Basketball:Pleiß schafft es in die NBA

Supercup - Deutschland - Israel

Tibor Pleiß (re.): Vertrag in Utah

(Foto: David Ebener/dpa)

Basketballer Tibor Pleiß wechselt in die USA. Säbelfechter Max Hartung holt WM-Bronze. Winfried Schäfer wird mit Jamaika Gruppensieger beim Gold Cup.

Basketball, Tibor Pleiß: Tibor Pleiß hat den Sprung in die NBA geschafft und macht kommende Saison ein deutsches Quartett in der besten Basketball-Liga der Welt perfekt. Der 25 Jahre alte Center wechsele vom spanischen Spitzenclub FC Barcelona zu den Utah Jazz, teilte der Club aus Salt Lake City am Dienstag (Ortszeit) mit. Medienberichten zufolge läuft der Vertrag über drei Jahre. "Er ist groß. Er kann den Ball schießen und ist ein exzellenter Vollstrecker am Ring", lobte Utahs General Manager Dennis Lindsey die Neuverpflichtung.

Neben Pleiß sind auch die deutschen Nationalspieler Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks), Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Chris Kaman (Portland Trail Blazers) in der NBA aktiv. Die Oklahoma City Thunder hatten sich 2010 die NBA-Rechte an dem 2,18 Meter großen Hünen aus dem Rheinland gesichert und diese im vergangenen Februar in einem Tauschgeschäft an die Jazz weitergegeben. Pleiß war nach seiner erfolgreichen Zeit beim deutschen Serienmeister Brose Baskets aus Bamberg vor drei Jahren in die spanische Liga zu Caja Laboral gewechselt und vergangene Saison für Barcelona aufgelaufen.

Fechten, WM: Säbel-Ass Max Hartung hat den Gold-Coup verpasst. Dennoch ist Bronze bei den Fecht-Weltmeisterschaften in Moskau der bislang größte Einzelerfolg des Dormagener Team-Weltmeisters. Das Aus kam am Dienstag erst im Halbfinale mit dem 6:15 gegen den Russen Alexej Jakimenko. Damit bleiben Felix Becker, der 1994 in Athen Gold gewann, und Hartungs Teamkollege Nicolas Limbach (2009 in Antalya) die einzigen deutschen Säbel-Weltmeister. "Es war unser Ziel, eine Säbelmedaille zu gewinnen. Max hat das souverän und super gemacht", kommentierte Sportdirektor Sven Ressel den Auftritt seines aktuell Besten.

Fußball, Winfried Schäfer: Trainer Winfried Schäfer zieht mit der Fußball-Auswahl von Jamaika als Gruppensieger ins Viertelfinale des Gold Cups ein. Die Reggae-Boyz gewannen am Dienstagabend (Ortszeit) in Toronto ihr letztes Vorrundenspiel gegen El Salvador mit 1:0 und schlossen die Staffel B mit sieben Punkten als Erster ab. In der Runde der besten Acht bei der Kontinentalmeisterschaft des Verbandes Concacaf erwartet die Mannschaft des früheren Bundesliga-Profis und -Trainers mit Haiti eine durchaus lösbare Aufgabe. Garath McCleary erzielte in der 72. Minute das Siegtor für Jamaika, das in sieben seiner vergangenen acht Gold-Cup-Spiele ungeschlagen blieb. Auch großes Verletzungspech, zwei frühe Auswechslungen und die Gelb-Rote Karte für Darren Mattocks (81.) brachten den Erfolg für die Schäfer-Schützlinge nicht in Gefahr. Als Zweiter der Gruppe B qualifizierte sich Costa Rica für das Viertelfinale. Dem letztjährigen WM-Viertelfinalisten genügte dafür ein torloses Unentschieden gegen Gastgeber Kanada. Es war bereits das dritte Remis der Costa Ricaner im dritten Gruppenspiel. Kanada schied aus dem Turnier aus, ohne einen einzigen Treffer erzielt zu haben.

