Basketballer:Eine Hälfte Glanz

Lesezeit: 2 min

(Foto: imago/Oryk HAIST)

Nach der Auftaktniederlage in St. Petersburg findet der FC Bayern im Eurocup in die Spur. Vor heimischer Kulisse besiegt er Murcia mit 92:84. Nach einer fulminanten ersten Halbzeit droht den Münchnern der Sieg jedoch noch zu entgleiten.

Von Markus Schäflein

Es soll ja Menschen geben, die sich sowohl für Basketball als auch für Fußball interessieren, auch unter den Anhängern des FC Bayern München. Diejenigen, die sich am Mittwochabend für den orangefarbenen Ball entschieden hatten, mussten es nicht bereuen: Nach der Niederlage zum Auftakt in St. Petersburg (77:80) fanden die FC-Bayern-Basketballer im Eurocup in eigener Halle in die Spur - und das eine Halbzeit lang auf mitreißende Art und Weise. Im Heimspiel der Gruppe C gegen den spanischen Verein UCAM Murcia, der seine erste Europapokal-Saison überhaupt spielt, siegten die Münchner 92:84 (62:35). Als beste Werfer ragten beim FC Bayern Vladimir Lucic (19 Punkte), Maxi Kleber (12) und Devon Booker (11) heraus.

Auf das Auswärtsspiel in Malaga können sich die Münchner jetzt in aller Ruhe vorbereiten

"Wir haben uns in der ersten Hälfte komplett nach dem Rhythmus der Bayern gerichtet", resümierte Murcias Trainer Oscar Quintana. So sah das auch FCB-Trainer Sasa Djordjevic: "Wir hatten ohne Frage einen sehr guten Auftakt. Aber was in der zweiten Hälfte passiert ist, kann ich nicht akzeptieren." Er hatte ja extra auf die jüngste positive Entwicklung des Gegners hingewiesen und insbesondere vor dem von Real Madrid ausgeliehenen argentinischen Nationalspieler Facundo Campazzo gewarnt: "Er ist derzeit einer der besten und schnellsten Point Guards in Europa, er kreiert viel für seine Mitspieler." Campazzo war am Ende auch der beste Werfer der Partie mit 20 Punkten. Mit einem 15:3-Lauf, zu dem Danilo Barthel und Lucic jeweils sechs Punkte beisteuerten, starteten die Münchner vor 4257 Zuschauern in die Partie; auch eine schnelle Auszeit von Murcias Trainer Quintana konnte das eindeutige Geschehen nicht stoppen. Zum Ende des ersten Viertels stand es bereits 32:16. Eine Szene aus der 9. Minute, als bei einem Passversuch Campazzos der Ball am Kopf des groß gewachsenen Mitspielers Jose Angel Antelo abprallte, durfte man als Symbol der erfolglosen Bemühungen Murcias sehen. Im zweiten Viertel machten die Bayern ähnlich dominant weiter, mit einer Reihe erfolgreicher Dreipunktwürfe; zur Halbzeit hatten sie den Vorsprung auf 62:35 erhöht.

Im dritten (13:18) und vierten (17:31) Viertel konnten die Münchner gegen die deutlich verbesserten Spanier nicht mehr an den glanzvollen Beginn anknüpfen. Am Ende glitt ihnen die Partie fast, auch aufgrund umstrittener Schiedsrichterentscheidungen. Auf fünf Zähler (89:84) schwand der Vorsprung, sie brachten den Sieg aber ins Ziel. Auf das Auswärtsspiel in einer Woche bei Unicaja Malaga können sich die Bayern nun in Ruhe vorbereiten: Am Wochenende sind sie in der Bundesliga spielfrei, die Partie in Jena wurde auf 21. Dezember verlegt. Die Vielseitigen unter den Bayern-Fans können sich also wieder dem Fußball zuwenden.

© SZ vom 20.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: