Biathlon :Der Hammer von Hochfilzen

Biathlon : Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt stehen beim Verfolgsungsrennen in Hochfilzen vorn: Für Dahlmeier ist es der dritte Einzelsieg ihrer Karriere.

Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt stehen beim Verfolgsungsrennen in Hochfilzen vorn: Für Dahlmeier ist es der dritte Einzelsieg ihrer Karriere.

(Foto: Kerstin Joensson/AP)

Nach den ersten drei Plätzen im Sprint laufen in der Verfolgung Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt auf die ersten Plätze. Miriam Gössner fällt ab, bekommt aber Sonderlob von Freund Felix Neureuther.

Am Ende scheiterte das perfekte Ergebnis an 6,5 Sekunden. Die Tschechin Gabriela Sukalova schob sich noch an Franziska Hildebrand vorbei auf den dritten Platz und verhinderte damit, dass an diesem Biathlon-Wochenende in Hochfilzen alles Zählbare an den Deutschen Skiverband ging. Auf den Plätzen eins und zwei: Laura Dahlmeier und Maren Hammerschmidt. Beim Sprint am Freitag standen in der Reihenfolge von eins bis drei Franziska Hildebrand, Hammerschmidt und Miriam Gössner auf dem Podest.

"Das ist ein Traum, ein perfekter Tag", sagte Dahlmeier nach ihrem dritten Weltcupsieg in einem Einzel-Rennen. Die Patenkirchenerin wollte nach ihrem sechsten Platz im Sprint "ganz vorne" landen. "Aber dass es so gut läuft, hätte ich nicht erwartet", sagte Dahlmeier, während Hammerschmidt ergänzte: "Das ist einfach Wahnsinn, einfach der Hammer. Ich kann das gar nicht beschreiben", beschrieb sie ihre Gefühlslage. "Ich habe schon in Östersund gemerkt, dass ich läuferisch mithalten kann. Und wenn es dann mit dem Schießen klappt, kann man auch ganz vorne landen", meinte die 26-Jährige.

Hammerschmidt läuft schlaflos auf Platz zwei

Bei der Verfolgung in Hochfilzen ging Dahlmeier als Sechste ins Rennen mit 25 Sekunden Rückstand. Insgesamt ein Schießfehler, geschossen im letzten Stehendanschlag, das reichte nicht mehr aus, um ihre sehr starke Lauf-Leistung kaputt zu machen. Dabei hatte Dahlmeier zuletzte wegen mehrerer Erkältungen nicht optimal trainieren können. Die Strecke in Hochfilzen gilt aber im Biathlon als vergleichsweise einfach, das kam ihr entgegen. Sie wollte schnell zur Spitze mit den drei Teamkameradinnen aufschließen. Das klappte, schon in der dritten Runde lag Dahlmeier an der Spitze.

Die Überraschung des Winters ist aber bisher Maren Hammerschmidt. Die ist auch schon 26, war 2008 mal Juniorenweltmeisterin, erkämpfte sich aber durch gute Leistungen erst in dieser Saison einen Platz im Weltcup. Und hat nun schon zwei zweite Plätze gesammelt. "Gar nicht gut" geschlafen hatte sie, nachdem sie im Sprint zum ersten Mal in ihrer Karriere auf das Podest gestürmt war. Dass sie dann im Jagdrennen permanent vorne vertreten war, machte die Situation auch nicht unbedingt leichter. "Da habe ich mir gedacht: Mist, was habe ich mir da eingebrockt", sagte die 26-Jährige: "Ich habe nicht gedacht, dass ich schon wieder auf dem Treppchen stehe. Das ist genial."

Neureuther freut sich mit seiner Freundin

Während Franziska Preuss nach einem beeindruckenden Auftritt vom 21. auf den elften Rang lief, fiel die Sprint-Dritte Miriam Gössner (Garmisch) wegen insgesamt vier Schießfehlern noch auf den 15. Platz zurück. Angesichts der schweren Zeit mit einer komplizierten Rückenverletzung, die hinter ihr liegt, aber kein Problem: "Wenn ich weiß, wo ich herkomme, muss ich damit einfach zufrieden sein", sagte die 25-Jährige. "Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Dass ihr das gelungen ist, das ist für mich viel, viel mehr wert als alle Siege zusammen. Definitiv", sagte ihr Freund Felix Neureuther nach seinem zweiten Platz im Slalom.

Die Verfolgungsrennen waren die letzten Einzelwettkämpfe im Pillerseetal. Am Sonntag stehen zum Abschluss des zweiten Weltcups im WM-Winter noch die Staffeln an (ab 11.15 Uhr), bei denen die DSV-Quartetts als amtierende Weltmeister zu den großen Sieganwärtern zählen.

Bei den Männern mischte Simon Schempp wieder mit. Der Sprintsieger duellierte sich lange Zeit mit Olypiasieger Martin Fourcade - verlor den Franzosen und den "Double-Hattrick" letztlich aber aus den Augen. "Es war ein ganz schönes Psychorennen, ging drunter und drüber. Ich bin zufrieden", sagte Schempp, der 2014 und 2015 in Antholz Doppelsiege aus Sprint und Verfolgung errungen hatte.

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