Biathlon:Bjørndalen verpasst Dopingtest

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Wird um Aufklärung gebeten: Der norwegische Biathlet Ole Einar Björndalen (links). (Foto: Getty Images)

Biathlet Ole Einar Bjørndalen verpasst eine Dopingkontrolle in Österreich. Ottmar Hitzfeld wird seinen auslaufenden Vertrag als Schweizer Nationaltrainer nicht verlängern. Barcelona verzichtet auf eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2022.

Biathlon, Dopingkontrolle: Der norwegische Biathlet Ole Einar Bjørndalen hat eine Dopingprobe in Österreich verpasst und soll nun für Klärung des Vorfalls sorgen. Dazu wurde der Rekord-Weltmeister nach Angaben des norwegischen Biathlon-Verbands von der Internationalen Biathlon Union aufgefordert. Laut norwegischem Verband hatte der sechsfache Olympiasieger Bjørndalen die Kontrolleure in Österreich nicht darüber informiert, dass er sein Training in Oslo für eine Woche verlängert und so über seinen Aufenthaltsort im Unklaren gelassen. So hatten die Inspektoren der Nationalen Anti-Doping-Agentur Österreichs Bjørndalen am 11. Oktober in seinem Wohnort Obertillach vergeblich versucht zu erreichen, teilte der Verbandssprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur AP mit. Bjørndalen bedauerte den Vorfall. So etwas "sollte nicht passieren und wurde durch meine Schlampigkeit verursacht", sagte der 39-Jährige der norwegischen Zeitung Verdens Gang.

Tennis, Männer: Tommy Haas hat beim Hallen-Tennisturnier in Wien den Einzug in das Viertelfinale geschafft. Der 35-Jährige setzte sich am Donnerstag in zwei umkämpften Sätzen mit 7:5, 7:6 (10:8) gegen den slowakischen Qualifikanten Miloslav Mecir durch, Sohn des gleichnamigen früheren Tennisprofis. Der an Position zwei gesetzte Haas trifft in der nächsten Runde der ATP-Veranstaltung auf Radek Stepanek aus Tschechien, gegen den er bislang eine ausgeglichene Bilanz von 3:3 aufweist. Die Hartplatz-Veranstaltung in der österreichischen Hauptstadt ist mit 571.755 Euro dotiert.

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Von Guido Schröter

Fußball, Schweiz: Ottmar Hitzfeld hört nach der Weltmeisterschaft als Schweizer Nationaltrainer auf. Wie der Schweizerische Fußball-Verband am Donnerstag mitteilte, will der 64-Jährige seinen 2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Hitzfeld sprach von der "schwierigsten Entscheidung meiner Trainer-Laufbahn". Der frühere Erfolgscoach von Borussia Dortmund und Bayern München hatte die Eidgenossen zur WM-Endrunde in Brasilien geführt. Er trainiert die Schweiz seit 2008.

Olympia, Winterspiele 2022: München hat bei einer möglichen Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 einen Kontrahenten weniger. Die katalanische Metropole Barcelona, Austragungsort der Sommerspiele 1992, wird nach Aussage von Bürgermeister Xavier Trias auf eine Kandidatur verzichten. Trias sagte dem Sender Catalunya Radio, bei einem Besuch beim neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach sei ihm geraten worden, auf eine Bewerbung für 2022 zu verzichten und diese erst für 2026 in Erwägung zu ziehen. Zudem erklärte Trias: Man könne sich in Zeiten, in denen staatliche Gelder gekürzt würden, "nicht für Olympia bewerben". Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude sieht in dem Verzicht von Barcelona eine weitere Verbesserung der Chancen der bayerischen Landeshauptstadt. Er spach in diesem Zusammenhang von einer "günstigen Bewerber-Konstellation".

Auch Barcelona wäre der erste Gastgeber für Sommer- und Winterspiele gewesen. Ude erneuerte seine Hoffnung, dass "wir bei den anstehenden Bürgerentscheiden ein positives Votum bekommen". Am 10. November wird in München, Garmisch-Partenkirchen, im Landkreis Traunstein sowie in Berchtesgaden über eine Olympiabewerbung abgestimmt. Nur bei einem "4:0" soll sie weiter verfolgt werden. In München machte sich am Donnerstag im Beisein des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, der zukünftig auch für den Sport zuständig sein wird, der Bayerische Landessport-Verband (BLSV) für die Spiele stark. "Wir haben eine perfekte Bewerbung, sie sollte alle anderen überragen", sagte Präsident Günther Lommer. Die Frist zur Anmeldung beim IOC endet am 14. November. Almyty in Kasachstan will sich bewerben, die norwegische Hauptstadt Oslo nach einem positiven Bürgerentscheid ebenso. Interesse hatten auch das schon mehrfach gescheiterte schwedische Östersund, Lwiw in der Ukraine sowie das polnische Krakau bekundet.

