Basketball Playoff-Halbfinale:Der Meister gleicht aus

23 05 2018 Basketball Saison 2017 2018 1 Bundesliga easycredit BBL 2 Halbfinalspiel Brose
(Foto: Zink/imago)

Die Bamberger schütteln gegen den FC Bayern spät ihre Unsicherheit ab, dank starkem letzten Viertel stellt der Meister in der Serie auf 1:1.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer von Brose Bamberg haben das Playoff-Halbfinale gegen den FC Bayern München wieder offen gestaltet. In einem intensiven und teilweise hitzigen Duell gewann der Meister mit 78:65 Punkten und hat in der Best-of-five-Serie zum 1:1 ausgeglichen.

Den ersten Vergleich hatten die Münchner mit einer beeindruckenden Dominanz mit 95:72 Punkten gewonnen, Bamberg wirkte phasenweise fast eingeschüchtert. Der zweite Vergleich war folglich mit noch mehr Spannung als der erste erwartet worden - vor allem in Oberfranken. Galt es doch die Frage zu beantworten, ob es sich in München um einen kollektiven Aussetzer des Meisters gehandelt hatte, den man bald wird vernachlässigen können. Oder ob der ungeliebte Konkurrent aus der Landeshauptstadt dem Meister nicht nur auf den Pelz gerückt ist, sondern sich bereits Gedanken darüber machen darf, wie dessen Fell zu verteilen ist.

Bambergs Trainer Luca Banchi reagierte auf Spiel eins und schickte Aleksej Nikolic für den enttäuschenden Luka Mitrovic in die Startformation - eine gute Idee. Denn der Slowene erzielte sämtliche Punkte zum schnellen 8:4, danach allerdings übernahmen die Bayern die Partie. Erneut war es deren aggressive Defense, die den Franken große Probleme bereitete, nach dem ersten Viertel lag München vorne (19:16) - und nahm den Gegner mit einem 11:0-Lauf danach noch fester in den Würgegriff. Egal ob die hoch gelobten Dorell Wright (im Bild links, beim Wurf gegen Devin Booker) oder Daniel Hackett (11 Punkte), die Bayern ließen keinen der Bamberger Könner im ersten Abschnitt zur Entfaltung kommen. Ricky Hickmann erwischte erneut einen miserablen Tag, in einer Auszeit brüllte Trainer Banchi die Seinen fast schon flehentlich an, sie sollten härter spielen. "Wir wollen hier doch gewinnen." Und sein Personal raffte sich auf, kämpfte sich heran, Maodo Lo (14), bis dahin blass, traf mit seinem ersten Dreier zum 29:33-Anschluss, kurz darauf drückte er den Ball zum 34:35-Pausenstand in den Korb. Fortan war es ein intensives Duell zweier starker Teams, um jeden Ball wurde gekämpft.

Und plötzlich war Topscorer Wright (22) zur Stelle, seine acht Punkte und das fanatische Publikum gaben Bamberg Rückenwind, Lo gelang per Dreier das 53:51 - auch weil die Münchner in dieser Phase reihenweise Freiwürfe vergeigten. Doch der Pokalsieger hielt dagegen, mit 59:59 ging es in den finalen Durchgang. Das Momentum indes war nun auf Seiten Bambergs, das angeführt von Wright und Lo wegzog. Auch der wieder starke Münchner Topscorer Jared Cunningham (16), sowie die ebenfalls zweistellig punktenden Danilo Barthel (15) und Devin Booker (12) schafften keine Wende mehr. Spiel drei steigt an diesem Samstag (18 Uhr) in München.

Korrektur: In einer ersten Version dieses Artikels wurde Brose Bamberg in Mittelfranken verortet. Das ist falsch. Bamberg ist die größte Stadt Oberfrankens.

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