Basketball:Schröder sauer

Dennis Schröder, Basketballspieler in Diensten von NBA-Klub Atlanta, bittet den FC Bayern per SMS um fünf Tickets für das ausverkaufte Finalspiel am Mittwochabend. Der Klub sagt ab - und reicht eine teils giftige Erklärung nach.

Von Joachim Mölter und Ralf Tögel

Bereits am vorigen Freitag teilte die Basketball-Abteilung des FC Bayern München mit, dass das vierte Finalspiel gegen Bamberg an diesem Mittwoch ausverkauft ist. Für die 6700 Plätze in der Halle lagen bis dahin bereits 20 000 Bestellungen vor; bis zum Spieltag kamen trotzdem noch 5000 weitere Anfragen dazu, darunter die von Dennis Schröder, dem deutschen Nationalspieler in Diensten des NBA-Klubs Atlanta Hawks. Doch nachdem ihm für die beiden vorherigen Finalpartien Einlass gewährt wurde, musste er diesmal draußen bleiben.

Noch am Mittwochabend beschwerte sich der 21-Jährige auf der Internet-Plattform Instagram: "Nach telefonischer Anfrage meines Bruders bei Marko Pesic wurde nett aber deutlich vermittelt, dass es 0 Karten gibt!" Er vermutete: "Leider werde ich als parteiisch betitelt und daraus resultiert, dass mir die Verantwortlichen für dieses Spiel keine Karten geben können (oder geben wollen?)."

Dazu muss man wissen, dass Schröder sich zwischen den Duellen zwei und drei in einem vom Deutschen Basketball Bund verbreiteten Interview als Bamberg-Fan zu erkennen gegeben hatte: "Mit Daniel Theis steht einer meiner besten Freunde im Finale. Auf der anderen Seite stehen mit Heiko Schaffartzik, Robin Benzing und Lucca Staiger drei weitere Nationalspieler. Die größte Verbindung habe ich aber mit Daniel und so hoffe ich, dass am Ende Bamberg den Titel holt." Theis und Schröder spielten einst gemeinsam in Braunschweig.

FC-Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic bestätigte, dass "eine Person, die sich als sein Bruder ausgegeben hat", ihn angerufen habe; Schröder habe fünf Plätze in der ersten Reihe haben wollen. "Wir waren aber ausverkauft", bekräftigte Pesic, "ich habe ganz anderen Prominenten absagen müssen." Im ersten Heimspiel der Münchner hatten Schröder und einige seiner Freunde noch Plätze in der ersten Reihe bekommen, der NBA-Profi war allerdings erst zum letzten Viertel erschienen. Das- und Schröders Nachtreten über das soziale Netzwerk - fand Pesic nicht lustig: "Vielleicht kennt er das aus seiner Zeit bei Braunschweig nicht, dass Hallen ausverkauft sind", sagte er.

Beim entscheidenden fünften Spiel am Sonntag darf Schröder wieder zuschauen. "Natürlich stellen wir ihm gerne Karten zur Verfügung", sagte Thorsten Vogt, der Sprecher der Brose Baskets, und versicherte, das habe nichts mit dessen Aussage pro Bamberg zu tun: "Alle Bundesliga-Klubs haben sich auf die Fahnen geschrieben, nach Kräften für die EM im September in Berlin zu werben, und da kann es nur gut sein, einen Nationalspieler wie ihn in der Halle zu haben."

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