FC Basel, Strafe: Wegen einer Greenpeace-Aktion hat die Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union Uefa den FC Basel mit einer Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro belegt. Nach Uefa-Angaben hatte der Schweizer Club in der Champions-League-Partie gegen den FC Schalke 04 (0:1) am 1. Oktober nicht ausreichend für Ordnung gesorgt. Greenpeace-Aktivisten hatten sich in der 5. Spielminute vom Dach des St.-Jakob-Parks abgeseilt. Mit einem riesigen Transparent protestierte die Umweltorganisation gegen den russischen Uefa- und Schalke-Sponsor Gazprom wegen Bohrungen in der Arktis. Die Aktion hatte eine rund fünfminütige Spielunterbrechung verursacht.

Tennis, Frauen: Andrea Petkovic aus Darmstadt ist beim Tennisturnier in Luxemburg im Achtelfinale ausgeschieden. Einen Tag nach ihrem erfolgreichen Kraftakt gehen die Kanadierin Eugenie Bouchard musste sich die 26-Jährige am Donnerstag der Italienerin Karin Knapp 5:7, 5:7 geschlagen geben. Die WTA-Veranstaltung ist mit 235.000 Dollar dotiert.

Formel 1, Valencia: Die spanische Hafenstadt Valencia hat sich von der Formel 1 nach nur fünf Rennen definitiv verabschiedet. "Wir können die Veranstaltung von Autorennen der Formel 1 nicht aufrechterhalten, weil wir bei der Verwendung staatlicher Gelder andere Prioritäten haben", sagte der Chef der valencianischen Regionalregierung, Alberto Fabra, dem regionalen Fernsehen. Die Region müsse auch nicht die Strafe von 54 Millionen Euro zahlen, die bei einem vorzeitigen Vertragsausstieg eigentlich fällig wäre. Formel-1-Chef Bernie Ecclestone habe in Verhandlungen mit der Regierung darauf verzichtet, sagte Fabra nach Medienberichten vom Donnerstag. Allerdings werde Valencia bestimmte Materialien, die zur Herrichtung des Rennkurses im Hafengelände der Stadt verwendet wurden, an die WM-Veranstalter abtreten. Auf dem Stadtkurs fand von 2008 bis 2012 der Große Preis von Europa statt. Der dreifache Weltmeister Sebastian Vettel (Heppenheim) hatte hier zweimal gewonnen. Aufgrund finanzieller Probleme wurde 2012 ein jährlicher Wechsel zwischen Valencia und Barcelona als Ausrichter des Großen Preises von Spanien in Erwägung gezogen. Laut Fabra scheiterte das Vorhaben jedoch am Einspruch der Regierung in Katalonien. Valencia machte mit der Formel 1 Verluste in Höhe mehrerer Millionen.

Basketball, Euroleague: Der deutsche Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg ist mit dem fest eingeplanten Heimsieg in die Euroleague gestartet. Die Oberfranken besiegten am Mittwochabend Straßburg IG mit 84:70 (43:29). Vor 6800 Zuschauern waren Jamar Smith (19 Punkte), Anton Gavel (16) und Sharrod Ford (11) die erfolgreichsten Werfer. Beim französischen Vizemeister zielte Alexis Aljinca (19) am besten. Nächster Gegner der Oberfranken in der schwierigen Gruppe B ist Real Madrid. Die ersten vier von sechs Teams ziehen in die Zwischenrunde (Top 16) ein, die das erklärte Ziel der Bamberger ist. "Es war eine sehr gute Leistung unserer Mannschaft, die beste der Saison. Wir haben über weite Strecken hervorragend verteidigt", kommentierte Manager Wolfgang Heyder. Nach dem holprigen Ligastart mit zwei Niederlagen und zwei Siegen brauchte Bamberg auch in der Basketball-Königsklasse einige Anlaufzeit. 16:21 lagen die Gastgeber nach zehn Minuten zurück, überholten im starken zweiten Viertel aber mit einem 23:3-Lauf. Auf bis zu 21 Punkte zogen die Bamberger davon. Gegen Straßburg IG konnte die Mannschaft bereits in ihrer ersten Euroleague-Saison 2005/06 beide Spiele gewinnen.

