Biathlon-Sprint in Hochfilzen:Hinz läuft in die Weltelite

BMW IBU World Cup Biathlon Hochfilzen - Day 1

Bestes Weltcuprennen ihrer Karriere: Die deutsche Biathletin Vanessa Hinz fährt in Hochfilzen am Ende überraschend auf Platz sechs.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Die deutschen Biathletinnen überraschen in Österreich und erreichen drei Top-Ten-Platzierungen. Die Basketballer des FC Bayern München gewinnen ihr letztes Heimspiel in der Euroleague. Der niederländische Verband wird die Eisschnelllauf-EM im russischen Tscheljabinsk nicht boykottieren.

Biathlon, Hochfilzen: Biathletin Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) hat zum Auftakt des Weltcups in Hochfilzen/Österreich ihre gute Frühform bestätigt, Miriam Gössner hingegen einen herben Dämpfer erlebt. Während Hildebrand im Sprint über 7,5 km als Fünfte erneut das beste Resultat des Deutschen Skiverbandes (DSV) lieferte, verpasste Gössner nach vier Schießfehlern als 93. sogar die Verfolgung am Sonntag. Strahlen durften dafür andere - Hildebrand zum Beispiel. Beim zweiten Saisonerfolg der Gesamtweltcupführenden Kaisa Mäkäräinen (Finnland/1) verhinderte nur ein Schießfehler ihren erstmaligen Sprung auf das Podest. "Ich denke, dass ich im Sommer, was das Läuferische angeht, einen großen Schritt gemacht habe. Die Ergebnisse sprechen ja für sich", sagte die 27-Jährige im ZDF.

Zweitbeste Deutsche war überraschend die fehlerfreie Vanessa Hinz (Schliersee), die als Sechste ihr bestes Weltcup-Resultat verbuchte und gleichzeitig die WM-Norm erfüllte. Dies gelang zudem Franziska Preuß (Haag/2) mit ihrem zehnten Platz. Luise Kummer (Frankenhain/1) qualifizierte sich als 23. ebenso wie Karolin Horchler (Clausthal-Zellerfeld/2) auf dem 58. Rang für die Verfolgung der besten 60 Athletinnen. Fortgesetzt wird der Weltcup im Pillerseetal noch am Freitag mit dem Sprint der Männer, ehe am Samstag die ersten Staffelrennen des nacholympischen Winters auf dem Programm stehen. Den Abschluss bilden am Sonntag die Verfolger.

Basketball, Euroleague: Die Basketballer des FC Bayern München haben ihr letztes Heimspiel in der Euroleague gewonnen. Der bereits im Vorfeld aus der europäischen Königsklasse ausgeschiedene deutsche Meister schlug am Donnerstagabend vor eigenem Publikum den polnischen Landeschampion Turow Zgorzelec mit 95:89 (38:46). Mit einer gelungenen Aufholjagd im letzten Viertel stimmten die Bayern ihre Fans am vorletzten Vorrunden-Spieltag zumindest ein wenig versöhnlich. Überragender Werfer bei den Gastgebern war Dusko Savanovic mit 31 Punkten. Heiko Schaffartzik stellte vor 5047 Zuschauern mit vier verwandelten Freiwürfen in der Schlussphase den zweiten Erfolg sicher und kam auf 15 Punkte. Nach nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen hatten die Bayern ihre Chancen auf die Zwischenrunde bereits in der vergangenen Woche verspielt und treten stattdessen im neuen Jahr im Eurocup an. Der abschließende Euroleague-Auftritt am 19. Dezember bei Fenerbahce Istanbul ist sportlich ebenfalls ohne Bedeutung.

