Biathlon:Björndalen holt seinen 94. Weltcupsieg

Zum Start des Biathlon-Winters gewinnt der 41-jährige Norweger dank eines fehlerfreien Schießens das Rennen auf der 20-Kilometer-Langstrecke. Der Uhinger Simon Schempp wird Zweiter.

Biathlet Simon Schempp hat seinen sechsten Weltcupsieg zwar knapp verpasst, im Kampf um den Weltcup-Gesamtsieg aber ein starkes Zeichen gesetzt. Im ersten Einzelrennen der Saison lief der 27-Jährige am Mittwochabend in Östersund über 20 Kilometer auf Rang zwei und musste sich nur dem 41-jährigen Norweger Ole Einar Björndalen geschlagen geben. Weil der Rekord-Weltmeister bei seinem 94. Weltcuperfolg fehlerfrei blieb, verpasste Schempp den Sieg um 27,1 Sekunden. Dritter wurde der Russe Alexander Wolkow, der neben Björndalen als einziger im Feld alle 20 Scheiben traf.

Der mit einer Strafminute belastete Schempp sah lange Zeit wie der Sieger aus, doch dann kam Björndalen. Schempp musste an den Fernsehkameras mitansehen, wie der trotz seines Alters erstaunlich starke Norweger auch beim vierten Schießen alles traf. Dabei hatte Björndalen überlegt, ob er auf dem anspruchsvollen Kurs am Fuße des Storsjön-Sees den schweren Klassiker überhaupt laufen soll. "Ich habe nicht den ersten Platz verloren, sondern den zweiten gewonnen", sagte Schempp im ZDF und zog gleichzeitig den Hut vor Björndalens Leistung. "Das ist der Wahnsinn", sagte Schempp anerkennend über seinen 14 Jahre älteren Rivalen.

Schempp untermauerte aber seine Ambitionen im Kampf um die große Kristallkugel und will schon am Wochenende als erster Deutscher seit Michael Greis im Dezember 2008 wieder ins gelbe Trikot schlüpfen. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt. Es wäre super, wenn ich in den Kampf mit eingreifen könnte. Ich möchte von Anfang an auf hohem Niveau laufen", erklärte der Uhinger. Im Schießen war er stabil und legte die drittbeste Laufzeit hin. Nur der viermalige Gesamtweltcupsieger Martin Fourcade, der nach fünf Fehlern nur 21. wurde, und Benedikt Doll waren schneller. Seine starke Form hatte Schempp schon mit den beiden Siegen in den letzten Testrennen angedeutet. Nebenbei knackte er schon die interne WM-Norm. "Simon ist das Maß der Dinge. Es verwundert in der Mannschaft niemanden. Das ist der Lohn harter Arbeit", erklärte sein Teamkollege Arnd Peiffer (4 Fehler), der als 51. wie fast alle anderen Deutschen abgeschlagen im Feld landete. Stark hingegen war Andreas Birnbacher (1 Fehler) als Zwölfter. Doppel-Weltmeister Erik Lesser (4) landete auf Rang 39, Benedikt Doll (6) auf Platz 46 und Daniel Böhm (6) lief als 76. ins Ziel.

Bei den Frauen ist am Donnerstag über die 15 Kilometer auch die WM-Zweite im Massenstart Franziska Preuß nach überstandenem leichtem Infekt dabei. Neben ihr gehören zudem Miriam Gössner, Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Karolin Horchler und Maren Hammerschmidt zum Kader.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: