Biathlon-WM:Kurzer Schreckmoment

Franziska Hildebrand ebnet den Weg zum deutschen Staffelsieg in Hochfilzen. Ein neuer Schwächeanfall von Laura Dahlmeier sorgt danach für Aufregung.

Von Joachim Mölter, Hochfilzen

Am Ende machte es Laura Dahlmeier noch einmal spannend, beim letzten Stopp am Schießstand schoss sie zweimal vorbei, lud zweimal nach, die Konkurrenz kam wieder heran. Dahlmeier musste ihre Laufstärke ausspielen, um den Staffelsieg der deutschen Biathletinnen bei der WM in Hochfilzen ins Ziel zu bringen, vor der Ukraine, Frankreich und Tschechien. Zwar schwärmte Bundestrainer Gerald Hönig: "Momentan gibt's wenige, die auf der Schlussrunde mit ihr mitlaufen können." Aber er haderte auch mit seiner Vorzeigeathletin, die beim fünften Start den vierten Titel gewonnen hatte: "Sie hätte sich die Nachlader sparen können, dann hätte sie sich auch die harte Schlussrunde erspart."

Die kostete eine Menge Kraft, wie nach dem Einzelrennen am Mittwoch erlitt die 23-Jährige einen Schwächeanfall. Während ihre Vorläuferinnen Vanessa Hinz, Maren Hammerschmidt und Franziska Hildebrand bei der Pressekonferenz auf dem Podium saßen, wurde sie in einem Nebenraum von Teamarzt Klaus-Jürgen Marquardt behandelt. Der beruhigte später: "Ich denke, sie wird zum Massenstart antreten." Mit dem wird am Sonntag (11.30 Uhr/ARD und Eurosport) die WM beendet. Ein Gesundheitsrisiko sieht der Arzt nicht: "Einem Hobbysportler würde ich Ruhe empfehlen, Spitzensportler erholen sich schnell wieder."

Alles andere als Staffel-Gold wäre eine Enttäuschung gewesen für die deutschen Biathletinnen an diesem Freitag. Sie hatten in diesem Winter alle drei Weltcup-Rennen über diese 4 x 6 Kilometer gewonnen. Hinz, Hammerschmidt und Hildebrand hatten auch genau das getan, was der Bundestrainer verlangt hatte: "Möglichst weit vorne dabei zu sein, so dass die Laura eine berechtigte Chance hat, um den Sieg mitzulaufen." Das klappte prima, Hildebrand schickte die Schlussläuferin Dahlmeier sogar mit einem kleinen Vorsprung ins Rennen. Aber die 23-Jährige sorgte dann doch noch für mehr Aufregung als nötig.

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