Bayern holt Talent aus Barcelona:Alles fix mit Thiago Alcántara

Thiago Alcantara FC Bayern München FC Barcelona

Kommt sicher nach München: Thiago Alcántara wechselt zu den Bayern. 

(Foto: dpa)

Es ging nur noch um Kleinigkeiten, jetzt ist es offiziell: Der spanische Mittelfeldspieler Thiago Alcántara wechselt vom FC Barcelona zum FC Bayern. Guardiolas Wunschspieler erhält einen Vierjahresvertrag - und reist in den kommenden Tagen an die Isar.

Pep Guardiola hat also doch bekommen, was er wollte: Der FC Bayern München und der FC Barcelona haben sich am Sonntagabend auf den Transfer von Mittelfeldtalent Thiago Alcántara (22) geeinigt. Der Spieler erhält in München einen Vierjahresvertrag.

Der spanische Nachwuchsmann Alcántara kostet die Bayern 25 Millionen Euro - fünf davon werden in Form eines Freundschaftsspiels abgegolten. "Thiago Alcántara war der große Wunsch unseres neuen Trainers Pep Guardiola", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge: "Wir freuen uns, dass uns dieser große Transfer gelungen ist. Er ist ein phantastischer Spieler mit großer Perspektive, der den FC Bayern verstärken wird."

Nur drei Tage, nachdem Guardiola öffentlich die Parole "Thiago oder nix" ausgegeben hatte, erfüllten die Bayern-Bosse ihrem Startrainer den Herzenswunsch. Klaglos, ohne langes Debattieren - ein klarer Hinweis darauf, wie weitreichend die Macht des neuen Coaches beim Rekordmeister ist. Wie schon bei Götze, der für 37 Millionen Euro aus Dortmund kam, profitierten die Bayern von einer Ausstiegsklausel im Vertrag des begehrten Mittelfeldallrounders, der bei der U-21-EM in Israel mit Spanien den Titel geholt hatte und zum besten Spieler des Turniers gewählt worden war.

Die 20 Millionen, mit denen die Bayern im Endeffekt belastet werden, sind gelinde gesagt als marktgerecht zu bezeichnen. Oder anders: Für einen der begehrtesten Spieler Europas ist es sogar ein Schnäppchen. Alcántara, der mit seiner Reservistenrolle in Barças Mittelfeld unzufrieden war, stand auf der Einkaufsliste zahlreicher europäischer Topklubs. Vor allem Manchester United hatte vehement mit dem in Italien geborenen Brasilo-Spanier, Sohn des 1994er-Weltmeisters Mazinho, geflirtet. Alcántara folgte allerdings dem Ruf seines Ex-Trainers.

Guardiola hatte den damals 18-Jährigen 2009 in Barças erste Mannschaft befördert. Für die Katalanen kam er auf 68 Ligaspiele (sieben Tore), wurde viermal Meister, zweimal Pokalsieger, gewann Champions League und Klub-WM, brachte es zum Nationalspieler (drei Einsätze). Im angedachten 4-1-4-1-System der Guardiola-Bayern kann Alcántara sämtliche Mittelfeldpositionen spielen, vergrößert das Gedränge in der Münchner Kreativ- und Organisations-Zentrale aber noch weiter.

Franck Ribéry, Arjen Robben, Toni Kroos, Xherdan Shaqiri, Götze, Bastian Schweinsteiger, Mario Mandzukic, Claudio Pizarro - und nun auch Alcántara: Reichlich Prominenz für im Endeffekt sechs Positionen. "Wir haben sechs Wettbewerbe zu spielen, wir brauchen die ganze Mannschaft", sagt Guardiola, der sich zuletzt öffentlich mit Ex-Klub Barça angelegt hatte. Das Abwerben des Jungprofis dürfte rund ums Camp Nou mit der Faust in der Tasche aufgenommen werden.

Zudem meldete sich der FC Bayern damit auf dem heimischen Transfermarkt zurück. Nachdem zuletzt wochenlang Erzrivale Borussia Dortmund mit den Top-Verpflichtungen Pierre-Emerick Aubameyang und Henrich Mchitarjan die Schlagzeilen bestimmt hatte, dürfte nun wieder der Meister Öffentlichkeits-Tabellenführer sein.

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