Formel 1, Strecken: Katar muss wegen des Widerstands seiner arabischen Nachbarn vorerst auf ein Formel-1-Rennen verzichten. Nach Angaben von Chefvermarkter Bernie Ecclestone sind die jüngsten Bemühungen Katars um die Ausrichtung eines Grand Prix bislang am Veto von Bahrain und Abu Dhabi gescheitert, die bereits Gastgeber für die Königsklasse sind. "Als das Angebot für dieses Rennen kam, habe ich die Leute dort zusammengebracht und gesagt: Könnt Ihr das unter euch regeln? Es ist ihnen nicht gelungen", zitierten britische Medien Ecclestone am Freitag. Bahrain habe sich als erster Formel-1-Gastgeber in der Region seinerzeit ein Vetorecht gegen weitere Rennen in der Nachbarschaft ausbedungen. Später habe sich das Königshaus aber mit Abu Dhabi darauf verständigt, dass auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein Grand Prix ausgerichtet werden darf. Nun lockt auch Katar im Zuge seiner wachsenden Bemühungen um Top-Sportereignisse die Formel 1. Im Gespräch ist ein Rennen auf dem Losail International Circuit. Dort fährt bereits die MotoGP. Als Alternative nannte Ecclestone jüngst auch ein Stadtrennen in Doha. Ohne die Zustimmung aus Bahrain und Abu Dhabi könne er diese Pläne jedoch nicht weiter verfolgen, erklärte der 84-Jährige nun.

Eisschnelllauf: Der niederländische Verband KNSB wird die Eisschnelllauf-EM im russischen Tscheljabinsk Mitte Januar nicht boykottieren. Das gab der Verband nach einer Sitzung mit den Trainern der kommerziellen Teams in Heerenveen bekannt. Wie der Weltverband ISU sei auch der KNSB der Ansicht, dass man Sport und Politik nicht vermenge solle, erklärte KNSB-Sportdirektor Arie Koops. Wegen der Politik Russlands im Ukraine-Konflikt hatte Jan van Veen, der Trainer der niederländischen Team-Olympiasieger, einen Boykott empfohlen. Die Olympiasiegerinnen Ireen Wüst und Marrit Leensra hatten Sympathie für den Vorstoß erkennen lassen. Das Oranje-Team für die Europameisterschaft am 10. und 11. Januar wird erst nach der nationalen Mehrkampfmeisterschaft am 27. und 28. Dezember in Heerenveen nominiert. Verbandsfunktionär Koops betonte, der KNSB sei durchaus für Diskussionen offen. Gesellschaftliche Werte müssten bei der Auswahl der Wettkampforte berücksichtigt werden. "Individuelle Neigungen und Gefühle eines Athleten, Trainers oder Betreuers wird der KNSB immer respektieren, auch wenn sie deshalb auf Teilnahmen verzichten", sagte Koops.

Segeln, Sperre: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Sperre für den niederländischen America's-Cup-Segler Dirk de Ridder von drei auf anderthalb Jahre reduziert. Dies teilte das in Lausanne ansässige oberste Sportgericht am Donnerstag mit. Zunächst war im April sogar von einer fünfjährigen Sperre durch den Weltseglerverband ISAF die Rede gewesen. Der Segler hatte gegen die Sanktion Einspruch beim CAS eingelegt. De Ridder zählte im vergangenen Jahr zu einer Gruppe von Seglern und Mitarbeitern in Larry Ellisons America's-Cup-Rennstall Oracle Team USA, die in Folge einer unerlaubten Bootsmanipulation bei den Vorregatten zur 34. Cup-Auflage für die Cup-Regatta gesperrt, teilweise gesperrt oder verwarnt wurden. Der CAS verurteilte zwar das Verhalten von de Ridder und sah die ISAF auch als befugt an, dafür eine Strafe auszusprechen. Die dreijährige Sperre sei angesichts der Umstände des Falls und vorheriger Strafen bei vergleichbaren Vergehen jedoch zu hoch gewesen.

Eishockey, NHL: Die Eishockey-Nationalspieler Dennis Seidenberg und Tobias Rieder haben in der nordamerikanischen Profiliga NHL jeweils Niederlagen einstecken müssen. Verteidiger Seidenberg (33) verlor mit den Boston Bruins gegen die Chicago Blackhawks 2:3, Rieder (21) und seine Arizona Coyotes hatten beim 1:5 gegen die Nashville Predators keine Chance. Seidenberg, der 22:36 Minuten auf dem Eis stand, ist mit den Bruins Achter in der Eastern Conference (31 Punkte). Rieder bekam 13:39 Minuten Eiszeit. Die Coyotes bleiben mit 23 Zählern Vorletzter im Westen.

