Basketballer Dirk Nowitzki:"Ich kann ein Spiel nicht mehr so dominieren"

Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki (li.): Macht sich fit für die Heim-EM

(Foto: dpa)

Auf Dirk Nowitzki warten bei der Basketball-EM Überraschungen. Im SZ-Interview spricht er über seine neue Rolle im Team, Basketball mit 37 und die Lust auf Spiele in Deutschland.

Von Joachim Mölter

Dirk Nowitzki bereitet sich in einer Turnhalle in einem Würzburger Vorort auf sein Comeback im Nationalteam nach vier Jahren vor. Als um halb elf an diesem Vormittag Holger Geschwindner eintrifft, sein Entdecker, Förderer, Individualtrainer, hat er bereits eine Stunde mit einem Fitness-Coach seines NBA-Klubs Dallas Mavericks Sehnen gedehnt und Muskeln gekräftigt. Unter Geschwindners Anleitung wirft Nowitzki dann noch anderthalb Stunden - mit rechts, mit links, von vorn, von der Seite, aus dem Stand, aus dem Sprung, aus der Drehung, aus dem Lauf. Die deutsche Mannschaft ist auf Nowitzkis Können dringend angewiesen.

Am 5. September bricht in Berlin die Basketball-EM an, die in der Endrunde in Frankreich mündet und am 20. September endet. Die deutsche Mannschaft hat eine schwere Vorrundengruppe erwischt, mit Island und ansonsten nur europäischen Schwergewichten: dem WM-Zweiten Serbien, dem EM-Zweiten Spanien, Italien, der Türkei. Sie müssen zudem eine neue Rolle für Nowitzki definieren, der 37-Jährige hatte die Spiele im Nationalteam früher ja schon mal weitgehend alleine geprägt. "Ich kann ein Spiel nicht mehr so dominieren, wie ich es früher konnte", sagt Nowitzki im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Donnerstagsausgabe), er ergänzt: "Klar wird vieles für mich neu. Aber wie's dann läuft im Training und im Spiel, das werden wir sehen. Da lass' ich mich auch überraschen."

"Jeder muss seinen Körper selber kennen"

Nowitzki spricht zudem über Teamkollegen, die er noch kennenlernen muss, über Basketball im fortgeschrittenen Alter, welche Fehler er nach dem NBA-Titelgewinn mit Dallas vor der EM 2011 beging und wie er eine ähnliche Situation vermeiden will. Ihn stört es auch nicht, dass einige Kollegen im Vorfeld ihre Teilnahme an der EM abgesagt hatten, "jeder muss seinen Körper selber kennen", sagt Nowitzki. Und er spricht über die Besonderheit, an einer EM im eigenen Land mitwirken zu können. "Das Heim-EM-Feeling möchte ich noch mal erleben", sagt er. Hätte er noch mal mitgemacht, wenn die Vorrunde nicht in Deutschland stattgefunden hätte? "Ich glaube nicht, nein."

Nowitzki hält es jedoch für "sehr wahrscheinlich", dass er bei den Olympischen Spielen 2016 noch einmal für Deutschland aufläuft. Dafür müsste sich die Mannschaft nun allerdings mit einem Platz unter den ersten sechs wie 2008 zumindest für das Olympia-Qualifikationsturnier im kommenden Sommer qualifizieren.

Und selbst wenn die Deutschen die Vorrunde in Berlin überstehen, könnten sie im Achtelfinale bereits auf Favorit und Gastgeber Frankreich treffen. "Gegen die zu Hause vor vollem Haus in einer K.-o.-Runde - das wäre natürlich bitter", sagt Nowitzki. "Aber jetzt schauen wir erst mal, ob wir überhaupt nach Frankreich kommen."

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