stehen. Vielleicht mag man sich ja doch etwas vorstellen: Kürzlich vermeldete der "Club", dass Hans Meyer ja keineswegs gekündigt, sondern lediglich beurlaubt sei und bald wieder eine Aufgabe wahrnehme. Als Berater oder als Spieler-Scout. Oder als sein eigener Nachfolger?

aum/Foto: dpa

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