Biathlon-WM in Östersund:Staffel holt fünftes Gold

Die deutschen Biathletinnen haben eine starke WM mit einem Sieg in der Staffel gekrönt. Sie gewannen vor der Ukraine und Frankreich. Niemand holte in Östersund öfter Gold als zwei Deutsche.

Als Kati Wilhelm mit der deutschen Fahne hoch über dem Kopf ins Ziel trudelte, bejubelten die deutschen Biathletinnen den WM-Staffelsieg als Krönung des Goldrausches von Östersund. Superstar Magdalena Neuner, die auch noch den Massenstart gewann, und Andrea Henkel avancierten mit jeweils drei Titeln zu den erfolgreichsten Skijägern in Schweden. Das deutsche Team gewann trotz aller Turbulenzen um aufgekommene Doping-Gerüchte mit fünfmal Gold die Medaillenwertung. "Das ist schon mein zweites Wintermärchen. Ich habe tausendmal mehr erreicht, als ich mir erhofft hatte", sagte Magdalena Neuner, die beim ungefährdeten Staffelsieg eine Strafrunde schoss. Mit nunmehr sechs Goldmedaillen in erst neun WM-Rennen ihrer Karriere ist sie der absolute Topstar der Skijäger-Szene.

Biathlon-WM in Östersund: Magdalena Neuner hat sechs der insgesamt neun WM-Rennen ihrer Karriere gewonnen.

Magdalena Neuner hat sechs der insgesamt neun WM-Rennen ihrer Karriere gewonnen.

(Foto: Foto: dpa)

"Gold in der Staffel wollten wir unbedingt. Wir haben doch alle Saisonrennen gewonnen. Für mich war das der tolle Abschluss einer super WM", sagte Andrea Henkel. Die Großbreitenbacherin, die mit Martina Glagow, Neuner und Wilhelm wie bereits im Vorjahr beim Goldlauf in Antholz das deutsche Staffel-Quartett bildete, hatte mit ihren Siegen in Sprint und Jagd den WM-Auftakt dominiert. Im abschließenden Staffelrennen wurden die seit einem Jahr ungeschlagenen deutschen Topfavoritinnen ihrer Rolle weitgehend gerecht. Startläuferin Martina Glagow, die nach 15-km-Silber ihre zweite Medaille einheimste, und Henkel schossen fehlerfrei. Am Ende gewannen die Ukraine und Frankreich die weiteren Medaillen.

Zu Beginn des Wochenendes hatte eine in Österreich im Zuge einer anonymen Anzeige veröffentlichte Namensliste für erhebliche Unruhe gesorgt. Darauf wurden insgesamt zehn aktive und ehemalige deutsche Biathleten verdächtigt, in Wien Blutdoping betrieben zu haben. Michael Greis als einer der Genannten, meinte zwar, dass ihn sein Name auf der Liste "nicht sonderlich geschockt" habe und er weiterhin "für einen sauberen Sport" stehe. Dennoch zeigten die Turbulenzen Wirkung auf die deutsche Männermannschaft.

Im Staffelrennen konnte Schlussläufer Greis immerhin mit einer absoluten Energieleistung den nach dem letzten Schießen mit 7,3 Sekunden führenden Österreicher Christoph Sumann noch knapp auf. Beim Massenstart am Schlusstag aber waren die erneut schwachen Schießleistungen nicht mehr zu übertünchen. Wie zuvor beim 20-km-Einzelrennen schossen sich die Männer von Bundestrainer Frank Ullrich komplett aus den Top Ten. Greis war als 13. noch der Beste. "Die Konzentration am Schießstand hat gefehlt. Das können wir viel besser", kritisierte Ullrich und wähnte seine Truppe mit zweimal Bronze (Alexander Wolf im Jagdrennen und die Staffel) sowie dem Anteil, den Greis und Andreas Birnbacher zum Mixed-Gold beisteuerten, "trotzdem im Soll".

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