Biathlon in Ruhpolding:Eder schlägt Fourcade in der Verfolgung

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Seltenes Bild: Der Österreicher Simon Eder jubelt über einen Weltcup-Sieg im Biathlon. (Foto: AFP)

Der Österreicher rettet vier Sekunden auf den favorisierten Franzosen ins Ziel. Die deutschen Handballer gewinnen auch ihr zweites EM-Testspiel. Julia Görges und Angelique Kerber verlieren ihre Endspiele.

Biathlon, Ruhpolding: Die deutschen Biathleten haben beim Weltcup in Ruhpolding auch in der Verfolgung das Podium klar verfehlt. In Abwesenheit des erkrankten Simon Schempp lief Andreas Birnbacher über 12,5 km als bester DSV-Athlet auf den 15. Platz. Der 34-Jährige erlaubte sich bei vier Schießeinlagen zwei Fehler und hatte im Ziel 1:07,2 Minuten Rückstand auf Sieger Simon Eder. Der Österreicher setzte sich mit einem Schießfehler vor dem Gesamtweltcup-Führenden Martin Fourcade aus Frankreich (+4,2 Sekunden/2) und Michal Slesingr aus Tschechien (+5,1/0) durch. "Das war definitiv kein Spaß, das war ein Kampf vom ersten Meter bis ins Ziel", sagte Birnbacher völlig ausgelaugt: "Ich hoffe, dass ich mich bis Sonntag erhole. Dann greifen wir wieder an." Zweitbester Deutscher war als 28. der frühere Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer. Die beiden Staffel-Weltmeister Erik Lesser und Daniel Böhm hatten die Chancen auf eine vordere Platzierung bereits im Sprint vergeben. Lesser erreichte als 34. das Ziel, Böhm auf Platz 37.

Handball, Nationalmannschaft: Die deutschen Handballer haben auch ihr zweites Testspiel in Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Polen gewonnen. Sechs Tage vor EM-Beginn bezwang der WM-Siebte in Kassel Island mit 26:25 (15:13). Vor 4300 Zuschauern war Christian Dissinger mit acht Treffern bester deutscher Torschütze. Zudem überzeugten Steffen Fäth und Hendrik Pekeler mit je sechs Toren. Das erste Testspiel hatte die Auswahl des Deutschen Handballbundes am vergangenen Dienstag mit 37:30 gegen Tunesien gewonnen. Am Sonntag spielt die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson in Hannover erneut gegen Island.

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Von Birgit Schönau

Tennis: Angelique Kerber hat das Endspiel des WTA-Turniers in Brisbane klar verloren. Die Weltranglisten-Zehnte unterlag am Samstag der Weißrussin Victoria Asarenka 3:6, 1:6. Gegen die ehemalige Weltranglisten-Erste stand Kerber besonders wegen ihrer Aufschlagschwäche auf verlorenem Posten: Sie kassierte fünf Breaks und geriet mit 27 vermeidbaren Fehlern früh auf die Verliererstraße. Nach 74 Minuten stand Kerbers Niederlage fest. Die 27-Jährige aus Kiel stand zum 18. Mal in einem WTA-Finale und strebte den achten Titel ihrer Tennis-Karriere an. Gegen Asarenka hat Kerber nun alle sechs Vergleiche verloren.

Auch Julia Görges hat ihr erstes WTA-Finale seit knapp vier Jahren verloren. Die 27 Jahre alte Tennisspielerin aus Bad Oldesloe unterlag am Samstag im neuseeländischen Auckland der Amerikanerin Sloane Stevens 5:7, 2:6. Zuletzt hatte es die Weltranglisten-50. im Februar 2012 in Dubai in das Endspiel eines WTA-Turniers geschafft.Trotz der Niederlage feierte Görges einen gelungenen Einstand ins Tennisjahr, das vom 18. Januar bei den Australien Open in Melbourne seinen ersten Höhepunkt hat. "Eine großartige Woche endete mit einer Feier in einer Wäscherei", twitterte sie und stieß dort mit ihrem Team auf die starke Turnierleistung an.