Basketball, NBA: Ohne ihren Superstar LeBron James haben die Cleveland Cavaliers das Ende ihrer Siegesserie in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA hinnehmen müssen. James musste das 94:103 bei den Oklahoma City Thunder wegen Schmerzen im linken Knie von der Bank mitansehen. Es war die erste Niederlage für Cleveland nach zuvor acht Siegen in Folge. Topscorer Russell Westbrook (26 Punkte) und MVP Kevin Durant (19) sorgten für den vierten Sieg der Thunder nacheinander. Für die Cavs traf Kyrie Irving (20) trotz einer schwachen Wurfquote am besten. Oklahoma liegt nach einem schwachen Start mit nun neun Siegen im Westen auf Platz zwölf. Cleveland ist Vierter im Osten.

Fußball, Borussia Dortmund: Weltmeister Roman Weidenfeller muss sich beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund bis zum Ende der Hinserie weiter mit der Reservistenrolle begnügen. "Sollte nichts passieren, wird Mitch Langerak die letzten drei Spiele bekommen" , sagte Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag. Die Entscheidung zugunsten der bisherigen Nummer 2 sei jedoch nicht "für die Ewigkeit. Im neuen Jahr geht dann alles von vorne los. Roman hat bereits angefangen zu kämpfen."

Klopp sieht nach den Spielen gegen Hoffenheim und Anderlecht keine Veranlassung, seinen vieldiskutierten Torwartwechsel zu überdenken. Weidenfeller habe die Entscheidung professionell aufgenommen. "Ich hatte mit Roman ein sehr gutes Gespräch, wie es nicht anders zu erwarten war. Wir arbeiten seit über sechs Jahren sehr gut zusammen", sagte Klopp. Damit wird Langerak auch in der Partie am Samstag bei Hertha BSC das BVB-Tor hüten.

Fußball, Lukas Podolski: Fußball-Weltmeister Lukas Podolski vom FC Arsenal hat einen möglichen Wechsel in der bevorstehenden Transferperiode weiter offen gelassen. "Wenn sich bis Ende Januar nichts tut, gebe ich weiter für Arsenal Gas. Denn eigentlich fühle ich mich im Verein und in London sehr wohl", sagte der Nationalspieler dem Express. Podolski hatte in der Vergangenheit zu geringe Einsatzzeiten in London beklagt und liebäugelt daher mit einem Abschied.

Auch durch seine beiden Treffer im Champions-League-Spiel des FC Arsenal am Dienstag bei Galatasaray Istanbul (4:1) sieht er seine Situation beim Premier-League-Club unverändert. Er habe sich gefreut, einfach wieder einmal von Beginn an spielen zu können. Dass Coach Arsène Wenger in der Türkei auf einige Stammkräfte verzichtet hatte und Podolski daher die Einsatzchance bekam, ist dem ehemaligen Kölner bewusst: "Ich bin erfahren genug, dies einschätzen zu können." Zwischen ihm und Wenger herrsche keine Sprachlosigkeit: "Ich war beim Trainer im Büro. Wir haben offen über meine Situation geredet. Ich kann seine Sicht verstehen, er die meine. Dass meine Situation nicht gut ist, weiß jeder", sagte Podolski.

Fußball, Christoph Kramer: Fußball-Weltmeister Christoph Kramer hat sich mit deutlichen Worten gegen Kritik von Berti Vogts zur Wehr gesetzt. "Was soll ich mich mit einem beschäftigen, der vor vierzig Jahren mal gegen den Ball getreten hat. Wenn es jetzt einer wäre, der irgendwie wichtig ist, würde mich das beschäftigen. Aber so ...", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach der Bild.

Vogts, als Profi Weltmeister (1974) und als Trainer Europameister (1996), hatte in der "Rheinischen Post" über einen Leistungsabfall von Kramer seit dem WM-Triumph der DFB-Elf in Brasilien geklagt: "Er hat herzlich wenig zum WM-Titel beigetragen. Ich kann nicht verstehen, warum es für solche Spieler noch Freibriefe gibt. Ich hätte ihm einen Trainer wie Hennes Weisweiler gewünscht, da hätte er einen schweren Stand gehabt." Auf diese Bemerkung des ehemaligen Borussia-Profis Vogts reagierte der aktuelle Mönchengladbacher Coach Lucien Favre mit einem Lächeln: "Ich kann über Christoph nur Positives sagen."

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