Basketball:Schwabenhappen

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Der FC Bayern besiegt den Ligarivalen Ulm auch im Eurocup mühelos. Vor allem Bryant und Djedovic zeigen weiter ansteigende Form.

Von Ralf Tögel

Der FC Bayern München hat sein erstes Eurocup-Heimspiel in dieser Saison gewonnen, 83:69 gegen Ratiopharm Ulm, und ist damit nach dem Auswärtserfolg in Bandirma optimal in die Runde der letzten 32 Teams gestartet. "Wir haben jetzt zwei Siege", bilanzierte FC-Bayern-Chefcoach Svetislav Pesic, "aber die Gruppe ist weiterhin sehr ausgeglichen." Gegen die Ulmer gelang nach dem 101:85 in der Basketball-Bundesliga (BBL) der zweite Erfolg innerhalb von zehn Tagen, die Schwaben müssen nach der zweiten Eurocup-Niederlage um das Weiterkommen bangen.

Die Nachricht des Abends war aber nicht der schmucklose Sieg, derlei darf man den Münchnern angesichts ihrer derzeitigen Verfassung durchaus abverlangen. Die Schlagzeile des Abends lieferte ein Neuling: Maxi Kleber hatte sich erstmals dem interessierten Publikum im Sportdress präsentiert, vorerst blieb es bei Aufwärmübungen. Ein Einsatz am Sonntag gegen Bremerhaven dürfte realistischer sein.

Bryant und Djedovic zeigen weiter ansteigende Form

Auf Ulmer Seite hatte vor allem der Kapitän in jüngerer Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt, Per Günther war angereist als wertvollster Spieler des Allstar-Days, des alljährlichen Showevents, mit dem sich die Bundesliga selbst feiert. Gleich seine erste Aktion war spektakulär, sein Alley-oop-Pass auf Raymar Morgan brachte die 2:0-Führung. Die Bayern starteten etwas behäbig in das erste Viertel, freilich ließen sie den Kontrahenten nicht enteilen. Dusko Savanovic (neun Punkte) weckte die Kollegen mit zwei Dreiern auf, die Münchner egalisierten schnell und bauten ihren Vorsprung dann beständig aus.

Waren die Ulmer nach dem ersten Viertel noch in Schlagdistanz (19:22), bedurfte es gerade eineinhalb Minuten und zweier Kraftanstrengungen von Topscorer Bryce Taylor (18 /im Bild) und der Abstand war zweistellig. Bayern-Trainer Svetislav Pesic war nach fünf Minuten in die Rotation gegangen, ein Bruch war nie festzustellen. Justin Cobbs bewies zwischenzeitlich seine Fähigkeiten, konnte aber nicht verbergen, dass er noch Bindung zum Spiel sucht. Man hatte früh den Eindruck, dass die Bayern dieses Spiel nicht verlieren würden, vielleicht ließen sie es deshalb bisweilen an Bissigkeit fehlen. Ulm spielte gefällig mit, ernsthaft fordern konnten sie die Gastgeber nicht. Immer wenn es nötig wurde, legten die Münchner nach, die Formation schien dabei eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Bayern waren in allen Belangen und allen Besetzungen überlegen. Zur Pause führte der FCB mit zwölf Punkten (48:36), vor dem finalen Viertel mit 14 (66:52), er gewann sicher. Pesic dürften die Leistungen von John Bryant (14) und Nihad Djedovic (15) besonders freuen, beide zeigen weiter ansteigende Form. Zweistellig punktete noch Alex Renfroe (14), dem die Allstar-Day-Pause gut bekommen ist. Es war ein Pflichtsieg, kein Basketballfest, was auch an 5032 Zuschauern abzulesen war. Ulm ist nun mal kein Gegner vom Kaliber Madrids oder Moskaus. Um gegen ähnlich namhafte Teams zu spielen, sollten die Bayern mindestens eine Runde weiterkommen. Dafür immerhin sieht es gut aus.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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