Biathlon:Olympia-untauglich

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Der deutsche Biathlet Arnd Pfeiffer befürchtet für die Olympischen Winterspiele im nächsten Jahr in Pyeongchang schlechte Bedingungen. (Foto: Vidar Ruud/AFP)

Nach dem Weltcup-Wochenende in Südkorea übt Arnd Peiffer Kritik an Pyeongchang. Für Olympia 2018 rechnet er mit dem Schlimmsten - unter anderem einem Lagerkoller.

Der einzige deutsche Biathlet mit doppelter Pyeongchang-Erfahrung befürchtet das Schlimmste. "In jedem Wald-und-Wiesen-Rennen hat man bessere Bedingungen", schimpfte Arnd Peiffer im ARD-Hörfunk nach dem Olympia-Test am vergangenen Wochenende. "Ich gehe davon aus, dass es im nächsten Jahr auch so schlecht ist, weil es vor acht Jahren auch so schlecht war", fügte der Mixed-Weltmeister hinzu und legte im ARD-Fernsehen weiter nach: "Der Standort ist nicht unbedingt geeignet für Wintersport."

Peiffer war als Einziger des aktuellen deutschen Biathlon-Teams schon bei der WM 2009 dabei, die an Kuriositäten, Pannen und Peinlichkeiten kaum zu überbieten war. Der 29-Jährige fürchtet nicht nur ähnliche Kapriolen, sondern auch einen Lagerkoller angesichts der widrigen Umstände bei den Olympischen Winterspielen im nächsten Jahr: "Dann hat man nach zwei Wochen dermaßen die Schnauze voll, dass man nur noch nach Hause will. Das ist schade, wenn das bei Olympischen Spielen der Fall ist. Da würde man gerne sagen: Mensch, das war jetzt 'ne richtig coole Zeit. Und nicht: Zum Glück ist das vorbei."

Das Gefühl für Biathlon in Südkorea hat Laura Dahlmeier dank ihrer beiden Siege in Pyeongchang gefunden. "Der Schießstand taugt mir super", sagte die 23-Jährige. Aber auch die siebenmalige Weltmeisterin sieht den Standort kritisch: "Wir laufen auf einem Golfplatz, und man sieht mehr Golfplatz als Biathlon-Stadion", sagte sie im ARD-Hörfunk. Für ein Weltcuprennen sei das in Ordnung: "Für Olympische Winterspiele finde ich es krass, weil es genügend Orte gibt, wo Wintersport Tradition hat, jahrelang praktiziert wird, wo die besten Stadien sind." Peiffer sagte noch den bemerkenswerten Satz: "Olympia ist nicht unbedingt für Athleten gemacht."

© SZ vom 07.03.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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