Tennis, Hopman Cup: Australiens Tennis-Team hat erstmals seit 17 Jahren wieder den Hopman Cup gewonnen. Das Team Australia Green mit Nick Kyrgios und Daria Gavrilova setzte sich bei der inoffiziellen Mixed-Weltmeisterschaft in Perth im Finale gegen die Ukraine durch. Die erst vor kurzem eingebürgerte gebürtige Russin Gavrilova gewann ihr Einzel gegen Jelina Switolina 6:4, 7:6 (8:6). Nach dem 6:3, 6:4 von Kyrgios über Alexander Dolgopolow stand Australiens Erfolg bereits vor dem Mixed fest. 1999 hatten Mark Philippoussis und Jelena Dokic zuletzt den Hopman Cup für Australien gewonnen. Das deutsche Team mit Alex Zverev und Sabine Lisicki scheiterte in der Vorrunde mit einer Bilanz von 1:2-Siegen.

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Bob, Weltcup: Weltmeister Maximilian Arndt hat beim Viererbob-Weltcup in Lake Placid seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Mit seiner Crew Martin Putze, Ben Heber und Kevin Korona setzte sich der Oberhofer nach zwei Läufen in 1:49,70 Minuten mit 0,28 Sekunden Vorsprung gegen den Russen Alexander Kasjanow durch und wiederholte seinen Vorjahreserfolg. Dritter wurde der Kanadier Justin Kripps. Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich, der im Training mit dem großen Schlitten gestürzt war und den dabei an der Schulter verletzten Candy Bauer ersetzen musste, landete auf Rang sechs. Vize-Weltmeister Nico Walther, der am Vortag im kleinen Schlitten Zweiter wurde, musste aufgrund einer Verletzung am linken Beuger im Sitzen starten und kam immerhin auf Rang 13.

Skilanglauf, Tour de Ski: Die "ewige Zweite" Heidi Weng hat auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski der Langläufer ihren ersten Weltcup-Sieg geschafft. Nach zuvor 14 zweiten Plätzen gewann die 24-Jährige am Samstag im italienischen Val di Fiemme den Klassik-Massenstart über zehn Kilometer. Beste Deutsche war Stefanie Böhler, die mit 1:45,6 Sekunden Rückstand auf Rang 16 landete. In der Gesamtwertung baute die Führende Ingvild Flugstadt Östberg (2./+0,8) ihren Vorsprung auf die drittplatzierte Topfavoritin Therese Johaug (beide Norwegen/+6,8) erneut leicht aus. Die Sprint-Spezialistin geht nun mit 38,4 Sekunden Vorsprung in die traditionelle Bergverfolgung auf die Alpe Cermis, mit der die 10. Ausgabe der Tour de Ski am Sonntag (14.00 Uhr/Eurosport) endet.

Bei den Männern steht der Norweger Martin Johnsrud Sundby vor seinem dritten Gesamtsieg in Serie. Der Weltcupführende gewann auf der vorletzten Etappe den Massenstart in der klassischen Technik und geht nun mit einem komfortablen Vorsprung in den Schlussanstieg am Sonntag (15:40 Uhr). Bester Deutscher war Jonas Dobler auf Rang 15 (+49,5 Sekunden). Die Norweger bewiesen derweil einmal mehr ihre derzeitige Ausnahmestellung im Weltcup und liefen mit insgesamt sechs Athleten in die Top 10.

Leichtathletik: Im Zuge des Korruptions- und Dopingskandals in der Leichtathletik hat die Ethikkommission des Weltverbandes IAAF zwei russische Ex-Funktionäre und den Sohn des ehemaligen IAAF-Bosses Lamine Diack lebenslang gesperrt.

Russlands ehemaliger IAAF-Schatzmeister und Ex-Verbandschef Walentin Balachnitschew sowie der russische Ex-Cheftrainer Alexej Melnikow und Diack junior wurden der Annahme von Schmiergeldern durch gleichzeitige systematischen Vertuschung von Dopingfällen für schuldig befunden. Gegen den früheren Anti-Doping-Direktor Gabriel Dollé wurde eine fünfjährige Sperre verhängt.

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