Basketball, NBA: Zwei Wochen vor dem Saisonstart in der NBA steht Basketball-Nationalspieler Tim Ohlbrecht wieder ohne Club da. Die Philadelphia 76ers lösten den Vertrag mit dem Center auf, wie Ohlbrechts deutscher Medienberater am Mittwoch bestätigte. Der 25-Jährige war erst im Sommer nach Philadelphia gewechselt, hatte dort aber lediglich einen nicht garantierten Kontrakt erhalten. In der Vorbereitung wurde der ehemalige Bamberger von den 76ers lediglich einmal eingesetzt, zuletzt saß er dreimal in Serie nur auf der Ersatzbank. In der Saison zuvor war Ohlbrecht bei den Houston Rockets zu drei Kurzeinsätzen gekommen. Nun scheint eine Rückkehr nach Europa am wahrscheinlichsten. Vorerst steht Ohlbrecht für 48 Stunden auf der sogenannten Waiver-Liste. Alle NBA-Clubs können ihn zwei Tage lang für jene Konditionen verpflichten, zu denen er zuletzt bei den Rockets unter Vertrag stand. Danach ist der gebürtige Wuppertaler Free Agent und kann frei über ein neues Arbeitspapier verhandeln. "Natürlich bin ich enttäuscht. Aber ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe meine Leistung angeboten", sagte Ohlbrecht am Mittwoch "bild.de". Dass er sich aber selbst in Philadelphia nicht durchsetzen konnte, stimmt bedenklich. Die 76ers dürften in der am 29. Oktober beginnenden Spielzeit zu den schlechtesten Teams der nordamerikanischen Basketball-Profiliga zählen. Eine Zukunft Ohlbrechts in der NBA ist daher sehr unwahrscheinlich. Damit stehen noch vier deutsche Nationalspieler in der besten Basketball-Liga der Welt unter Vertrag. Neben Superstar Dirk Nowitzki bei den Dallas Mavericks und Shootingstar Dennis Schröder bei den Atlanta Hawks gehören noch Chris Kaman und Elias Harris bei den Los Angeles Lakers zum Kader. Harris hat wie Ohlbrecht einen nicht garantierten Vertrag. Der 24-Jährige kommt bislang in der Vorbereitung aber anders als Ohlbrecht regelmäßig zum Einsatz.

2. Liga, Fortuna Düsseldorf: Zweitligist Fortuna Düsseldorf muss auf Aristide Bancé verzichten. Der Angreifer zog sich im Playoff-Spiel der WM-Qualifikation zwischen Burkina Faso und Algerien einen Unterarmbruch zu. Bancé musste bereits wegen eines älteren Bruchs mit Schiene spielen. Die neue Fraktur hat er sich nun an einer anderen Stelle zugezogen. Mit Hilfe eines Gipsverbandes soll er bald wieder ins Training einsteigen.

Fußball, WM-Qualifikation: Der polnische Fußballverband hat am Mittwoch die Trennung von Nationaltrainer Waldemar Fornalik (50) vollzogen. Diese Entscheidung gab Verbands-Chef Zbigniew Boniek einen Tag nach dem 0:2 in der WM-Qualifikation gegen England in London bekannt. Der EM-Gastgeber von 2012 hatte das WM-Ticket unter Fornalik, der nur ein gutes Jahr im Amt war, verpasst. Auch Kroatien hat einen neuen Trainer: Der ehemalige Bundesligaprofi Niko Kovac soll die kroatische Fußball-Nationalmannschaft zur WM 2014 nach Brasilien führen. Der Vorstand des kroatischen Verbandes nahm am Mittwoch auf Vorschlag des Präsidenten Davor Suker das Rücktrittsangebot von Igor Stimac an und ernannte den 42 Jahre alten U21-Nationaltrainer Kovac zu dessen Nachfolger - zumindest für die WM-Play-offs am 15. und 19. November.

Handball, Nationalmannschaft: Uwe Gensheimer (26) steht vor seinem Comeback in der deutschen Nationalmannschaft. Bundestrainer Martin Heuberger nominierte Deutschlands Handballer des Jahres für den Supercup in Bremen und Hamburg (1. bis 3. November). Für den Linksaußen von den Rhein-Neckar Löwen werden die Spiele gegen Rekord-Europameister Schweden, Ägypten und Polen die ersten Einsätze für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) seit knapp einem Jahr sein. Die WM zu Beginn des Jahres und die entscheidenden Spiele in der EM-Qualifikation hatte er wegen eines Achillessehnenrisses verpasst. "Die Zuschauer erwarten beim Supercup ein starkes DHB-Team, deshalb haben wir den Anspruch, für dieses Turnier die bestmögliche Mannschaft aufzubieten"Angepeiltes Ziel ist der Turniersieg: "Das ist eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zur WM-Quali im nächsten Jahr", sagte Heuberger.

Fußball, FC Barcelona: Der FC Barcelona bricht mit der alten Vereinstradition, Kinder unter sieben Jahren gratis zu den Spielen der Profi-Mannschaft ins Camp-Nou-Stadion zu lassen. Nach einem Beschluss des Clubvorstands dürfen Kinder sich die Spiele des spanischen Fußballmeisters nur noch ansehen, wenn sie im Besitz einer Eintrittskarte sind. Barça-Präsident Sandro Rosell begründete die Entscheidung am Mittwoch damit, dass die bisherige Regelung zu einer Überfüllung des Stadions führen könne. "Es gibt gesetzliche Vorschriften, die wir einhalten müssen, auch wenn wir damit nicht einverstanden sind." Bei Barça war es seit langem Tradition, dass sich Kinder unter sieben Jahren die Spiele der Blau-Roten gratis ansehen durften, wenn sie in Begleitung eines Erwachsenen waren. Bei den Fans löste die überraschende - von der Clubführung nicht angekündigte - Entscheidung Verärgerung aus. Sie tritt ausgerechnet am 26. Oktober beim ersten "Clásico" der Saison zwischen Barça und Real Madrid in Kraft.

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