Leichtathletik, Luzern: Der frühere Weltrekordhalter Asafa Powell hat beim Leichtathletik-Meeting in Luzern das 100-Meter-Rennen in starken 9,87 Sekunden gewonnen. Der 32-jährige Jamaikaner setzte sich am Dienstagabend bei leichtem Rückenwind vor seinem Landsmännern Nesta Carter (10,06) und Kemar Bailey-Cole (10,10) durch. Powell blieb damit nur sechs Hundertstelsekunden hinter seiner diesjährigen Bestzeit zurück. Die Weltbestenliste führt der Amerikaner Justin Gatlin mit 9,74 Sekunden an. Die Speerwerferinnen Katharina Molitor und Linda Stahl sorgten bei dem Meeting für einen deutschen Doppel-Erfolg. Die Leverkusenerin Molitor gewann mit der persönlichen Bestleistung von 66,40 Metern, ihre Teamkollegin und Olympia-Dritte Stahl kam auf 64,65 Metern - soweit warf sie in dieser Saison noch nicht.

Tennis, Wimbledon: Boris Becker ist ein bisschen überrascht von seinem eigenen Erfolg als Coach. "Ich hätte mir vor fünf Jahren nie erträumen lassen, dass ich hier Trainer bin vom amtierenden Wimbledonsieger", sagte Becker der Bild-Zeitung. Beckers Schützling Novak Djokovic ist die unangefochtene Nummer eins der Tenniswelt und hatte am Sonntag zum dritten Mal Wimbledon gewonnen. Offenbar kann sich der 47-jährige Becker auch vorstellen, seinen Ende des Jahres auslaufenden Vertrag mit dem neunmaligen Grand-Slam-Champion Djokovic (28/Serbien) zu verlängern. "Es macht Novak und mir sehr viel Spaß. Wir lernen dazu, haben einen großen Schritt gemacht im Vergleich zum letzten Jahr. Das ist im Moment das Wichtigste", meinte Becker, der selbst dreimal an der Church Road triumphiert hatte.

Becker machte im Interview mit deutschen Medien keinen Hehl daraus, dass ihn die Zweifel an seinen Coaching-Fähigkeiten getroffen hatten. Er sei "schlicht überrascht" gewesen, dass man seine Tenniskenntnisse in Frage stellte. "Aber das ist immer so in meinem Leben gewesen", sagte Becker: "Ich werde gerne skeptisch betrachtet und in Frage gestellt."

Genugtuung verspürt er nach den großen Erfolgen von Djokovic dennoch nicht. Becker: "Kritik stachelt meinen Ehrgeiz an, ist eher Motivation für mich, macht mich besser." Er selbst sieht sich als "Teamplayer".

Der Triumph von Djokovic auf dem heiligsten aller Tenniscourts am Sonntag gegen den Schweizer Major-Rekordgewinner Roger Federer (7:6, 6:7, 6:4, 6:3) war für Becker ein ganz besonderer. "Dass Novak diesen Sieg 30 Jahre nach meinem ersten Titel holt, ist fast filmreif. Was da passiert, ist wie ein Traum. Es wirkt alles auf mich wie Schicksal: Wimbledon hat wohl immer etwas Besonderes mit mir vor", meinte Becker. Er müsse sich manchmal selbst wundern, "wie das jetzt alles so läuft".

Fußball, Russland: Fabio Capello wird die russische Fußball-Nationalmannschaft nicht zur Heim-WM 2018 führen. Der russische Verband (RFU) und der Italiener beendeten am Dienstag ihre Zusammenarbeit. "Der russische Verband und Cheftrainer Fabio Capello haben einvernehmlich ihr Arbeitsverhältnis beendet", hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Der 69-jährige Capello war seit 2012 im Amt und galt mit einem jährlichen Einkommen von sieben Millionen Euro als bestbezahlter Nationaltrainer der Welt. Nach Informationen der russischen Nachrichtenagentur R-Sport soll Capello rund 930 Millionen Rubel Abfindung bekommen - das wären stolze 14,8 Millionen Euro. "Die RFU dankt Capello für seine Arbeit als Cheftrainer der Nationalmannschaft des Landes und wünscht ihm viel Erfolg vor seine künftige berufliche Tätigkeit", ließ der Verband weiter verlauten. Da die Russen in der Qualifikation zur EM 2016 nur Dritter ihrer Gruppe sind, hatte sich zuletzt sogar eine Fan-Initiative gegen den ehemaligen englischen Nationaltrainer Capello gebildet. Zudem hatte es Ärger um angeblich ausstehende Gehälter gegeben.

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