Biathlet Michael Greis:Mit 36 Jahren auf der Zielgeraden

Mit viel Ehrgeiz zum dreifachen Olympiasieg: Biathlet Michael Greis stieg erst mit Mitte 20 in den Weltcup ein und schaffte es mit teils eigensinnigen Trainingsmethoden zum Erfolg. Auch Verletzungen trotzte er. Bis der Kopf nicht mehr wollte.

Seine Karriere in Bildern

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Mit viel Ehrgeiz zum dreifachen Olympiasieg: Biathlet Michael Greis stieg erst mit Mitte 20 in den Weltcup ein und schaffte es mit teils eigensinnigen Trainingsmethoden zum Erfolg. Auch Verletzungen trotzte er, bis der Kopf nicht mehr wollte.

Seine Karriere in Bildern

An Weltcup- und Olympiasiege war bei Michael Greis in seinen Anfangsjahren noch nicht zu denken: Der Sportler aus dem Allgäu widmete sich als Kind noch dem alpinen Skilauf und startete mit elf Jahren allmählich mit dem Biathlon. Erst im Alter von 20 Jahren, mit dem dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft, wurde sein Ehrgeiz für den Sport so richtig geweckt. Im deutschen Team musste er jedoch gegen starke Konkurrenten ankämpfen, 2002 lief er in Ruhpolding im Sprintrennen zum ersten Mal aufs Podest (Foto) - im Alter von 25 Jahren. Die Saison beendete er auf Rang 17.

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2002 reiste Greis dann auch zu seinen ersten Olympischen Spielen: In Salt Lake City gab es für den Biathleten neben der Fotostunde mit dem Olympia-Maskottchen einen 15. Platz im Sprint und einen 16. Rang in der Verfolgung - nach fünf Jahren Profisport eine ordentliche Bilanz.

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Für Greis verlief der Weg an die Spitze jedoch nicht ohne Probleme. Die Saison 2002/03 beendete er auf Platz 26 - und bei der WM in Khanty-Mansiysk durchkreuzte eine Magen-Darm-Infektion seine Pläne. 

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Ein Traum ging für den Biathleten 2004 in Erfüllung: Bei der Weltmeisterschaft in Oberhof hatte Greis als Schlussläufer der deutschen Staffel seinen großen Auftritt - natürlich mit Deutschlandfahne im Arm beim Zieleinlauf.

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Sein erster Sieg bei einem Weltcup ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten: In Turin lief Greis 2005 nach 20 Kilometern als Erster ins Ziel. Die gute Vorstellung wiederholte er wenig später bei der WM in Hochfilzen: Zum ersten Mal in seiner Karriere sicherte er sich mit Platz zwei eine WM-Medaille in einem Einzelwettbewerb (Foto, v.).

Michael Greis

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Der Leistungszenit war bei Greis damals aber noch nicht erreicht. Er präsentierte sich konstant in guter Form und feierte bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin seinen sensationellen Erfolg: Sowohl im Einzel, als auch im Massenstart und mit der Staffel konnte er die Goldmedaille gewinnen und wurde zum erfolgreichsten Athleten der damaligen Winterspiele. 

Sportler des Jahres 2006 Greis und Wilhelm

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Zwei Biathleten dominierten folgerichtig die Wahl zum Sportler des Jahres 2006: Kati Wilhelm, die zwei Silber- und eine Goldmedaille aus Turin mitbrachte, wurde zur Sportlerin des Jahres gekürt, Michael Greis zum Sportler des Jahres. 

Michael Greis

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Nach den Erfolgen bei den Olympischen Spielen ging es für Greis im Weltcup richtig los: Er sprintete und schoss so gut, dass er mehrmals auf dem Podium landete und den gesamten Winter hindurch fast immer unter den besten 15 Athleten wiederzufinden war. Bei der WM 2007 in Antholz gab es für den mittlerweile 30-Jährigen erneut drei Medaillen zu feiern: Gold im Massenstart, Silber im Einzel (Foto) und Bronze mit der Staffel. Die Saison schloss Greis zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere mit dem Gewinn des Gesamtweltcups ab.

Doping-Vorwuerfe gegen Biathlon-Trainer Frank Ullrich

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Es folgte eine Zeit des Umbruchs, in der Sven Fischer und Ricco Gross ihren Rücktritt verkündeten und Greis endgültig zur Nummer eins der deutschen Biathleten avancierte. Den Weltcup beendete Greis 2008 auf Rang vier, bei der WM in Östersund musste er sich mit Gold in der Mixed- und Bronze in der Herrenstaffel begnügen. Dann kam es zum Zerwürfnis mit Bundestrainer Frank Ullrich. Greis verzichtete auf das Training mit der Mannschaft und bereitete sich stattdessen mit seinem Heimtrainer Remo Krug auf die nächste Saison vor. Greis machte kein Geheimnis daraus, dass er sich vom Bundestrainer in seinen Freiheiten beschränkt fühle und daher den Alleingang wage. Beim Weltcup-Auftakt in Östersund gewann Greis im Einzel.

Michael Greis

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Die Saison 2008/2009 schloss Greis erneut auf dem vierten Rang ab, Verletzungsprobleme hatten ihn immer wieder behindert. Bei der WM in Pyeong Chang verpasste er, wie schon im Vorjahr, eine Medaille in den Einzelwettbewerben. Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele in Vancouver verlief für Greis anders als geplant, mal hatte er Knieprobleme, mal wurde er durch eine Erkältung zurückgeworfen. Den Weltcup 2009/2010 beendete Greis auf Platz 13, in Kanada hatte er mit der Medaillenverteilung dann nichts mehr zu tun. 

Michael Greis

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In der folgenden Saison ging es für Greis wieder bergauf, an die alten Erfolge konnte er zwar nicht mehr anknüpfen, doch mit Platz sechs im Gesamtweltcup verbesserte er sich im Vergleich zum Vorjahr. Bei der WM 2011 in Khanty-Mansiysk konnte er mit der Mixed-Staffel eine Silber-Medaille gewinnen. Eher durchwachsene Leistungen nach einigen Verletzungssorgen gefährdeten Greis' Nominierung für die Heim-WM in Ruhpolding in diesem Jahr. Doch die Einberufung sollte sich lohnen: Der mittlerweile 35-Jährige lief mit der Staffel noch einmal zur Bronzemedaille.

Biathlet Michael Greis beendet sportliche Laufbahn

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Mit 36 Jahren gibt Greis sein Karrieende als Biathlet bekannt. In Östersund startete er diesen Winter noch einmal in den Weltcup, verspürte da aber nicht mehr die nötigen Willen. "Es war nichts mehr von dem Kampfgeist und dem Biss in mir vorhanden, der mich jahrelang als Leistungssportler ausgezeichnet und erfolgreich gemacht hat", sagte Greis, "ich hab nur noch eine Leere in mir gespürt und mir wurde klar, das hier wird mein letztes Rennen sein. Ich wusste, dass ich auf der Zielgeraden meiner Karriere angekommen bin."

© Sz.de/ska
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