Die Debatte um angebliche Schauspielerei der Profis von Alba Berlin belastet die Playoff-Halbfinalserie gegen die MHP Riesen Ludwigsburg weiter. John Patrick, Trainer der Schwaben, bekräftigt seine Vorwürfe des "Floppings" - also des absichtlichen Fallenlassens. Alba weist dies zurück, Manager Marco Baldi forderte Patrick zur Mäßigung auf: "Wenn man versucht, außerhalb seines Metiers, nämlich dem Spielfeld, irgendetwas zu beeinflussen, dann muss ich sagen, Trainer bleib bei deinen Leisten", sagte er nach dem 102:87-Auftaktsieg der Berliner. Patrick dagegen präzisierte Anschuldigungen: "Es ist besonders, wie sie sich vorbereiten, sie verbringen viel Zeit damit, wie sie Fouls provozieren", sagte der 50-Jährige bei Telekomsport und bescheinigte den Berlinern, "schlau" vorzugehen: "Sie haben es perfektioniert."
Die Ludwigsburger sind ihrerseits bekannt für eine harte Spielweise, die sich an der Grenze des Erlaubten bewegt. Nach den Äußerungen Patricks habe er viele Anrufe erhalten, berichtete Baldi. Der Ludwigsburger Coach habe "für viel Aufregung gesorgt unter Leuten", die er kenne. Im engen Auftaktspiel musste Patrick bereits in der ersten Halbzeit wegen Meckerns nach zwei technischen Fouls hintereinander das Spielfeld verlassen. "Das spricht für sich selbst", sagte Baldi.
Mit dem Erfolg liegt Alba in der Best-of-five-Serie 1:0 vorne, das zweite Spiel findet am Donnerstagabend (20 Uhr) in Ludwigsburg statt. Beim Aufeinandertreffen des Zweiten gegen den Dritten der Hauptrunde ist abermals ein physisch hartes Duell zu erwarten. "Wir müssen jetzt zuhause übernehmen", forderte Ludwigsburgs Thomas Walkup. Auf die Schiedsrichter dürfte abermals viel Arbeit zukommen. "Wenn bei uns die Zuschauer gepfiffen haben, wenn es zu rustikal wurde, wird das in Ludwigsburg genau umgekehrt sein", vermutete Baldi. "Dann wird Totenstille sein, und kein Schiedsrichter weiß, warum er jetzt pfeifen soll."