Biathlon-WM in Nove Mesto:Abgeschlagen hinter dem Dominator

Biathlon-WM 2013

Erneut bester Deutscher in Nove Mesto: Erik Lesser.

(Foto: dpa)

Emil Hegle Svendsen ist bei dieser Biathlon-WM nicht zu schlagen: Der Norweger gewinnt in Nove Mesto bereits seine dritte Goldmedaille - die Deutschen können in den Kampf ums Podest nicht eingreifen. Bester Deutscher wird erneut Erik Lesser.

Von Saskia Aleythe

Erik Lesser mag es gewagt. In der Loipe hebt sich der Deutsche von den anderen buntbemützten Athleten in hautengen Anzügen Marke Farbexplosion sogar noch ab. Seinen blonden Bart im Hulk-Hogan-Stil trägt der 24-Jährige selbstbewusst seit November letzten Jahres, dem Auftakt der Weltcup-Saison. "Ich hatte erst einen Vollbart. Das kam dann dabei raus, als ich mich rasiert habe", sagt Lesser und findet: "Man muss mal was wagen und einfach auch mal kacke aussehen".

Bei der Biathlon-WM in Nove Mesto hebt sich Lesser auch in sportlicher Hinsicht bislang ab. Wenn auch nicht auf Weltklasse-Niveau, dann zumindest als bester Deutscher: 49,4 Sekunden trennten Lesser beim Start der Verfolgung vom Sieger Emil Hegle Svendsen. Am Ende belegte er Rang 14 - immerhin.

Mit dem Podest hatten die Deutschen abermals nichts zu tun. Seine dritte Gold-Medaille holte Svendsen vor Martin Fourcade aus Frankreich und Anton Shipulin aus Russland. Für Andreas Birnbacher, den eigentlich besten deutschen Biathleten in diesem Winter, reichte es zu Rang 22 - das schlechteste deutsche Resultat an diesem Tag.

Erik Lesser stand schon einmal im Mittelpunkt in dieser Saison: Ganz am Anfang, als die deutschen Teams zeigen mussten, wie sie ohne ihre jahrelangen Erfolgsgaranten Magdalena Neuner und Michael Greis zurechtkommen würden, war Lesser zur Stelle. Beim Auftakt in Östersund wurde Lesser als bester Deutscher Dritter im Einzel. Obwohl sich die deutschen Hoffnungen vor der Weltmeisterschaft eher auf Birnbacher konzentrierten: Bei seinem WM-Debüt sorgt bislang Lesser für die besten Resultate.

Svendsen siegt im Fotofinish

Als bester Deutscher ging er ins Verfolgungsrennen, nach Platz zwölf im Sprint. Diesen Titel verlor er jedoch bei seinem ersten Besuch am Schießstand. Als Lesser ihn wieder verließ, stand eine Strafrunde an - Birnbacher, Arnd Peiffer und Simon Schempp blieben allesamt fehlerfrei. Für Lesser ging es beim Stehendschießen mit den Fehlern weiter und es drängte sich die Erkenntnis ins Bewusstsein: Auch Lesser würde an diesem Sonntag mit den Medaillenrängen nichts zu tun haben.

Schempp zeigte im deutschen Team die beste Leistung am Schießstand, mit einem Fehler wurde er 18. Arnd Peiffer war mit drei Fehlern ähnlich glücklos wie Birnbacher, reihte sich am Ende aber noch vor ihm ein. So konnte Lesser die Kollegen allesamt wieder überholen.

Svendsen lief derweil lange sein eigenes Rennen, war am Schießstand nicht zu bezwingen - bis zum letzten Durchgang. Da musste der Norweger tatsächlich in die Strafrunde und es entwickelte sich ein spannendes Finale, das am Ende erst durch ein Fotofinish entschieden wurde.

Fourcade warf sich ehrgeizig ins Ziel, doch die Monitore waren gegen den Franzosen: Als Nummer eins tauchte zum dritten Mal bei dieser WM der Name Svendsen auf.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Ein Platz in den Top 15 ist super, was will ich mehr", sagte Lesser, "da kann ich mir heute Abend ein Bierchen genehmigen." Beim ersten Schießen habe er einen "Knick in der Optik" gehabt, dann spricht er noch von Anfängerfehlern. Aber das Laufen, das habe gepasst, "der Ski war phänomenal". Die vier Fehler außer Acht gelassen wäre Lesser an diesem Tag tatsächlich unter die Top Ten gekommen - er lieferte die siebtbeste Zeit.

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